Author Archives: Lisseuse

Mini-Quiche

Mini-Quiche

Lisseuse
Mini-Quiches, die sich perfekt als Fingerfood eignen
Prep Time 1 hour
Cook Time 20 minutes
Total Time 1 hour 20 minutes
Course Snack
Servings 24 Stück

Equipment

  • 2 Muffinbleche

Ingredients
  

Mürbeteig

  • 500 g Mehl
  • 250 g kalte Butter in Stücke geschnitten
  • 1 El Gemüsebrühe
  • 1 Ei
  • 1 Eigelb
  • etwas kaltes Wasser

Füllung

  • 2 Stangen Lauch
  • 1 Becher Sauerrahm (oder ähnliches)
  • 2 Eier
  • 1 Eiweiß (damit kein Rest bleibt)
  • 100 g Käse (Bergkäse/Gouda) gerieben
  • Salz
  • Pfeffer
  • etwas Olivenöl zum Andünsten

Instructions
 

  • Ofen auf 200 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

Mürbeteig kneten

  • Aus Mehl, Butter, Brühe, Eiern und ggf. etwas kaltem Wasser einen Mürbeteig kneten, zu einer Kugel formen und abgedeckt 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.

Teig formen

  • Zwei Muffinbleche mit Backpapierstreifen auskleiden.
  • Den Mürbeteig in mehreren Portionen ausrollen und ca. 12 cm große Kreise ausstechen. (Oder eine passende runde Schale suchen und mit dem Messere drum herum schneiden). Die Muffinformen mit dem Teig auskleiden.

Füllung

  • Den Lauch waschen und in feine Streifen schneiden und in Olivenöl andünsten, bis er zusammengefallen ist. In einer Schüssel mit Sauerrahm, Eiern und geriebenem Käse vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Die Füllung in die vorbereiteten Teigschalen geben.

Backen

  • Ca. 20 Minuten backen, bis der Teig goldbraun und die Füllung etwas aufgegangen ist.

wmdedgT 05.06.2023

Montag Morgen ist noch früher, wenn der Arbeitstag am Freitag bis 20 Uhr gedauert hat. Daran, dass das anders wird, wollte/will/werde ich weiter arbeiten. Es geht mit dem Rad zur Arbeit #mdRzA – also eigentlich mit dem Rad zum Bahnhof, mit dem Zug zwei Dörfer weiter, mit dem Rad den Berg hoch zur Carl-Orff-Stiftung. Dort angekommen quatsche ich erst mal 20 Minuten mit der Gärtnerin; so erfahre ich auch gleich, was bei uns diesen Sommer wo wächst: Demnächst wird es in der Mittagspause wieder frischen Salat geben. Die ersten Walderdbeeren wandern direkt vom Beet als Frühstück in den Mund.

Bauerngarten mit vielen verschiedenen Beeten. Am rechten Bildrand läuft ein gepflasterter Weg. Im Hintergrund zwei weiße Häuser. Es handelt sich um Arbeits- und Wohnhaus von Carl Orff.
Bauerngarten

Vor meinem Rechner angekommen, muss ich erst mal die Mails checken. (Donnerstag und Freitag waren Archiv- und Bibliothekstage, da nehme ich meistens nur den leichten privaten Rechner mit auf dem die Berufmail nicht aktiviert ist). Wie immer ist nichts dringendes passiert. Dann werfe ich einen Blick in den Kalender und ins Notizbuch. Nur 90 Minuten später habe ich meine ToDo’s, Fragen, Absprechungsbedarf etc. geklärt. Die Hauptaufgabe des Tages: Frisch gescannte Fotos aus der losen Fotosammlung von Carl Orff ins Bildarchiv hochladen, beschreiben, verschlagworten etc. – da prokrastiniere ich lieber erst mal noch bei Social Media . Seit drei Wochen habe ich Zugang zu den Accounts der Carl-Orff-Stiftung (Instagram der Carl-Orff-Stiftung, Facebook der Carl-Orff-Stiftung), aber noch bin muss ich mich erst mal damit vertraut machen.

