Auf Mastodon läuft gerade die Challenge #20books bzw. #20Bücher.
Book Challenge: 20 Bücher, die dich geprägt haben. Ein Buch pro Tag, 20 Tage lang. Keine Erklärungen, keine Bewertungen, nur Buchcover.
Mein erster Gedanke war: „Oh nein! Eine Challenge, das ziehe ich doch niemals durch.” Meine zweite Sorge war, ob ich wohl so viele Bücher finde? Dann habe ich all die tollen Beiträge gesehen und wollte mitmachen. Ich habe die Notizenapp am Handy geöffnet und eine Liste angefangen. Jetzt weiß ich: Das Problem ist es nicht mindestens 20 Bücher zu finden, sondern nur 20 Bücher.
Allerdings stelle in jeden Tag aufs Neue fest, dass ich auch die Geschichte zum Buch erzählen will. Aber wozu habe ich ein Blog?!?
Tag 1: Silke Göttsch, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde
Mit meinem Hauptfach im Studium ist es ja, wie mit einer epischen Liebesgeschichte: wir haben uns eher zufällig getroffen, halten einer holprigen start, aber dann war ganz schnell klar, dass es die große liebe ist. Teil dieser liebe ist definitiv dieses Lehrbuch zu den Methoden des qualitativen Forschens. Jeder einzelne Beitrag setzt einen Standard für den jeweiligen Bereich. Ganz besonders wichtig for mich war allerdings immer Silke Göttschs Artikel „Archivalische Quellen und die Möglichkeiten ihrer Auswertung.” Dessen Kopie war Teil des Erstsemesterreaders im Vertiefungsseminar zur Einführungsvorlesung. Und während leider der Funke zur Feldforschung nie so richtigen übergesprungen ist, ist die historisch-archivalische Arbeit bis heute Teil meines Lebens.
Ich meine: wie kann man bitte KEINEN Spaß an paläographischer Detektivarbeit haben? Leider nutze ich es nicht mehr, aber ich konnte mal Current schreiben
Jedenfalls konnte ich im Verlaufe meines Studiums genügend historische Seminare belegen und Hausarbeiten schreiben. Und in jeder kam ich irgendwann an den Punkt, dass ich nicht mehr so recht weiter wusste. Und jedes Mal wieder hat mich das viel gelesene, mehrfach unterstrichene, colorcodede Skript über die Schreibblockade hinweggetragen. Irgendwann habe ich die wichtigen Stellen und Anmerkungen in den mittlerweile gekauften Band übertragen. Die Studienunterlagen zum Einführungsseeminar habe ich vor zwei Jahren in einer unzeremoniellen Aktion (unter seelischem Beistand der Studienfreundin) weggeworfen. Aber das Buch wird im Regal bleiben,