Author Archives: Lisseuse

Der richtige BH – Teil 2

Was ist meine Größe und woran merke ich, dass mein BH passt?

Nachdem ich im letzten Artikel festgehalten habe, dass die BH-Größe für jedes Modell variieren kann, möchte ich jetzt dennoch auf zwei Seiten hinweisen, die Maße eingegeben werden und die BH-Größe errechnet werden kann.

Auf buestenhalter.com gibt es einen sehr genauen Rechner, der nicht nur Brust- und Unterbrustumfang sondern auch den Halbbrustumfang in die Berechnung mit einbezieht.

Die kommerzielle Seite enamora bietet die Möglichkeit an, Brust- und Unterbrustumfang anzugeben und im Anschluss ausschließlich BHs in den dazu passenden Größen anzuzeigen.

Im Vergleich schon allein dieser beiden Angebote sind jedoch die Ergebnisse unterschiedlich.

Als generelle Regel kann man allerdings festhalten:

  • Ein enges Unterbrustband stützt den Busen. Es sollte beim Kauf in der weitesten Einstellung getragen werden und dennoch fest sitzen. Dabei kann es durchaus passieren, dass sich das neue Unterbrustband die ersten Wochen zu eng anfühlt.
  • Je enger das Unterbrustband ist, desto größer muss der Cup gewählt werden.

Neben dem Rechner bietet buestenhalter.com auch eine bebilderte Anleitung, in der gezeigt wird, wie ein BH richtig sitzt. Dabei ist wichtig, dass nie an irgendeiner Stelle Haut aus dem BH quellen sollte. Alle Übergänge müssen glatt und ohne Druckstellen sein.

Die einfachste Lösung, einen passenden BH zu finden ist dabei wohl, sich einmal in einen guten Dessousladen zu wagen und sich beraten zu lassen.

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Der richtige BH – Teil 1

Wie funktionieren BH-Grössen überhaupt?

Je nach Quelle variieren die Zahlen, aber angeblich tragen über 80% aller Frauen den falschen BH. Betrachtet man jedoch die angebotenen Größen, stellt sich die Frage, ob die Zahl nicht noch viel höher liegt. Das Hauptproblem ist wohl, dass viele Frauen nicht einmal wissen, wie sie den richtigen BH finden.

Wie wichtig das Thema „der richtige BH“ ist, zeigen nicht nur diverse Frühstücks-TV-Shows, sondern auch der Wikipedia-Artikel zu BHs. Dort wird unter anderem mit „Häufigen Irrtümern“ aufgeräumt:

Viele Frauen [und Männer und Menschen im Allgemeinen, Anm. von mir] denken in Kategorien A = kleine Brust, B = mittelkleine Brust, C = mittelgroße Brust, D = große Brust, E und größer = sehr große Brust. Wenn ihnen 75C im Körbchen zu klein ist, weichen sie daher nicht auf 75D, sondern auf 80C aus. Da die BH-Größen vieler Hersteller aber nicht den offiziellen Tabellengrößen entsprechen, sind bei passenden BHs kleine Brüste in Bereich um Körbchengröße D zu finden und große Brüste etwa bei Körbchengröße K[13]

Der Brustumfang ist kein direktes Maß für die Brustgröße. Der Brustumfang 90 wird oft mit Üppigkeit assoziiert und gilt weithin als Schönheitsideal. Tatsächlich aber ist dieser Wert ohne Aussagekraft, da er, je nach Unterbrustweite, den völlig unterschiedlichen Brust- und BH-Größen 70D, 75B oder 80AA entsprechen kann.

Die Körbchengröße ist kein direktes Maß für die Brustgröße. Gleiche Differenzen der Umfänge von Brust und Unterbrust ergeben zwar gleiche Cup-Bezeichnungen, dennoch (oder deswegen) ist die Körbchengröße nur ein relatives Maß. Körbchen gleicher Bezeichnung fassen mit zunehmender Unterbrustgröße auch ein größeres Volumen, so dass trotz „gleicher“ Körbchengröße eine Brust mit 75B effektiv kleiner als eine mit 85B, bzw. eine von der Bezeichnung kleinere Körbchengröße kann effektiv größer sein, als es der nominal größere Buchstabe suggeriert.