Schon Zeit für eine Mittagspause. Das Wetter ist gut genug um draußen zu sitzen. Im Teich blühen die ersten Seerosen und eine Libelle leistet meiner Chefin und mir Gesellschaft. Parallel besprechen wir den aktuellen Stand in der Planung für das neue Carl-Orff-Museum, wie wir die Öffentlichkeitsarbeit aktivieren werden, notwendige Fortbildungen, Tagungsbesuche und was sonst so anfällt.

Danach ist Konzentration angesagt, jetzt sind doch endlich die Bilder dran. Weil es dringender ist, prokrastiniere ich die Erfassungsarbeit doch noch ein bisschen und stelle zu erst der Marketingfirma die letzte Woche getroffene Bildauswahl zusammen. Dann gibt es keine Ausreden mehr und plötztlich ist es 18 Uhr. Vor dem Fenster geht gerade die Welt unter. Die Arbeit ist aber ohnehin noch nicht fertig, da kann ich auch ein paar Fotos hochladen. Eine Stunde später habe ich zusammengepackt (und noch ein paar Fotos für heute Abend zuhause mitgenommen). Schnell die Regenpause ausnutzen und zum Zug! Am Heimatort habe ich nicht so viel Glück. Es schüttet aus allen Wolken und bevor meine Stoffschuhe patschnass sind, radle ich eben barfuß nach Hause.

Daheim gibt es Resteessen vom Bibimbap von Sonntag. Nur kurz alles in die Pfanne geworfen und mit Sojasauce und Mirin abgelöscht.

Nach dem Essen lade ich bei einer frischen Kanne Tee noch ein paar Fotos hoch. Anschließend reicht die Konzentration nur noch für Tiktok und Bett.

Was machst du eigentlich den ganzen Tag kurz #wmdegT ist eine Aktion von Frau Brüllen (Link zum Blog). Die anderen Beiträge aus dem Juni finden sich hier.

Frankfurter Goethe-Haus und Deutsches Romantik-Museum

Wer in Frankfurt ist und Germanistik studiert hat, muss doch ins Goethe-Haus – sagt mein Mann.

Wer in Frankfurt ist und im Job ein Museum für einen Komponisten konzipiert, muss in jedes Haus über nicht-bildende Künstler, die es gibt, um rauszufinden, wie man Musik und Literatur am besten in einer Ausstellung vermittelt – sage ich.

Das Frankfurter Goethe-Haus macht es sich einfach. Vermittelt wird nicht viel, man schlendert durch die beeindruckenden vier Stockwerke des großen Bürgerhauses, in dem Johann Wolfgang Goethe geboren und aufgewachsen ist. Ich musste mich die ganze Zeit fragen, ob wohl die Möbel Originale sind (und wenn nicht, wo sie wohl herkommen) und ob von den Goethes niemand jemals geschlafen hat – Betten finden sich jedenfalls in keinem der vielen Zimmer.

Mehr zu sehen gibt es schon im neueröffneten Deutschen Romantik-Museum. An Geld scheint es den Ausstellungsmacher*innen jedenfalls nicht gefehlt zu haben. Schon das Treppenhaus ist beeindruckend.

Treppenhaus des Deutschen Romantik-Museums: Von unten sieht man über drei Stockwerke SEHR viele Stufen, die mit braun-grauen Steinen gefließt sind. Von den Seiten fällt immer wieder Licht durch Durchgänge ins Treppenhaus. Ganz oben wird es besonders hell – wie durch eine Aura.

Im ersten Stock ist die Gemäldesammlung (oder zumindest ein Teil davon) des Freien Deutschen Hochstifts ausgestellt. Der Fokus liegt auf Kunst, die Goethe in seiner Kindheit und Jugend gekannt hat. Ich war nicht zum Vergnügen da und hatte nicht mehr viel Zeit bis Schließung – also bin ich eher durchgeeilt als mich genauer damit zu befassen.

