Category Archives: Sprache

Haiku

Aus Geburtstagsfeiervorbereitungsgründen beschäftigen wir uns hier gerade unter anderem intensiv mit Lyrik. Dabei kommt dann so was raus:

ich denke auch oft

haikus wären auch ganz nett

doch dann geb ich auf

das problem damit

ist doch, dass ich gar nicht weiß

wies eigentlich geht

doch, tust du ja schon

denn offensichtlich hast du

ganz richtig gezählt

frag google sagt sie

und landete bei wiki-

pedia. Ach was.

 

Litlog

Die Germanistik der Uni Göttingen hat ein lobenswertes Projekt ins Leben gerufen: Ein halbwissenschaftliches Blog zu kulturwissenschaftlichen Themen. Denn: kulturwissenschaftliche Themen sind im Internet kaum vertreten. Kulturellen Themen begegnen wir allerdings an allen Ecken und Enden. Da wird es durchaus Zeit, dass sich Wissenschaftler mal an den eigenen Haaren packen und selbst aus dem Sumpf des Nichtgesehenwerdens herausziehen. Immerhin wird in den Geisteswissenschaften jede Menge gesellschaftlich relevanten Wissens produziert.

Litlog ist eines solcher Projekte. Ein Internetfeuilleton, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Literatur:

Litlog ist ein studentisches eMagazin, gegründet am Seminar für Deutsche Philologie der Georg-August-Universität Göttingen, das sich den praktizierten Dialog zwischen Wissenschaft und Kultur zum Ziel gesetzt hat. Das Spektrum dieses Dialogs reicht von kulturanalytischen Essays über literaturkritische Beiträge und Berichte zum literarischen wie kulturellen Leben, insbesondere in Göttingen, bis hin zu wissenschaftsjournalistischen und genuin wissenschaftlichen Artikeln.

Soweit die Selbstbeschreibung.

Auf dem Blog gibt es die drei Kategorien: Belletristik, literarisches Leben und Wissenschaft.

Das literarische Leben beschränkt sich vor allem auf Göttingen, denn hier ist das Blog schließlich angesiedelt. Allerdings bieten drei Theater, eine Reihe von Kleinbühnen und das literarische Zentrum genügend Veranstaltungsraum.

Die meisten veröffentlichten Artikel sind relativ lang. Was jedoch die geringe Veröffentlichungsdichte (nur zwei Artikel pro Woche) erklärt. Allerdings mangelt es auch immer noch an Autoren, denn außer Ruhm und Ehre, ist mit dem Schreiben für Litlog nichts zu verdienen.

 

Ich schäme mich für meine Uni!

Über diesen Artikel im Blog der Mädchenmannschaft bin ich auf diesen Spiegelartikel aufmerksam geworden. Und ich muss sagen: Oh mein Gott! Wie schäme ich mich an der Uni Göttingen zu studieren!
Bisher dachte ich doch, die linke Unistadt wäre einigermaßen aufgeklärt und sensibilisiert, was Genderthemen anginge. Aber ein derart unsensibles, dummdreistes Verhalten schockiert mich zu tiefst. Ganz offensichtlich müssen die hiesigen Genderstudies und andere Geisteswissenschaften, in denen das Thema ständig präsent ist, richtig viel Aufklärungsarbeit leisten und dabei richtig laut werden. Die in den Fächern diskutierten Themen gehen offensichtlich völlig an der Realität der Universität vorbei, weil sie von viel zu viel Vorwissen ausgehen.
Ich schließe mich dem Artikel der Mädchenmannschaft voll an! Die Facebookseite der Mannschaft möchte ich bewusst nicht verlinken! Zeigt die dort stattfindende Diskussion doch nur, wie – ich nenne es euphemistisch mal unwissend – die Diskutierenden sind, wenn es um das Thema Gleichberechtigung geht.

Rezensiert: „Die schöne Gewohnheit zu leben – Eine italienische Reise “ von Martin Mosebach

Die im Berlin Verlag erschienene Ausgabe von Die schöne Gewohnheit zu leben – eine italienische Reise ist besonders schön: allein die Leinenhaptik des Einband verbunden mit einem in gelb-orange-Tönen gehaltenen Früchtebild und Blick auf einen italienischen Palazzo lässt den Betrachter bereits gedanklich in den Urlaub abschweifen.

