Tag Archives: Alan Bradley

Leseliste (8): 11.10.2013

News of the Day:

Mehr Gewalt, Mord und Totschlag.

Welche Regierung Deutschland bekommt, könnte sich an der Frage von Steuererhöhungen entscheiden. Investitionen in die Infrastruktur sind dringend nötig. Die SPD wiegelt gerade ab, dass Steuererhöhungen allein auch nicht helfen. Die CDU will vor allem mehr Geld ausgeben. Weitere Sondierungsgespräche Schwarz-Grün. (inhaltliche Details)

Verhandlungen auch in den USA. (außer dass man wieder miteinander spricht passiert aber noch nicht viel)

Privater Ökostrom wird weiter verkauft.

Steigende Sozialabgaben für 2014.

Die Schuldenkriese zeigt weiter ihre Auswirkungen: Gefahr von Hungersnot in Europa.

Mehr Ärzte arbeiten Teilzeit und wollen dies auf allen Karrierestufen tun.

Gelesen:

Alan Bradley Speaking from among the bones Über die Flavia de Luce Krimis hab ich ja schon hier mal geschrieben. Inzwischen wurde die Reihe fortgesetzt. Mit etwas Abstand wird auch die Entwicklung der Hintergrundhandlung deutlicher. Flavia wird älter und etwas weniger naseweis, die Familie steht noch näher am Rande des Ruins – und mit dem letzen Satz des Buches kriegt die  Handlung dann auch noch einen Twist, der die Spannung fürs nächste Buch aufrecht erhält. Ansonsten bleibt eigentlich alles beim Alten. Flavia ist weiterhin das Chemiegenie, zu neugierig für ihr eigenes Wohlergehen und natürlich diejenige, die den Mordfall löst. Hat wieder Spass gemacht zu lesen. Besonders an den vielen Stellen, an denen ich dachte “gleich passiert etwas wirklich schlimmes” ganz ohne, dass das dann eingetreten ist.

Rudolf Schenda Volk ohne Buch. Schenda vertritt die These, dass im 19. Jahrhundert zwar einerseits Lesen als Erziehungs- und Aufklärungsmethode angesehen wurde (von Seiten der Aufklärer), gleichzeitig das Volk aber nicht zu aufgeklärt sein sollte (von den Herrschenden). Dies hat zur Folge, dass nur wenige Menschen mit echtem Textverständnis lesen können, da der Schulunterricht nicht genug gefördert wird. Außerdem wirkt sich dies auf populäre Lesestoffe aus, die in einer seltsamen Zwischenstufe stehen. Einerseits werden sie als nicht literarisch-ästhetisch abgewertet, andererseits gibt es auch kein echtes Bestreben gute populäre Texte zu produzieren.

Rezensiert: Flavia de Luce Krimis

Nachdem ich seit langer Zeit keine Krimis mehr gelesen habe – meine Krimihochphase lag eindeutig in meiner Mittelstufenzeit – wurde ich von einer Freundin auf Alan Bradleys Flavia de Luce Krimis aufmerksam gemacht. Den erste Band habe ich dabei noch auf Deutsch gelesen. An einem trüben Herbstnachmittag musste ich das Buch in einem Rutsch durchlesen, sonst hätte ich die Spannung auf keinen Fall ausgehalten. Vom ersten Band angefixt, was das Bedürfnis hoch auch die beiden Folgebände zu lesen. Diese sollten aber unbedingt auf englisch sein, denn die Fehlübersetzung des Titels The sweetness at the bottom of the pie  (deutsch: Mord im Gurkenbeet), versprach viel mehr Wortwitz und Sprachgenuss im Original. Nachdem ich in einer Bahnhofsbuchhandlung zunächst den dritten Band erstehen konnte und ihn sofort im Anschluss an den ersten verschlang, ging mir die 13-jährige Hauptfigur Flavia de Luce allerdings ein klein bisschen auf den Keks. Sich selbst als Chemiegenie verstehend, mit den großen Schwestern im Dauerclinch liegend und sehr selbstbewusst und besserwisserisch, war so viel Flavia auf einmal etwas anstrengend. Nach einem halben Jahr Pause konnte ich dann allerdings endlich auch Band zwei wieder mit Genuss lesen.

Die Krimireihe handelt davon, wie die dreizenjährige Halbwaise Flavia  verschiedene Morde in ihrem kleinen englischen Heimatdorf vorallem durch ihr chemisches Wissen aufklärt. Im Miss-Marple-Stil profitiert Flavia bei ihren Nachfragen, dass sie als neugieriges Kind völlig unauffällig ist und die Menschen ihr Dinge erzählen, die sie sonst nicht sagen würden. So kann sie mit ihren Ermittlungen schneller sein als die lokale Polizei und dem zuständigen Inspektor ordentlich in die Arbeit pfuschen.

Und während zu viel der Bücher auf einmal durchaus anstrengend ist, hoffe ich inzwischen längst wieder auf eine Fortsetzung der Reihe.

Die bisher erschienenen Flavia de Luce-Romane von Alan Bradley heißen:

The Sweetness at the Bottom of the Pie
A Red Herring without Mustard
The Weed That Strings the Hangman’s Bag
Sie sind bei Bantam Books erschienen und kosten etwa 8€.

In deutscher Übersetzung von Katharina Orgaß und Gerald Jung heißen die Romane:
Mord im Gurkenbeet
Halunken, Tod und Teufel
Mord ist kein Kinderspiel