Im zweiten und dritten Stock dann: Romantik.

[Wenn ich Zeit und Lust hätte, würde ich JETZT herausfinden, wie ich im neuen WordPress die Schriftart verändern kann, hier müsste ja wohl mal was verschnörkeltes stehen. Und wenn ich weiter Zeit und Lust hätte, würde ich rausfinden, wie das Fußnoten-Plugin funktioniert bzw. warum nicht. Aber meine Leser*innen haben ja bestimmt Phantasie.]

Eine der typischen Stationen im Deuschen Romantik-Museum: Ein nachgebautes Stehpult unter dessen Klappe ein Original lichtgeschützt liegt, links ein Schreibtisch-Element mit Schubladen, rechts ein Schreibtisch-Element mit Ausstellungstexten.

Die Ausstellung hangelt sich hauptsächlich entlang der wichtigen Vertreter*innen (ja, Sophie Mereau, Karoline von Günderrode und Bettina von Arnim bekommen Stationen, nein ich werde keinen der Männer namentlich erwähnen. Aber hier habe ich schon mal mehr zu Frauen der Klassik und Romantik geschrieben: Schreiben, um zu leben, Leben und schreiben, Leben, um zu schreiben). Ein weiteres Gliederungselement sind Themen der Romantik (Waldeinsamkeit voll blauer Blumen oder so). Das zentrale Vermittlungselement jeder Station ist ein dreiteiliges Schreibpult, das als lichtreduzierte Vitrine für die Originale dient. Immer wieder gibt es QR-Codes und Hinweise für den Audioguide – beides wegen Zeitmangel nicht ausprobiert. Ich habe nicht gezählt, aber mir waren es definitiv zu viele Stationen, zu viel Text und zu viel Geräuschkulisse. Immer wieder gibt es Soundinstallationen, die eines der Themen verdeutlichen – nicht alle davon werden über Bewegungsmelder ausgelöst.

Warum kommt die spannendste Station eigentlich zu Letzt?

Platten mit Notenskizzen und Bildern für eine Medienstation.
Medienstation zur Komposition eines romantischen Schumann-Liedes.

Die für mich spannendste Station kam ganz oben, ganz hinten im dritten Stock, als ich noch 20 Minuten Zeit hatte – gebraucht hätte ich vermutlich 60. Eine Medienstation vermittelt, wie Schumann ein romantisches Gedicht vertont. Es können 6 oder 7 Platten mit unterschiedlichen Motiven ausgewählt und auf das Pult gelegt werden – dann starte automatisch die Medienstation mit Beamer und Text über die Kopfhörer. Ich habe eine Notenskizze gewählt, aber es gab auch Illustrationen, einen Partiturauszug oder Gedichtbeispiele. (Ich vermute und hoffe, dass man so den Entstehungsprozess von der Gedichtauswahl bis zum fertig gedruckten Notenexemplar nachvollziehen kann.) Die Erzähler*in erklären, was zu sehen ist, bringen Anekdoten, schlüsseln auf wie das Stück entsteht. Es werden Hörbeispiele eingespielt, die die sichtbaren Noten auch hörbar machen und per Lichtpunkten werden die Erläuterungen nachvollziehbar gemacht. Man kann Pausieren, vor- und zurückspringen, zwischendrin sogar ein Erklärmenü öffnen – nur den Lautstärkeregler habe ich nicht gefunden.

Es ist eine der beeindruckendsten Stationen zur Entstehung von Musik, die ich bisher gesehen habe und ich hoffe sehr, dass die Konzeptionist*innen und Gestalter*innen demnächst in Musikermuseen arbeiten.

Öffnungszeiten und Einritt; ich war dank Mitgliedschaft im Museumsbund umsonst in der Ausstellung.