Der Blick ins Inhaltsverzeichnis enttäuscht nicht: Das Büchlein beinhaltet mehrere Betrachtungen über verschiedene italienische Städte, italienische Bräuche und italienische Kultur.

Doch die Kürze der Geschichten ist keineswegs ein Zeichen von mangelndem Einfallsreichtum – vielmehr sind es sprachgewandte Betrachtungskonzentrate italienischer Lebensart und deren Verwurzelung mit Architektur und Landschaft. Martin Mosebachs Geschichten sind nicht nur inhaltlich ein Genuss: auch Aufbau und Komposition seiner Geschichten, sowie seine unglaubliche Sprachverwendung lassen den Leser seine Erzählungen doppelt genießen.

So kann man mit einem Griff zu diesem Buch einen kurzen gedanklichen Sommerurlaub machen und danach, inspiriert durch die Beschreibung der Städte, am besten gleich den nächsten Urlaub in Italien zu buchen.

Verspäteter Nachruf für Wisława Szymborska

Am 1. Februar 2012 verstarb die polnische Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska (sprich: Wiswawa Schimborska) in Krakau. Dass sie in Deutschland nicht so bekannt ist, ist sehr schade, da ihre Lyrik (wunderbar übersetzt von Karl Dedecius) unmittelbar ist.

1923 in Bnin bei Posen geboren, zog sie 1931 nach Krakau, wo sie bis zu ihrem Tod lebte. Dort legte sie ihr 1945 ihr Abitur ab, studierte zeitweise Soziologie und polnische Literatur an der dortigen Jagiellonen – Universität, und versuchte sich aber bald als Schriftstellerin. 1945 veröffentlicht sie zum ersten Mal ein Gedicht. Ein erster Gedichtband von ihr wurde abgelehnt, da er der Zensur zum Opfer fiel. Daraufhin verfasste Szymborska systemkonforme Gedichte, im Stil des Sozialistischen Realismus, von denen sie sich später wieder distanzierte.

Erst ab circa 1954 begann sich ihre eigene Lyriksprache mehr herauszubilden. Die Beobachtung des Augenblicks wurde ihre Stärke.

Sie erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter den Nobelpreis für Literatur 1996.

Unmittelbar, direkt und einfach sind die Adjektive, die für mich persönlich ihre Gedichte kennzeichnen. Sie sind reimlos (sowohl im Polnischen als auch im Deutschen), aber was vor allem beeindruckt, ist die Wortwahl und der Inhalt.

Sie berühren den Leser, auch wenn sie scheinbar nur Alltagssituationen einfangen. Oft haben ihre Gedichte einen leicht melancholischen Ton, und das abstrahieren von Alltag auf Lebensphilosophie geschieht eher beiläufig.

Wer Lust hat ihre Gedichte einmal selbst zu lesen, findet hier eine kleine Bibliographie ihrer erschienen Werke und Sekundärliteratur.

Rezensiert: Der seltsame Fall des Benjamin Button

Die Erzählung Der seltsame Fall des Benjamin Button handelt von der Geschichte des Benjamin Button, der sein Leben rückwärts leben muss: Geboren als alter Greis stirbt er als Säugling. Auf 66 Seiten wird sehr kurz und knapp ohne große Ausgestaltung die Geschichte erzählt. Der Klappentext des Buches verrät beinahe die gesamte Handlung und weckt Erwartungen, die nicht eingehalten werden. So wird zwar eine große Liebesgeschichte versprochen: “Als Benjamin schließlich im Alter von fünfzig Jahren die zwanzig Jahre jüngere Hildegarde kennenlernt, steht für ihn, der sein Leben lang nie geliebt wurde, alles auf dem Spiel.” Tatsächlich wirkt auch die Begegnung mit Hildegarde nur episodenhaft und unwichtig. Benjamin lernt sie kennen, findet sie hübsch, und heiratet sie. Dazwischen gibt es keine Komplikationen – nur der Altersunterschied wird kurz als etwaiger Nachteil bei einer Heirat erwähnt.