Weder Brustumfang noch Cupgröße sagen etwas über die Größe der Brust aus. Stattdessen zeigt der Artikel jedoch wie die Größe des Körbchens berechnet wird: Die Cupgröße wird durch die Differenz von Brustumfang und Unterbrustumfang bestimmt.

Diese Größen werden auch in einer EU-Norm bestimmt. An die sich die Hersteller jedoch nicht halten, so dass sämtliche Größentabellen immer nur Richtwerte sind beziehungsweise ausschließlich für die Marke gelten, zu der sie gehören. Hinzu kommt, dass es außerdem gerade zwischen englischen und französischen Dessous große Unterschiede gibt: Während in England Cups eher groß ausfallen, sind sie in Frankreich eher kleiner. Außerdem wurden die Größenangaben für Unterwäsche – im Gegensatz zu denen für Oberbekleidung in den letzten Jahren weit weniger stark angepasst. In der Folge hat passende Unterwäsche eine größere Größe als passende Oberbekleidung.

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Ausflug in die Gastronomie

Der erste Abschnitt des Studiums ist geschafft. Nennt mit Bakkelaurea :). Dieser (Etappen-)Sieg muss natürlich angemessen begangen werden. Und was bietet sich dafür besser an als ein opulentes Festmahl? Anbetracht der den Ansprüchen nicht genügenden gastronomischen Situation Göttingens und den kulinarischen Fähigkeiten im erweiterten Familienkreis, planten wir ursprünglich eine mittelgroße Kochorgie im privaten Kreise. Als dann jedoch kurzfristig jegliche Raumplanung zunichte gemacht wurde, herrschte erst mal großes Chaos. Neuen Personen passen nun mal nicht zum Kochen und Essen in ein Einzimmerapartment. Außerdem ist im durchschnittlichen Studentenhaushalt ja nicht mal genügend Geschirr und Besteck vorhanden. Das Chaos wurde also noch größer. Erhitzte Diskussionen über das angemessene Ausweichrestaurant drehten sich im Kreise. Mehrfach. Schließlich wurden Top-3 bestimmt. Dann brachten Nachfragen im Freundeskreis einen Insidertipp und der Besuch einer Kundschafterin im Restaurant  führe zu sofortiger Reservierung.

Und so fanden wir uns Samstag Abend, Diskussionen vergessend und voller Vorfreude im Planea Basic ein.

Und was soll ich sagen, die “natürlich, regionale” Küche hat uns nicht nur auf dem Papier überzeugt. Und vegetarische Sonderwünsche waren fast zu einfach zu erfüllen. Angefangen beim ganz besonders leckeren, frischen und warmen Kartoffelbrot mit Dipps (allein die Erinnerung), über den Gruß aus der Küche, die hervorragend zubereiteten Hauptgänge und die wunderbaren Nachspeisen – unser schweigendes Schlemmen sprach für sich. Außerdem wurden wir vom Team ganz hervorragend umsorgt, so dass kein Wunsch offen blieb.

Und obwohl die Preise meinem üblichen Budget nicht ein mal gerade so noch entsprechen, steht das Planea Basic auf meiner Liste für den nächsten Restaurantbesuch mit besonderem Anlass definitiv ganz weit oben.

Rezensiert: Nudeldicke Deern

Wie bei vielen in meiner Ecke des Internets spielt Essen und Ernährung in meinem Leben gerade eine große Rolle. Gute, leckere und selbstemachte Gerichte bestimmen dabei durchaus meinen Alltag. Da ich Anke Gröners Blog (und besonders ihre Auseinandersetzung mit ihrer Ernährung) gespannt verfolgt habe, musste ich natürlich auch ihr Buch lesen. Dass ich die Rezension so spät nach der Erscheinung des Buches schreibe, ist auch der Wanderung des Buches durch meinen Bekanntenkreis geschuldet.