Links, die ich mir merken möchte

Mastodon ist für mich ja wie Twitter. Nur dass ich wieder Lust habe ins Internet zu schreiben und mit Leuten zu interagieren, weil (für mich) die Kommunikation dort deutlich weniger toxisch ist. Außerdem ist (noch?) alles weniger festgefahren und es macht Spaß neue Menschen zu entdecken. Jedenfalls bringen neue und alte Menschen auch neue Links und bevor ich wieder alles ewig in meiner Timeline (oder schlimmer, in der ANDERER) suchen muss, hier zwei der letzten Woche, die mir wichtig sind:

  1. Ein Video, das ich nur noch “Gehirne brauchen Langeweile” nenne (via @bookstardust); Kurzzusammenfassung: Gehirne sind faul, wenn ich ständig den guten, süchtig machenden, auf mein Gehirn angepassten, algorithmisch ausgesuchten Inhalt von Sozialen Medien drauf loslasse, dann wird das mit der Konzentration nichts. Wenn man aber (kontraintuitiv) Leerlauf lässt, dann fängt das Gehirn völlig freiwillig an, selbst zu denken, weil es Langeweile schlecht erträgt.

Spannend, also gleich mal experimentieren und zwar mehrfach:

  • Leerlauf nicht mit Handyzeit füllen: An der Ampel das Handy nicht rausholen, beim Warten auf den Nahverkehr das Handy stecken lassen, beim Kochen nicht parallel Serie gucken/Podcast hören. Geht ganz gut, aber vor allem Warten ohne etwas zu tun ist nicht meine größte Stärke.
  • An die Wand gucken und nichts tun. AHA. Bisher habe ich es 2 Mal mit je 10 Minuten versucht und da hat mein Hirn schön ToDo-Listen produziert, was ich DANACH dann tun werde (oder auch nicht, wie die Erfahrung zeigt.) Nach 5 Minuten großes “aufs Handy-guck”-Bedürfnis. Heute dann Versuch mit 20 Minuten und der Einstellung, dass ich mich nicht darauf fokussiere, was ich tun könnte. Das war schon anders, mein Hirn sagt: schreibe was, du hattest da diesen Blog.

Am schwierigsten ist für mich, glaube ich, dass ich mir zugestehe, 20 Minuten nichts zu tun, wo ich doch SO VIEL MACHEN WILL. (Serie gucken, malen, aufräumen, Karte schreiben, …)

  1. no good alone (via @donnerbella); Kurzzusammenfassung: Kapitalismus gaukelt uns vor, dass wir viel bessere Menschen sind, wenn wir alleine sind und unsere sozialen Bedürfnisse in bezahlte, professionelle (psychologische) Beziehungen auslagern, anstatt unperfekte, anstrengende und viel verletzlicher machende Freundschaften und Liebesbeziehungen auszuhalten.

OHOH. Hits home hard. Jeder Absatz ist zum noch mal Lesen und weiter Denken wollen. Und jedenfalls frage ich mich seit einiger Zeit, ob wohl Psychologen zumindest zum Teil nur Dinge tun, die echte Freund*innen, zu denen man radikal offen sein kann, auch machen. (Also jetzt mal abgesehen von seelischen Erkrankungen.)

JULIA CLAIBORNE JOHNSON: Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning

Buchcover des Romans “Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning”

Alice ist die persönliche Assistentin eines New Yorker Lektors, der sie als Kindermädchen nach Los Angeles schickt. Dort soll sie die die Bestsellerautorin Mimi Banning unterstützen, damit diese nach Jahrzehnten endlich ihren nächsten Roman fertig schreiben kann. Doch Bannings Sohn Frank stellt sich als Herausforderung für Alice heraus. Er ist hochbegabt und stellt viele Regeln für den Umgang mit ihm auf. So darf Alice ihn oder seine Sachen nur anfassen, nachdem sie ausdrücklich um Erlaubnis gebeten hat – außer sie wäscht seine schmutzige  Wäsche, dann ist eine Erlaubnis scheinbar nicht nötig.

