Auf Mastodon läuft gerade die Challenge #20books bzw. #20Bücher.
Book Challenge: 20 Bücher, die dich geprägt haben. Ein Buch pro Tag, 20 Tage lang. Keine Erklärungen, keine Bewertungen, nur Buchcover.
Tag 1, Tag 2, Tag 3, Tag 4, Tag 5, Tag 6, Tag 7, Tag 8, Tag 9, Tag 10, Tag 11
Zur Halbzeit fällt mir ein, dass ich ja eigentlich auch auf meinen Mastodonthread verlinken könnte: #20Bücher von Lisseuse
Tag 12:
Ich glaube, ich habe schon über meine Liebe zu bildungsbürgerlichen Snobismus geschrieben. Jedenfalls gehöre ich zu den Menschen, die in der Schule irgendwann alle Lektüre längst freiwillig gelesen hatten – und außerdem halt auch den Rest des KANONS. Vermutlich so 2004 war ich mit meiner Großtante exzessiv bei den Freilichtaufführungen von Schillers Wallenstein bei den Altdorfer Wallensteinfestspielen. Ich hatte solchen Spaß, dass ich hinterher das Drama mit allen drei Teilen freiwillig gelesen habe. Zu Weihnachten habe ich dann diese wunderschöne, antiquarische in blaues Leder gebundene Schiller-Ausgabe mit Goldprägung zu Weihnachten bekommen. Und mich riesig darüber gefreut. Und sie gelesen. Naja nicht ganz, ich war mit 16 nicht bereit für die theoretischen Schriften Schillers. Das kam dann später im Studium, wo ich sogar das große Glück hatte, für 14 Tage in Weimar zum Sommerkurs fahren zu dürfen und mich mit anderen Germanistik Nerds den ganzen Tag mit der Weimarer Klassik beschäftigen zu dürfen. Das hat großen Spaß gemacht. Gleichzeitig habe ich mich aber auch weiterentwickelt und zunehmend den Glauben an DEN KANON verloren. Eine große Rolle dabei spielt nach wie vor Frau Frohmann. Das Witzige daran ist, dass ich ihr Denken als super aufklärerisch empfinde, womit sie für mich in genau dieser klassischen Denktradition steht, die durch ihr Denken kritisiert und weiterentwickelt wird.