Die Grundaussage des Buches lautet: Hör endlich auf deinen Körper und nicht mehr auf Frauenzeitschriften. Dein Körper weiß schließlich was er braucht. Iss lecker und was du magst, statt Diäten zu machen und dich selbst zu kasteien. Persönlich fand ich auch die zwei Kapitel Diäten und Gesundheit am spannendsten. Die Erkenntnisse die ich daraus mitgenommen habe sind:

1. Es gibt keine Studien die belegen, dass “Dicksein” gesundheitsschädlich wäre.
2. Stattdessen gibt es jedoch eine Reihe von Studien die zweigen, dass Krankheiten die dem “Dicksein” zugeschrieben werden, tatsächlich durch häufiges zu- und abnehmen entstehen.
Und der für mich wichtigste Punkt:
3. Jeder Körper hat einen individuellen “Set Point”, den er immer wieder erreichen will und der das persönliche Idealgewicht darstellt. Ist dieser Punkt erreicht, geht es uns am Besten. Um diesen Punkt zu erreichen ist es nur nötig dann und das zu essen, wann und worauf man Lust hat (und auch nicht zu essen, wenn man wirklich keinen Hunger hat) und sich regelmäßig zu bewegen.

Auch wenn ich eine Reihe der Texte im Buch schon aus dem Blog kannte, habe ich das Buch gerne und mit Spannung gelesen. Dabei hilft besonders Anke Gröners alltagssprachlicher humorvoller und teils selbstironischer Stil, der das Buch neben dem Informationsgehalt auch noch amüsant zu lesen macht. Die vielen Beispiele aus Anke Gröners eigenem Erleben nehmen dem Buch jeden missnarischen Charakter.

Dennoch habe ich, seit ich die Deern gelesen habe, schon mehrere Situationen erlebt, in denen ich mir gewünscht habe, Belegexemplare zu besitzen, die ich an manisch um Figur, Aussehen und Gesundheit besorgte Frauen verteilen kann, deren Lebensinhalt sich nur um ihr Gewicht zu drehen scheint, obwohl das in keinster Weise nötig ist.

Anke Gröners Nudeldicke Deern. Free your mind and your fat ass will follow ist 2001 bei Wunderlich erschienen. Das Paperback kostet 14,95€. Teile des Buches standen schon vorher in Anke Gröners Blog . Darüberhinaus gibt es auf der Homepage der Deern Textauszüge und eine Linkliste zum Buch.

An American in Paris

Gerade haben eine Freundin und ich An American in Paris angesehen. Nach etwa 10 Minuten waren wir sehr, sehr froh nicht in den 50er Jahren, sondern nach 68er Revolution und Frauenbewegung der 70er zu leben. Das einzig Erträgliche am Film ist der Gershwin-Soundtrack. Ansonsten ist der Film voller Frauen, die schrecklichen Klischees entsprechen und Männern, die nicht mir ihrem Gehirn denken. Dass der Film nur ein Produkt seiner Zeit ist, macht das Ganze dabei nur unwesentlich besser. Schließlich gibt es auch andere Filme aus den 50ern, die zumindest ansatzweise emanzipierte Frauen zeigen.

Bachdeltest?! Haha.
Dafür ein großes Dankeschön an alle Feministinnen, die uns ermöglicht haben in einer Welt zu leben, in der wir selbstständig denken, handeln können und ein Sprachrecht haben.

Rezensiert: Für Eile fehlt mir die Zeit

Für Eile fehlt mir die Zeit ist eine Sammlung satirischer Kurzgeschichten. Autor und Erzähler sind im Buch weitestgehend identisch und Horst Evers scheint Spass daran zu haben, immer wieder sämtliche Vorurteile von Frauen über das Verhalten von Männern zu bestätigen. So gibt es beispielsweise eine Kurzgeschichte über den hässlichsten Pulli, den der Erzähler besitzt und nur deshalb anzieht, damit Frauen ihn bemuttern können. Gleichzeitig hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, Evers würde Frauen niemals wirklich ernst nehmen und sich stattdessen permanent über sie lustig machen. Da half auch nicht viel, dass dies auch für Nachbarn, Freunde und alle anderen Menschen gilt.

Die einzelnen Geschichten der Sammlung sind lose miteinander verbunden, indem sie in den Ablauf eines Jahres geordnet werden. Durch Abschnittsüberschriften wird die Zuordnung deutlich gemacht. Dabei wird von abenteuerlichen Bahnreisen über nutzlose Geschenke und schlechten Kleidungsstil bis hin zu seltsamen Nachbarn beinahe jedes Thema des Alltags aufgegriffen. Der Titel der Sammlung scheint in diesem Zusammenhang weitgehend willkürlich gewählt.