Der Roman ist durchgehend aus Alices Sicht geschrieben und durch ihre Augen lernen wir Frank langsam immer besser kennen. Mimi Banning dagegen bleibt überwiegend unsichtbar, denn sie hat sich in ihrem Büro verschanzt, das sie nur selten verlässt. Alice stellt immer mehr fest, dass es Frank an stabilen Bezugspersonen neben seiner Mutter fehlt. Sein Vater taucht niemals auf und ein Freund der Familie kommt und geht, wie es ihm am Liebsten ist. Auch in der Schule hat Frank immer wieder Probleme, weil er sich langweilt und nur schlecht mit den anderen Kindern zurecht kommt. Denn nicht nur mit seinem auf dreiteiligen Anzügen basierenden Kleidungsstil ist der Junge erwachsener als Gleichaltrige.

Indem Frank durch Alices Blick beschrieben wird, schafft der Roman es geschickt, keine Diagnose zu stellen und auf jegliche Einordnung von Franks Verhalten zu verzichten. So entsteht das liebevolle und vielschichtige Bild eines Jungen, der trotz allem in vielem eben noch ein Kind ist. So oft er seine Impulse nicht unter Kontrolle hat, so oft gleicht er dies durch besonders aufmerksame Gesten gegenüber anderen aus. Frank ist gleichzeitig unheimlich kalt und direkt und doch zugewandt und liebevoll. Alice selbst ist im ganzen Buch immer deutlich zurückgenommen und steht nie wirklich im Zentrum der Geschichte, obwohl der ganze Roman von ihr als Ich-Erzählerin geschildert wird. Sie kommt und geht als kurzes Zwischenspiel in das Leben der Bannings. Der Roman lässt sich mit der Charakterisierung seiner Figuren Zeit, denn Alice braucht etwas, um die Menschen um sich herum besser kennenzulernen und einzuschätzen. Als es dann endlich zum immer wieder angedeuteten Eklat kommt, nimmt die Handlung dann fast zu schnell an Fahrt auf. Womit möglicherweise reales Leben sogar sehr treffend geschildert wäre. So erfahren wir zwar einiges von der Vorgeschichte aller Figuren, aber das Ende ist abrupt und vieles wird nicht aufgelöst.

So schön das Buch ansonsten auch ist und so begeistert ich es gelesen habe: Dieser Schluss erschien beinahe, als hätte der Autorin eine überzeugende Idee dafür gefehlt. Möglicherweise liegt das aber auch daran, dass ich genau diese Art Ende einer Erzählung in Romanen so wenig mag wie bei Serien, die plötzlich abgesetzt werden. Denn es bleibt ein fahles Gefühl der Leere, das höchst unbefriedigend ist.

Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning von JULIA CLAIBORNE JOHNSON erschien 2016 bei atb. Übersetzt von Teja Schwaner und Iris Hansen. Das Taschenbuch kostet 12,99 €.

Erwerb: Aus der Bibliothek geliehen.

Sterne: ****

Hashtag: #WirLesenFrauen mehr Infos zur Lesechallange finden sich im Link.


Wieder mehr bloggen?

Seit Wochen Monaten will ich wieder versuchen regelmäßiger zu bloggen. Mit dem neuen Job kommt mehr Freizeit einher, weil alles besser organisiert ist und ich nicht mehr für andere mitarbeiten muss. Ich lebe plötzlich im Großraum München mit einem riesigen kulturellen Angebot. Es wäre also genug zu berichten.

Aber dann war da die DSGVO und die Unlust irgendwas dazu zu machen … Aber jetzt hab ich Urlaub und endlich mal Zeit mich um Technisches zu kümmern. Dieses Blog gibt es in Zukunft also auch mit Datenschutzerklärung und aktualisiertem Impressum.

Rückblick KW 15 und KW 16

Die Nachwirkungen der Ausstellungseröffnung halten immer noch an. Meine Energie kehrt nur langsam zurück. Am liebsten würde ich an manchen Tagen immer noch ausschließlich essen und schlafen. Gerade versuche ich langsam einen neuen Rhythmus für mich zu finden. Nachdem ich nicht mehr morgens um 9 irgendwo anwesend sein muss, fällt es etwas schwer mich wieder selbst dazu zu motivieren, morgens um 9 irgendwo zu sein – oder wenigstens am Schreibtisch zu sitzen. Und falls ich es doch schaffe aufzustehen, bin ich zwei Stunden später schon wieder so schrecklich müde. In Kombination mit dem plötzlichen Wetterumschwung ist das sehr anstrengend.

