Tag Archives: Gender

Gelesen und für gut befunden: 27.11.2012

Arbeitgeber wollen Elternzeit kräftig kürzen (Spon) Dieses hin und her mit der Elternzeit ist doch lächerlich. Wenn alle etwas weniger dogmatisch diskutieren könnten, würden wir vielleicht feststellen, dass Pluralität der Lösungen eine gute Idee ist.

Im Kontrast dazu steht diese österreichische Initiative: Papa-Monat: Erst einen Finger (DieStandard.at)

Text für meine demente Großmutter (textkrieg). Ziemlich berührend.

40 KILO FREMDSCHÄMEN (ein Fremdwörterbuch). Wunderbare Geschichte darüber, wie peinlich es für die Jugendliche ist, wenn ihre türkische Großfamilie mit massenhaft Übergepäck an Lebensmitteln nach Deutschland fliegt. Und mit großartiger Pointe.

Du bist ja ein ganz kleines Mädchen (faz) In der genannten “Pickup”Szene, setzen Männer gezielte emotionale Manipulation ein, ausschließlich um Frauen ins Bett zu kriegen. Lieber kein Kommentar dazu.

Geschlechtergipfel der Grünen. Irgendwann fällt der nur halb ironische Satz: “Heiraten ist für Frauen tendenziell gefährlich”.

Das Nuf beschreibt noch so einen Fall, in dem weniger Dogmatismus die bessere Lösung wäre: Homöopathie, der Teufel – Schulmedizin, der Teufel.

KITAPLATZBETRUG? DR. MUTTI LOGGT SICH EIN Dr. Mutti kommentiert die ZDF “log in”-Sendung zur Kita-Betreuung.

Die Antwort Jarzombeks auf die Frage, wie er denn gerne seine eigenen Kinder betreuen lassen würde: “Das würde die Mutter entscheiden.” Aha, mit solchem Kinderkram gibt man sich also in der eigenen Familie gar nicht ab! Das darf die Frau entscheiden! Nur in der Bundespolitik mag Herr Jarzombek mit darüber bestimmen, wie, wo und wieviele Kinder betreut werden. Mein Vorschlag an dieser Stelle: Bitte überlassen Sie das doch auch gleich Ihrer Frau.

Rebecca Watson ist Skeptikerin und Feministin. Und muss leider feststellen, dass die männlich dominierte Szene der Skeptiker viel sexistischer ist, als es eigentlich zu einer Szene passt, die sich für rational und kritisch hält. It Stands to Reason, Skeptics Can Be Sexist Too.

Wie man einen Baum pflanzt – Journalismus und Wahrheit (Sascha Rheker)

Der Tag, an dem Deutschland den Euro verlässt (zeitonline): Ein Gedankenspiel darüber, was passiert, wenn Deutschland den Euro verließe. Alle ähnlichen Artikel, die ich dazu bisher gelesen habe, kommen übrigens zum gleichen Schluss: Für Deutschland wäre es wirtschaftlich die dümmste Idee überhaupt, aus der Eurozone auszutreten.

 

ICH WILL DOCH NUR LESEN! Anne Schüssler ist es egal auf welchem Medium sie liest. Hauptsache sie kommt schnell und günstig an möglichst viel Lesestoff – und muss sich nicht ständig fragen, was sie mit den ganzen Büchern machen soll.

Piraten: w/m (strohlehm):

Die Grenzen der Verständigung zwischen Männern und Frauen liegen beim Mann. Kaum etwas läßt sich in dieser Gesellschaft ohne Frauen entwickeln & das was ohne sie entwickelt werden kann, ist meistens unwichtig. Oder anders herum: Das was Männer ohne Frauen zuwege bringen, lässt sich weltweit als kleine, mittlere & große Katastrophen beobachten.

Und zum Abschluss mal wieder Herr Buddenbohm, der Superlative in Rezensionen für übertrieben hält und für ein ehrliches “gut” plädiert: RUNTER VOM WEIHRAUCHTRIP.

 

Gelesen und für gut befunden: 11.11.2012

Die Piratenpartei sollte Familien-, Gleichstellungs- und Bildungspartei werden. (mina)

tl;dr
Die Piraten haben großes bisher ungenutztes Potenzial in den Bereichen Gleichstellung, Familie, Bildung. Das sollten sie schleunigst anfangen auszunutzen.

Online-Tristesse (annalist): Guter Journalismus ist guter Journalismus. Guter Journalismus im Internet sollte dessen Möglichkeiten nutzen und endlich aufhören ausschließlich über Geld nachzudenken.