Das Buch gehört zur immer seltener auftauchenden Gruppe derer, die ich fertig gelesen habe obwohl ich nicht so recht wusste warum. In diesem Fall lag es ausschließlich daran, dass es amüsant genug war, um über die Schwächen hinweglesen zu können und ich leider wirklich keine Zeit mehr hatte, ein neues tolles Buch anzufangen. Die Sammlung von Kurzgeschichten hätte ich zumindest mit dem Ende meines Besuches guten Gewissens auch unbeendet liegen lassen können.

Für Eile fehlt mir die Zeit von Horst Evers erschien 2011 in der 11. Auflage bei Rowohlt Berlin. In der gebundenen Ausgabe kostet das Buch 14,95€ als Kindle Edition 12,99€. Das Buch ist der vierte Teil meiner Kurzurlaubslektüre und das Buch, bei dem ich am wenigsten weiß, was ich dazu sagen soll.

Bücherdilemma

Seit einigen Wochen plagt mich ja die Frage, wie man mit wirklich doofen Büchern umgeht. Ich weiss, dass ich Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen nie wieder lesen möchte. Warum also wertvollen Platz im Bücherregal verschwenden? Gleichzeitig möchte ich auch niemandem im Freundeskreis zumuten dieses Buch zu lesen. Verschenken ist also auch keine gute Option. Aber ein Buch wegwerfen, auch wenn es noch so doof ist?
Eine kleine Recherche im Internet für Do-it-yourself Bücherrecycling hat mich immerhin auf ein paar Ideen gebracht:

Zum einen bin ich über 3D Deko für Weihnachten (und mit Motivabwandlung auch für das ganze Jahr) gestolpert, die man jedoch vor allem aus Taschenbüchern basteln kann.

Für die meisten anderen Buchverwertungsideen ist es nötig, das Buch auszuhöhlen. Eine Anleitung dafür findet sich hier. Der Verwendungsvorschlag auf der Seite direkt ist, das Buch zu einem Safe zu gestalten. Hier gibt es auch noch einen Vorschlag, wie man den Safe auch noch schick gestalten kann. Allerdings ist er dann wohl zu offensichtlich als Versteck identifizierbar, um noch wirkungsvoll zu sein. Immerhin sind so gestaltete Bücher bestimmt auch eine coole Geschenkverpackungen für Kleinigkeiten.

Eine weitere Verrtungsmöglichkeit solcher hohlen Bucher ist, sie zu coolen Blumenübertöpfen umzufunktionieren. Sicherer ist es jedoch vermutlich vor allem Schnittblumen in Gläsern hinenzustellen

Auch für die Bücherlampen, für die man in Onlineshops viel Geld zahlen muss, gibt es im Internet eine Anleitung zu finden.

Wenn man das komplette Innenleben des Buches entfernt, kann man mit etwas Stoff und viel Geschick schicke Handtaschen aus Büchern basteln:

Oder sie auch einfach online kaufen.
Das überflüssig gewordene Innenleben des Buches kann mann dann noch in einzelne Seiten zerteilen und die Wand der eigenen Leseecke damit tapezieren.

Andererseits kann man sich ja auch immer wieder selbst erzählen, dass Altpapier in Deutschland recycelt wird und Bücher zumindest teilweise aus Altpapier bestehen müssen. Ein weggeworfenes Buch hat also immer noch die Chance, ein neues und viel tolleres zu werden. Ich hoffe also sehr, dass zumindest große Teile der Bücher, die bei mir trotz allem im Altpapier landen, irgendwann wieder in meinen Händen liegen und dann begeistert gelesen werden.

Rezensiert: Das Haus des Bücherdiebs

Das dritte Buch in meine Ferienleseliste war eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich um das Thema Bibliophilie und Biblomanie drehen. Das Haus des Bücherdiebs von Alexander Pechmann erschien 2010 im Aufbau Verlag in Berlin und kostet in der gebundenen Ausgabe 16,95 €.

Im Buch werden Geschichten, die auf “wahren” Ereignissen bzw. tradierten Geschichten über bibliophile und bibliomsnische Menschen beruhen, wiedererzählt. Dabei hätte ich mir gerade bei den ersten Geschichten eine Angabe gewünscht, woher der Autor sein Wissen über die frühen Büchersammler nimmt. Meinen zunehmend durch die Uni geprägten Ansprüchen an Zitation und Quellenbelege genügt das Verzeichnis der Literatur von und teils über die erwähnten Personen nur bedingt. Dennoch bietet es die Möglichkeit zum Weiterlesen.