Einerseits fühlt sich die Arbeitslosigkeit gerade noch sehr wie Urlaub an. Andererseits habe ich echt eine Menge, was ich tun muss und soll: Ein Aufsatz ist zu schreiben, ein Vortrag vorzubereiten. Und dann meine Schnapsidee mit der Selbständigkeit: Das Amt verlangt Businessplan, Beratungen, Finanzpläne und was weiß ich noch alles – dabei möchte ich doch nur für ein oder eineinhalb Jahre bei zwei Museen freiberuflich Objekte inventarisieren und dann bitte wieder eine feste Stelle haben. Am liebsten natürlich ohne irgendwelchen Verwaltungsaufwand. Prinzipiell ist das nichts für längerfristig, glaube ich. Gerade gibt es eben so eine Welle, wo viele Museen sich um ihre Sammlungen kümmern, aber ob das anhält? Andererseits hab ich mich bei den zwei Museumsbesuchen, die ich in diesem Zusammenhang gemacht habe, wohl nicht ganz doof angestellt. Jetzt hab ich nämlich eine befristete Stelle angeboten bekommen. Demnächst bin ich dann also im Allgäu.

Am meisten freue ich mich ja schon aufs Kisten packen – zum Glück habe ich allerdings noch etwas Zeit dazu und kann das nutzen endlich mal eine ganze Menge Kram auszumisten. Da stehen zum Beispiel 8 Ordner mit Aufsätzen, die ich in den letzten 5 Jahren überwiegend nicht mehr gebraucht habe… Zeit die durchzusehen und die zu behaltenden endlich mal mit meinem Literaturverwaltungsprogramm zu erfassen. Dann sind sie hinterher vielleicht sogar zu finden und ich kann sie vielleicht doch noch mal benutzen.

Besonders schön war: bei wundervollem Sommerwetter mit lieben Menschen zu grillen und zusammen zu sitzen.

Wochenrückblick KW 13 und KW 14

Die vorletzte Woche begann leider wenig erfreulich mit einer der Beerdigung. Depression your a bitch!

Ansonsten: sehr viel rumgelegen, gelesen, ferngesehen. Eine Freundin getroffen, um der gemeinsamen Seriensucht zu frönen. Nur knapp drei Monate später sind wir endlich auf dem aktuellen Stand von “Doctor Who”.

Über Ostern wie immer zu den Eltern gefahren. Diesmal war alles sehr ruhig. Zum einen fehlten die Brüder, die das Haus mit voll machen, zum anderen haben wir einfach auch beschlossen nichts besonderes zu machen. Mehr Zeit für Erholung.

Letzte Woche dann für einen Termin bei der Agentur für Arbeit zur Beratung für die Existenzgründung dann wieder ins Ries gefahren. Am nächsten Tag gleich den ersten Akquisetermin gehabt.  Fünf Stunden eine Museumssammlung angesehen und versucht etwas Struktur zu finden, wie man diese sinnvoll so bearbeiten kann, dass es irgendwann ein verlässliches Inventar dafür gibt. Das ist ein großes Projekt, das aber schnell Erfolge zeigen wird. Und wenn es klappt gibt es hinterher eine wunderbar aufgeräumte Sammlung.

Am Freitag in einer abenteuerlichen Bahnfahrt doch irgendwie nach Göttingen gekommen. Es ist nicht gerade entspannend, wenn die Bahnapp von 20 Minuten Verspätung auf “Zug fällt aus” springt. Dafür war das sonnige Wochenende umso ruhiger. Mehr Zeit für Schlaf ist definitiv immer gut!