Insgesamt liest sich die gesamte Erzählung mehr wie das Exposé zu einem ausführlicheren Roman oder zum Film als eine vollständige Geschichte. Ich hatte beim Lesen jedenfalls die ganze Zeit das Gefühl, dass eine weitere Ausgestaltung der Figuren, die stärkere Ausarbeitung von Szenen und mehr Details zur Geschichte mir ein viel größeres Lesevergnügen beschert hätten. So dachte ich die ganze Zeit: Wo bleibt die Spannung, wann passiert endlich etwas?

Insgesamt dürfte die Erzählung einer der Fälle der Literatur sein, in der der Film tatsächlich Erwartungen erfüllt, die das Buch selbst nicht halten kann. Ich würde (ohne mehr als den Trailer gesehen zu haben) also eher empfehlen mal wieder ins Kino zu gehen, als das Buch selbst zu kaufen.

 

Der seltsame Fall des Benjamin Button von F. Scott Fritzgerald ist 2008 in fünfter Auflage bei Diogenes erschienen und kostet in der Taschenbuchausgabe 6,90€. Übersetzt wurde die Erzählung von Christa Schuenke.

Rezensiert: Das Haus des Bücherdiebs

Das dritte Buch in meine Ferienleseliste war eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich um das Thema Bibliophilie und Biblomanie drehen. Das Haus des Bücherdiebs von Alexander Pechmann erschien 2010 im Aufbau Verlag in Berlin und kostet in der gebundenen Ausgabe 16,95 €.

Im Buch werden Geschichten, die auf “wahren” Ereignissen bzw. tradierten Geschichten über bibliophile und bibliomsnische Menschen beruhen, wiedererzählt. Dabei hätte ich mir gerade bei den ersten Geschichten eine Angabe gewünscht, woher der Autor sein Wissen über die frühen Büchersammler nimmt. Meinen zunehmend durch die Uni geprägten Ansprüchen an Zitation und Quellenbelege genügt das Verzeichnis der Literatur von und teils über die erwähnten Personen nur bedingt. Dennoch bietet es die Möglichkeit zum Weiterlesen.

Die Geschichten spannen den Bogen von abenteurlichen Sammlern, die morden und stehlen, um an bestimmte Bücher zu kommen, über die Beschreibung kurioser Sammlungen bis hin zur Schilderung von Mäzenatentum und schnorrenden Literaten. Das Buch versammelt so eine Reihe amüsanter und wunderlicher Geschichten über Bücherfreunde. Diese eignen sich jedoch nicht besonders dazu in einem Rutsch gelesen zu werden, da es immer wieder Überschneidungen und Ähnlichkeiten zwischen den Geschichten gibt.

Besonders störend empfand ich, dass der Erzähler Verbrechen immer wieder als sinnvoll und im Dienste der Literatur darstellt, da auf diese Weise viele Bücher erhalten würden, die sonst für immer verloren gegangen wären. In diesem Zusammenhang werden Kanonisierungsprozesse und der Verlust von Büchern als negativ gezeichnet. Auch das Wegwerfen von Büchern, die nicht mehr gebraucht werden, als schlecht empfunden wurden oder veraltet sind, wird kritisiert. Insgesamt schien mir das Buch mir immer wieder zu stark darauf aus, grundsätzlich alle Literatur bewahren zu wollen, die jemals in irgendeiner Form verfasst wurde.

Dennoch bieten die Geschichten eine unterhaltsame Abwechslung für alle Bücherfans, die sich dafür interessieren, welch kurioses Verhalten die Liebe zu Büchern auslösen kann und sich schon immer gefragt haben, welches Ausmaß ihre Büchersammelwut noch annehmen wird.

Das Buch, das du zurzeit liest – Charlotte

In Wirklichkeit lese ich gerade ziemlich viele Bücher, fast alle fürs Studium. Die meisten davon etwas zu trocken um wirklich spannend zu sein, auch wenn das Endergebnis (BA-Arbeit!) hoffentlich saftiger wird.

Aber abends, wenn ich fertig bin mit den Mühen der Finanzsoziologie und der Armenfürsorge und des Steuerrechts (jetzt denken bestimmt alle, ich würde was Anständiges mit “Wirtschaft” im Namen studieren und nicht so einen Kulturhumbug, der aber einfach unschlagbar toll ist…), dann lese ich momentan

One of our Thursdays is Missing von Jasper Fforde.