Die Geschichten spannen den Bogen von abenteurlichen Sammlern, die morden und stehlen, um an bestimmte Bücher zu kommen, über die Beschreibung kurioser Sammlungen bis hin zur Schilderung von Mäzenatentum und schnorrenden Literaten. Das Buch versammelt so eine Reihe amüsanter und wunderlicher Geschichten über Bücherfreunde. Diese eignen sich jedoch nicht besonders dazu in einem Rutsch gelesen zu werden, da es immer wieder Überschneidungen und Ähnlichkeiten zwischen den Geschichten gibt.

Besonders störend empfand ich, dass der Erzähler Verbrechen immer wieder als sinnvoll und im Dienste der Literatur darstellt, da auf diese Weise viele Bücher erhalten würden, die sonst für immer verloren gegangen wären. In diesem Zusammenhang werden Kanonisierungsprozesse und der Verlust von Büchern als negativ gezeichnet. Auch das Wegwerfen von Büchern, die nicht mehr gebraucht werden, als schlecht empfunden wurden oder veraltet sind, wird kritisiert. Insgesamt schien mir das Buch mir immer wieder zu stark darauf aus, grundsätzlich alle Literatur bewahren zu wollen, die jemals in irgendeiner Form verfasst wurde.

Dennoch bieten die Geschichten eine unterhaltsame Abwechslung für alle Bücherfans, die sich dafür interessieren, welch kurioses Verhalten die Liebe zu Büchern auslösen kann und sich schon immer gefragt haben, welches Ausmaß ihre Büchersammelwut noch annehmen wird.

Rezensiert: Die Dienstagsfrauen

Das zweite Buch das ich in meinem kleinen Urlaub gelesen habe war:
Die Dienstagsfrauen von Monika Peetz, erschienen 2010 bei Kiepenheuer und Witsch. Der Roman kostet in der broschierten Ausgabe 8,99€.

Das Buch handelt von der Freundschaft von fünf Frauen, die sich aus einem Französischkurs kennen und, wie mehrfach betont wird, nur deshalb (noch) befreundet sind. Sie treffen sich jeden ersten Dienstag im Monat beim Franzosen, eine Traditon die mit dem Französischkurs begann, und werden deshalb vom Restaurantbesitzer als Dienstagsfrauen bezeichnet. Nach dem Tod des Mannes von Judith, Arno, machen sich die Frauen auf, um statt des jährlichen gemeinsamen Wochenendurlaubens, den Teil des Jakobweges zu Ende zu gehen, den Arno vor seinem Krebstod begonnen hat. Dabei entdecken die Frauen nicht nur völlig ungeahnte Seiten und Fähigkeiten an sich selbst, sondern auch, dass zwischen ihnen nicht alles so ist, wie es scheint.
Obwohl das Buch am gerade recht populären Pilgerwegsetting spielt, ist der Ort eher zufällig gewählt und eher den Umständen geschuldet, unter denen Arno sich auf die Reise macht. Jede andere entbehrungsreiche Reise hätte ebenso der Ort der Auseinandersetzung zwischen den Frauen sein können. In der Geschichte wird aus abwechselnder Sicht der Frauen die persönliche Entwicklung jeder einzelnen dargestellt. Und obwohl Judiths Bedürfnis, den Weg ihres Mannes zuende zu gehen, der Auslöser für die Reise ist und ihre Geschite auch die ist, die alles durcheinander bringt, ist sie die Figur, die am meisten im Hintergrund steht. Im Vordergrund stehen stattdessen die Liebesgeschichte von Kiki, Evas Emanzipation von ihrer Familie und Cornelies Versuch die Reise zu organisieren und das Rätsel um die Reise von Judiths Mann zu lösen. Auch die fünfte im Bunde, Estelle, die sich am liebsten mit Luxus umgibt, bleibt, wie Judith,beher im Hintergrund. Ganz im Nebenbei wird das Verwirrspiel um die eigentlichen Gründe der Reise aufgelöst. Dennoch konnte sich die Autorin Hinweise der Art “Sie hätten die Zeichen viel früher erkennen müssen.” hin und wieder nicht verkneifen. Dies ist besonders schade, weil auch für den Leser keine Andeutungen sichtbar werden, die das Rätsel lösen könnten, man nach jeder derartigen Andeutung aber automatisch danach sucht.
Die eigentliche Handlung wird von zwei Kapiteln eingerahmt, die aus der Sicht des Restaurantbesitzers den Beginn und den endgültige Abschluss der Reise beschreiben. Diese beiden Kapitel spielen auch im französische Restaurant und bilden gewissermasen die Ein- und Ausblende für die Handlung.
Ein spannender Roman, der plausibel die Entwicklung der verschiedenen Frauen darstellt und dessen Lösung der ursprünglichen Erwartung nicht entspricht.