Das Refugee-Camp: Seit Monaten protestieren Asylbewerber in Deutschland für mehr Rechte (oder wenn man es überspitzt sagen möchte: dafür, dass ihnen gewisse Menschenrechte zugestanden werden). Seit ca. 2 Wochen sehen einige nur noch radikale Methoden, um Aufmerksamkeit zu generieren: Sie sind in Hungerstreik getreten und protestieren vor dem Brandenburger Tor. Viel zu lange kam die einzige Aufmerksamkeit, die sie bekamen nicht von den deutschen Medien sondern ausschließlich über Twitter.

Diese Aktion veränderte das schließlich: Die große Entblößung (taz)

Schnell noch ein Erinnerungsfoto mit einem Hungernden (zeit)

 

One year out of college, women already paid less than men, report finds (Washington Post): Gender Pay Gap auch in den USA und nicht nur, wenn Frauen und Männer in unterschiedlichen Berufsgruppen arbeiten. Frauen werden auch dann schlechter bezahlt, wenn sie einen verleichbaren Job ausüben. Und das nur ein Jahr nach dem sie mit dem College fertig sind.

Wozu Feminismus? (Philippe Wampfler)

Nicht ohne eine Tochter (FAZ): Das Geschlecht eines Wunschkindes kann für viel Geld auch bestellt werden.

In Griechenland gehen die Lichter aus. (fm4.orf.at): Bericht über die krassen Folgen die die Wirtschaftskrise in Griechenland hat.

 

Lustige Dinge die Stephen Fry irgendwann gesagt hat.

Interview mit Misty Copeland, der ersten schwarzen Solistin beim American Ballet Theater. (50 Years in Dance)

Alles auf Anfang (ankegroener): Ich beneide Anke Gröner wirklich darum, mit wie viel Beigeisterung, Elan und Motivation sie über ihr gerade neu angefangenes Studium in Kunstgeschichte und Musikwissenschaft schreibt.

Interview with a Semicolon (Tom Gething): ziemlich witziges “Interview” mit einem Semikolon; dessen Verwendung; und ob man ihn auch überstrapazieren kann.

Astronomie (herzdamengeschichten): Herr Buddenbohm spricht mit Sohn I. Und wie immer, wenn er das bloggt, ist das sehr lustig, aber auch ziemlich wahr.

Svensonsan erzählt seinem Kind eine wundervoll phantasievolle Geschichte: Der Ritter

Tante Isas kleine Deutschstunde: hängen (Isabel Bogdan): Eigentlich sind mir Isabel Bogdans kleine Deutschstunden häufig zu sprachnörglerisch. Denn Sprache verändert sich nun mal mit ihrem Gebrauch und das ist völlig ok. Bei “hängen” war aber lustig, dass sie genau das in den korrekten Begriffen beschreibt, worüber ich am Tag zu vor mit einer Freundin diskutiert habe: Wie war das mit aufgehängt und aufgehangen noch mal?

Why I am adding inches when brafitting (kurvendiskussionen): Es geht mal wieder um die Frage “Wie zur Hölle finde ich einen BH, der wirklich passt!?!”

What I Know About Germans: Now a Top 100! (überlin): gnihihi.

Was man mit IKEA-Möbeln und etwas handwerklichem Geschick alles tun kann: IKEA Hackers

Gelesen und für gut befunden: 12.10.2012

Koalition bremst Transparenzregeln bei Nebeneinkünften aus (abgeordnetenwatch)

Wer zusätzlich zu seiner Abgeordnetendiät viel verdient, so der Plan, bei dem soll die Öffentlichkeit das auch erfahren. Dies war das Anliegen von SPD, Grünen und Linken, in deren Reihen es traditionell wenige Spitzenverdiener gibt, Karl Lauterbach und Peer Steinbrück einmal ausgenommen. Am Ende verständigten sich Koalition und Opposition darauf, das bisherige Drei-Stufen-Modell durch ein sieben stufiges System mit der Höchststufe 150.000 Euro zu ersetzen (s. rechte Grafik).

Im Gegenzug sollten jedoch alle Einkünfte unter 10.000 Euro (jährlich) von der Veröffentlichungspflicht ausgenommen werden, was offenbar CDU/CSU und FDP am Herzen lag. Das wäre eine deutliche Verschlechterung des Ist-Zustands, denn aktuell können nur Einnahmen unter 1.000 Euro (monatlich) vor der Öffentlichkeit geheimgehalten werden.