Es handelt sich dabei um den sechsten oder siebten Band (je nachdem, wie man zählen möchte) der Thursday Next Reihe, die in einer Welt spielt, in der Literatur und Realität nahtlos ineinander übergehen – und die Realität selbst auch wenig mit der Welt, wie wir sie kennen, zu tun hat: Thursday passt beruflich darauf auf, dass literarische Charaktere nicht aus der Rolle fallen oder Grammatikfehler-monsterchen (wie heißen die nochmal?) nicht zerstören Büchern Grammatik die völlig in. Wales ist eine unabhängige Republik, Thursdays Haustier ein Dodo und ihr Vater reist ständig durch die Zeit und wirft dabei mal eben den Lauf der Geschichte, die Zukunft und alles dazwischen durcheinander. Thursday selbst reist währenddessen in die BookWorld, in der sie Jane Eyre und 1000 andere literarische Charaktere trifft, bekämpft, befreundet und natürlich mit ihnen die Welt/die Literatur/… rettet.

Dies ist ein Buch für Leute, die auch als Erwachsene Figuren aus Büchern aufrichtig hassen oder lieben oder bemitleiden, die Sprache mögen, die sich über falsche Grammatik und falsche Apostroph’s aufregen, und die sich wie Bolle freuen, wenn sie Intertextualität entdecken. Man kann diese Bücher allerdings zugegebenermaßen nur schlecht lesen, wenn man nicht vorher schon viel gelesen hat, vorzugsweise englische Klassiker. Das heißt nicht, dass man Anglistik studiert oder sich durch sämtliche Oxford World’s Classics gelesen haben muss, aber wer weder etwas von Shakespeare noch Jane Austen noch Charlotte Brontë noch sonst irgendwelche englische Literatur je gelesen oder wenigstens grundlegende Vorstellungen davon hat, wird vermutlich völlig verwirrt aus diesen Büchern wieder auftauchen.

Für alle anderen und die oben genannten gilt aber: Die Thursday Next Bände sowie auch alles andere von Jasper Fforde sind extrem lustige und erfrischend wirre, aber keinesfalls gehirnzersetzend blöde Bücher – perfekte Unterhaltung!

PS: Ich hab da noch was gefunden: http://www.jasperfforde.com/tnmovie.swf

Rezensiert: Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen

Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen beginnt mit der Entdeckung der neunjährigen Hauptfigur Rose, dass sie aus Essen die Gefühle derjenigen herausschmecken kann, die es zubereitet haben. So schmeckt der Geburtstagskuchen, den ihre Mutter aus frischen Zutaten für sie backt, für Rose nicht nur nach frisch gebackenem, leckeren Zitronenkuchen, sondern auch nach Traurigkeit. Als jedoch versucht mit ihrer Mutter über dieses Erlebnis und die Traurigkeit, die sie geschmeckt hat zu sprechen, nimmt sich diese kaum die Zeit ihrer Tochter richtig zu zuhören. So versteht sie auch überhaupt nicht, was das Problem der Tochter ist. Ähnlich wiederholt sich das Geschehen beim Abendessen mit der ganzen Familie. Als Rose erneut mit den Gefühlen kämpft, die sie im Essen schmeckt, macht sich niemand die Mühe verstehen zu wollen, was sie beschäftigt. Diese seltsame Unverbundenheit und mangelnde Teilnahme in der Familie zieht sich dabei durch das ganze Buch und wirkt beim Lesen immer wieder stark irritierend. Die einzige Person, mit der Rose im Lauf der Erzählung über ihre Erfahrung sprechen kann, ist ein Freund ihres älteren Bruders, George, der von diesem aber eifersüchtig bewacht wird. In der Folge bleibt auch dieser Kontakt Roses seltsam lose und unbeendet.

Um den Gefühlen der anderen, und besonders denen ihrer Mutter, im Essen zu entgehen, verlegt sich Rose darauf ausschließlich Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die so industriell wie möglich hergestellt wurden. Schon nach den ersten Experimenten mit George, die dazu dienen herauszufinden, ob Rose aus allen Lebensmitteln Gefühle herausschmecken kann, beginnt sie mit niemandem mehr über das Problem zu sprechen. Dabei scheinen aber auch alle Instanzen in Roses Umfeld zu versagen. Weder in ihrer Familie noch in der Schule versucht ein Erwachsener wirklich mit Rose zu sprechen, um herauszufinden, wie es ihr geht. Dabei wird jedoch in der ganzen Erzählung kein Grund dafür gegeben, weshalb alle Protagonisten unfähig sind soziale Beziehungen einzugehen. Stattdessen wird das Geschehen als natürlich dargestellt und nicht problematisiert.