Der Roman wurde 2011 unter der Regie von Olaf Kreinsen verfilmt. Der Trailer auf YouTube erweckt den Eindruck von relativer Romannähe, so entsprechen zumindes die Dialoge größtenteils denen im Roman. Leider wurde jedoch die durchaus amüsante Figur Kiki aus dem Skript gestrichen.

Rezensiert: Die Frau im grünen Kleid

Eine Woche Ferien in der Heimatstadt bringt den wunderbaren Vorteil mit sich, dass man sich endlich wieder einmal guten Gewissens der Belletristik zuwenden kann. Die gut sortierte Gemeindebücherei unterstützt dabei den Leserausch. Mein erster Griff war Die Frau im grünen Kleid, ein Roman, den. Ich bereits bei meine letzen Besuch begonnen, aber leider nicht zu Ende gelesen hatte.

Die Frau im grünen Kleid von Stephanie Cowell erschien in der deutschen Übersetzung 2010 bei Droemer. Das Buch kostet in der gebundenen Ausgabe 18 €. Übersetzt wurde die Geschichte mit dem Originaltitel Claude & Camille. A Novel of Monet von Susanne Aeckerle.

Stephanie Cowell erzählt in ihrem Buch nicht nur die Geschichte der Beziehung von Camille und Claude Monet, sondern auch die des Aufstiegs des jungen Malers, bevor dieser mit seinen Seerosenbildern berühmt wurde. Nach eigenen Angaben der Autorin, basiert der Roman weitestgehend auf Fakten. Ob das den Tatsachen entspricht, kann ich leider mangels Vorwissens über Monet nicht beurteilen.

Der Roman beginnt (und endet) jedoch mit einer zweiten Ebene, mit der die Haupthandlung immer wieder durchwoben ist: in diesem Handlungsstrang versucht Claude Monet von Camilles Schwester zu erfahren, welche Bedeutung alte Briefe Camilles haben. Diese Handlung unterbricht in “Zwischenspielen” immer wieder die Haupthandlung. Mit dieser ist sie insofern verbunden, als hier die Vorurteile der Familie Camilles gegenüber Monet deutlich werden. Die Familie wirft ihm vor Camille, die aus einem begüterten Elternhaus kommt, ins Elend gebracht zu haben und für ihren frühenn Tod verantwortlich zu sein. Während die Nebenhandlung sehr eng an die Sicht Monets geknüpft ist, wird die Haupthandlung von einem neutralen Erzähler geschildert. Der Schwerpunkt dieser Geschichte liegt vor allem auf den finanziellen Nöten des jungen Monet und erzählt nicht nur eine von Nähe und Trennung, Liebe und Distanz geprägte Beziehungsgeschichte, sondern vor allem die Geschichte des Aufstiegs des Impressionismus. Der Kampf um das tägliche Überleben der noch unbekannten Künstler wird dabei ebenso geschildert, wie die immmer wieder schwierige Auseinandersetzung mit der Kunst selbst. Dabei ist die Naivität und Kompromisslosigkeit, mit der die jungen Männer ihr Leben angehen, immer wieder erstaunlich.

Das Besondere des Romans sind jedoch vor allem die Schilderungen von Bildern Monets und der anderen Impressionisten. Neben faszinierenden Geschichten zur Entstehung, machen besonders die Bildbeschreibungen Lust darauf so bald wie möglich eine Ausstellung zum Impressionismus zu besuchen. Der Roman ist leider nicht mit einem Bildteil versehen, dafür gibt es jedoch einen Index der beschriebenen Bilder, so dass die Lektüre immer wieder von Recherchen am Computer unterbrochen wird, um die beschriebenen Bilder auch betrachten zu können.