ALLES GUTE ZUM WELTMÄDCHENTAG, IHR KAFFEESCHUBSEN VON MORGEN! (mina)

Liebe Mädchen, nein. Ihr solltet heute keinen Weltmädchentag feiern. Ihr solltet Weltwölfinnentag feiern. Ihr müsst die Zähne fletschen und diesen manchmal gemeinen, manchmal uninformierten, manchmal egoistischen, manchmal schlichtweg ignoranten Arschlöcher zeigen, dass sie sich dahin verziehen können wo die Sonne nicht scheint. Schluss mit Haare zusammen machen um mit weiblichen Reizen nicht die ganze Abteilung abzulenken. Stellt eure Haare auf und feilt eure Krallen. Wörtlich und bildlich. Ihr seid noch jung. Das Leben ist unfair. Übt euch schon mal – es wird wohl die nächsten Jahrzehnte so weiter gehen.

It’s time for governments to finally put an end to child marriage (telegraph)

Forscherinnen werden für inkompetenter eingeschätzt (diestandard.at)

Das Ergebnis überrascht mit einer signifikanten Bevorzugung der als männlich ausgewiesenen Applikaten. Ihnen trauten sowohl die männlichen wie auch die weiblichen PersonalerInnen unbewusst mehr zu. Und weil sie als “einstellbarer” und kompetenter eingestuft wurden als ihre weiblichen Mitbewerberinnen, bekamen sie auch ein höheres Einstiegsgehalt und mehr Mentoring-Angebote offeriert.

Long live paper (NY Times)

Artikel darüber, dass wir zwar definitiv elektronische Medien zum Lesen nutzen sollten, dies aber noch lange kein Grund ist Bücher aus Papier zu verdammen oder gar für überflüsssig zu halten und deshalb abschaffen zu wollen. Denn nur weil eine Technologie neuer ist, bedeutet das nicht, dass die alte gar keinen Nutzen mehr hat.

Männer, Frauen und Kinder (draußen nur Kännchen)

Wenn ich aber nachdenke, geben die obigen Zitate recht gut wieder, was Single-Frauen über 30 – neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten – auch erleben, wenn sie eine ernsthafte Beziehung eingehen möchten – eine, aus der Kinder hervorgehen könnten: Die Anzahl derjenigen Männer, die Verantwortung für eine Partnerin und eine Familie übernehmen wollen, ist geringer als die Anzahl der Frauen, die sich das wünschen. So kommt es, dass Frauen, die sich nach einer Partnerschaft sehnen, die vielleicht auch ihre Uhr ticken hören, die gerne eine Familie gründen würden, auf Männer treffen, die genau dies nicht wollen, die gerne Sex, aber nicht gerne Verantwortung haben, die, sobald es für sie eng und anstrengend wird, lieber weg sind.

Es ist das übliche Dilemma: Anscheinende bekommen Männer in unserer Gesellschaft keine Kinder. Drum sind sie weder für Geburtenraten noch für Fürsorge und Kindererziehung zuständig. Ganz klar.

NICHT UMSONST, FAST KOSTENLOS (litlog)

Der Asta der Uni Göttingen hat ein Kulturticket eingeführt. Subvention für die Kulturinstitutionen der Stadt im Ausgleich zu Vergünstigungen für die Studierenden.

Pharmakonzern Novartis bietet umstrittene Impfstoffe für Grippeimpfung an (spon)

 Petitionen sind fürn Arsch (metronaut)

Oder auch: dass die EPetition zum Leistungsschutzrecht nicht funktioniert hat, liegt daran, dass EPetitionen nur ein Mittel zur Meindungsbekundung unter vielen ist. Und dass diese Mittel zu häufig benutzt an Durchsschlagkraft verlieren. Es müssen also neue Protestformen gefunden und genutzt werden.

Gefahr für Steinbrück  (spon)

Der Bundestag kann sich nicht auf einen Wahltermin einigen. Und der Konflikt darum wirkt wie kleingeistiges Machtspiel.

Prüfung in Körpertoleranz (vorspeisenplatte)

“ob es sich um eine Vergewaltigung oder Geschlechtsverkehr gegen ihren Willen handelt.” (Von Freiheit, Frieden und Frühlingsgefühlen)

Bei einem Gender-Training, das ich im Sommer geteamt habe, habe ich mal einen Einstieg gewählt, den ich vorher noch nie ausprobiert habe und der auch für mich als Teamerin eine ganz neue Situation geschaffen hat. […] Ich habe dieses Gender-Training damit begonnen, zuerst die Männer zu befragen, wie sie sich vor Vergewaltigungen schützen. Auf die Stille, das Nachdenken und die Verwunderung folgte dann die Antwort: “Nichts”.