Besonders irritierend an Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen ist jedoch, dass mit Ende des ersten Drittels plötzlich nicht mehr Rose sondern ihr Bruder zur Hauptperson wird, obwohl weiterhin stets aus Roses Perspektive erzählt wird. Dabei gleitet die Erzählung zudem völlig ins Phantastische ab, ohne dass dieser Bruch vorbereitet würde. Während es im Bereich des Vorstellbaren liegt, dass Rose Gefühle aus Essen schmecken kann (diese Fähigkeit scheint eher synästhetischer Natur zu sein), zieht ihr Bruder sich absurderweise aus der Welt zurück, indem er sich in einen Stuhl verwandelt. Mit dem ersten unerklärten Verschwinden des Bruders, wird dessen Abwesenheit zum Hauptthema. Auch hier zeigt sich, dass niemand in der Familie bereit ist, wirklich über Probleme zu sprechen. Es gibt keinen Versuch das Geschehen zu ändern oder mit den sonderbaren Vorkommnissen aktiv umzugehen. Diese Passivität der Figuren ist zusammen mit dem sonderbaren Abdrehen der Handlung so anstrengend und verstörend, dass man etwa ab der Hälfte des Buches nur noch weiterliest, um herauszufinden, ob es nicht doch noch vielleicht eine Lösung des Problems geben wird. Statt eines positiven Ergebnisses bricht Roses Familie jedoch auseinander. Ihr Bruder verschwindet endgültig. Ihre Eltern leben weiter an einander vorbei. George löst sich durch seine Heirat völlig aus Roses Lebenskreis. Rose selbst findet ein Restaurant, in dem ihr das Essen einigermaßen schmeckt. Sie beginnt dort zu arbeiten – nimmt aber weiterhin so viel Automatenessen wie nur möglich zu sich. Auf 298 Seiten schafft Rose es nicht, mit ihrer Fähigkeit umzugehen zu lernen, stattdessen nutzt sie ausschließlich Ausweichmanöver, um kein von Menschen zubereitetes Essen zu sich zu nehmen.

Auch die Sprache des Buches ist seltsam gebrochen. Der Versuch die Sprache eines Kindes nachzuahmen missglückt. Dies liegt u.a. daran, dass Rose aus der Retospektive erzählt und ungefähr 20jährig ist. Dennoch wird die Handlung erzählt, als ob Rose in dem jeweiligen Alter wäre, das erzählt wird. In der Folge kommt es zu einer Vermischung von kindlichem Stil und Worten und Phrasen, die eher Erwachsene benutzen würden. Dies zeigt sich besonders in der verwendeten Bildlichkeit: die verwendeten poetischen Bilder scheinen übertrieben, oder werden sofort gebrochen, so dass sie überwiegend negativ und störend auffallen.

Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen von Aimee Bender ist in der deutschen Ausgabe 2011 im Bloomsbury Verlag in Berlin erschienen und kostet in der Hardcoverausgabe 19,90€. Übersetzt wurde das Buch von Christiane Buchner und Martina Tichy.

Sucker Punch

Nein, diesen Film habe ich nicht gesehen und habe es auch nicht vor. Wer möchte, kann ihn sich ab März in deutschen Kinos antun. Was ich allerdings gemacht habe, ist, diesen wunderbaren Kommentar zum Film von Anita Sarkeesian, die über Popkultur aus feministischer Sicht bloggt, mit deutschen Untertitel zu versehen. Ich habe mir alle Mühe gegeben (auf “weißeln” bin ich recht stolz, danke Max Frisch!), aber ich bin keine professionelle Übersetzerin, dass mich also niemand für etwaige Fehler zerfetze! Wer etwas verbessern oder sich auch einmal als Untertitler_in versuchen möchte, kann dies auf http://www.universalsubtitles.org/en/ tun.