Wochenrückblick KW 12

RICHTIG hart gearbeitet. Aber wir haben eine Ausstellung eröffnet. Besonders faszinierend finde ich ja an der Arbeit im Museum immer, dass Dinge zu besonderen Objekten werden, indem man sie auf eine Konsole stellt. Ein Schild mit einer Beschreibung daneben hängt. Eine Glasscheibe davor packt. Das Licht richtig einstellt. Jan Assmann und seine “Aura des Objekts” können mir doch gestohlen bleiben: Aura wird erzeugt. Durch (Vor-)Wissen und durch Inszenierung.

Besondere Herausforderung der letzten Woche: Donnerstag Mittag erfahren, dass ich Donnerstag Abend einen Vortrag halten darf, weil der Kollege, dessen Job das eigentlich gewesen wäre, wegen Erkältung ausfiel. Natürlich auch das noch hinbekommen.

Freitag und Samstag dann für die notwendigen Nachbesserungen genutzt. Auch wenn alle Vitrinen zu waren und überall ein Objektschild daneben hing: Einige Lücken waren doch geblieben und mancher Text bedurfte nochmaliger Überarbeitung. Aber spätestens nach Ostern ist die Ausstellung “Brot. Nahrung mit Kultur” im Museum KulturLand Ries, in Maihingen komplett fertig und vollständig – und, auch wenn ich wirklich keine objektive Meinung dazu anbieten kann, unbedingt sehenswert.

Am Samstag nach Hause gefahren. Nach 20 Minuten auf der Autobahn war dann erst mal ein Stop zum Schlafen notwendig. Schlafen hat dann auch den heutigen Tag bestimmt. So ein hart erarbeitetes Defizit will ja auch wieder abgebaut werden. Abends sehr lecker äthiopisch Essen gewesen. NOM

Wochenrückblick KW 11

Gerade habe ich überschlagen, dass ich diese Woche etwa 78 Stunden gearbeitet habe. Da sind die Pausenzeiten auch schon abgezogen. Entsprechend gibt es diese Woche auch einfach nichts zu berichten. Immerhin sind zumindest die Ausstellungstexte bis auf Kleinigkeiten fertig. Und als ich vorhin noch mal auf die vielseitige To Do-Liste geguckt habe, dachte ich das erste Mal, dass es doch vielleicht möglich ist, bis Donnerstag die Ausstellung fertig zu bekommen.

Immerhin ist es trotz allem Stress jedes Mal wieder wunderbar, wie aus einem echt komplizierten und langweiligen Raum eine Ausstellung wird. Erst werden ein paar Wände aufgestellt, die bekommen die Ausstellungsfarbe und langsam, langsam füllen sich die Podeste und Regale. Und jedes Mal wieder ist es erstaunlich, wie unterschiedlich ein Gegenstand wirkt, einfach nur, weil er auf einem kleinen Sockel steht. Wenn dann noch die Verglasung davor kommt und das Licht richtig eingestellt ist – das sind dann die Momente für die sich die Nachtschichten trotz allem gelohnt haben. Ich habe definitiv in den letzten zwei Jahren das gefunden, was ich machen möchte. Ich kann mir keinen spannenderen (Objektrecherchen! Gespräche mit Leuten, die ihre Sachen ans Museum geben!), vielfältigeren (Wissenschaft! Texten! Gestalten! Vermitteln! Leute! Aktionen!) und schöneren Beruf vorstellen.

Eine Nachricht bekommen, die mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat. So von der Art: Wenn es ein Witz wäre, hätte die Person, die sie schrieb, echt kranken Humor, aber es wäre dennoch so viel besser. So bleibt nur über hunderte von Kilometern zu versuchen da zu sein, wenn es nötig ist, Ruhe zu lassen wo man stört und zu versuchen nicht zu aufdringlich, neugierig, voyeuristisch zu sein. Große Hilflosigkeit. Wie soll man Fassungslosigkeit, Traurigkeit, Mitgefühl und Beileid denn auch angemessen in Worte fassen?