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Wochenrückblick KW 12

RICHTIG hart gearbeitet. Aber wir haben eine Ausstellung eröffnet. Besonders faszinierend finde ich ja an der Arbeit im Museum immer, dass Dinge zu besonderen Objekten werden, indem man sie auf eine Konsole stellt. Ein Schild mit einer Beschreibung daneben hängt. Eine Glasscheibe davor packt. Das Licht richtig einstellt. Jan Assmann und seine “Aura des Objekts” können mir doch gestohlen bleiben: Aura wird erzeugt. Durch (Vor-)Wissen und durch Inszenierung.

Besondere Herausforderung der letzten Woche: Donnerstag Mittag erfahren, dass ich Donnerstag Abend einen Vortrag halten darf, weil der Kollege, dessen Job das eigentlich gewesen wäre, wegen Erkältung ausfiel. Natürlich auch das noch hinbekommen.

Freitag und Samstag dann für die notwendigen Nachbesserungen genutzt. Auch wenn alle Vitrinen zu waren und überall ein Objektschild daneben hing: Einige Lücken waren doch geblieben und mancher Text bedurfte nochmaliger Überarbeitung. Aber spätestens nach Ostern ist die Ausstellung “Brot. Nahrung mit Kultur” im Museum KulturLand Ries, in Maihingen komplett fertig und vollständig – und, auch wenn ich wirklich keine objektive Meinung dazu anbieten kann, unbedingt sehenswert.

Am Samstag nach Hause gefahren. Nach 20 Minuten auf der Autobahn war dann erst mal ein Stop zum Schlafen notwendig. Schlafen hat dann auch den heutigen Tag bestimmt. So ein hart erarbeitetes Defizit will ja auch wieder abgebaut werden. Abends sehr lecker äthiopisch Essen gewesen. NOM

Wochenrückblick KW 10

Montag bin ich wieder zur Arbeit gegangen auch wenn ein weiterer Ruhetag vielleicht doch noch etwas besser gewesen wäre. Aber die Ausstellung wird sich leider nicht von alleine erledigen. In einer unserer Aktivstationen gibt es die Geschichte der Heinzelmännchen zu Köln zu lesen – zumindest den Auszug zum Bäcker. Und ich habe mir selten so sehr gewünscht, dass die olle Schneidersfrau nicht so neugierig gewesen wäre! Dann könnte sich meine Arbeit doch auch etwas schneller und einfacher erledigen.

So hätten die Heinzelmännchen doch wenigstens unser Begleitprogramm fertig machen und layouten können! So haben wir zwei Tage eben doch noch mal damit verbracht – aber wenigstens sind die Einladungen zur Ausstellungseröffnung jetzt verschickt. Immerhin konnten in dieser Woche jede Menge Dinge geklärt werden und zwei Wochen vor der Ausstellungseröffnung steht auch schon die Ausstellungsarchitektur! Der Museologe hat die meisten Leihgaben abgeholt und unser fest angestellter Wissenschaftler hat einen Entwurf seiner Ausstellungstexte fertig. Ich konnte neben unzähligen Besprechungen einige der Aktivstationen grafisch gestalten. Nur für meine Texte blieb mal wieder keine Zeit.

Dafür aber habe ich sehr lange mit einer Fachkollegin telefoniert, die (hoffentlich) Geld dafür genehmigt bekommt, dass sie ihre Sammlung fertig inventarisiert. Dazu braucht sie dann Hilfe und so wie es aussieht, könnte ich gerade die richtige dafür sein. Einen Termin zum persönlichen Treffen im April ausgemacht. Und mit etwas Glück ergibt sich dann vielleicht noch ein zweites Inventarisierungsprojekt, so dass ich dieses Jahr noch einige spannende Dinge arbeiten werde.

Am Samstag habe ich mir vormittags die Zeit genommen gemütlich ins nächste Städtchen zu fahren, am Wochenmarkt köstliches Brot und duftende Orangen zu kaufen. Ein Abstecher in der Töpferwerkstatt führt dazu, dass ich demnächst schöne Zuckerdosen haben werde. Und nachmittags habe ich mich dann doch ins Büro gesetzt, um zu schreiben. Und da die unbezahlten Überstunden wenigstens Spaß machen sollten, konnte ich mit Tee und Kuchen versorgt in den Arbeitsmodus verfallen, der sich schon im Studium beim Schreiben von Hausarbeiten bewährt hat: 10 Minuten Schreiben, schön abwechselnd mit 10 Minuten fernsehen. Dank Streamingdiensten kann man ja unendlich viele intellektuell wenig herausfordernde Serien sehen und diese jederzeit unterbrechen.

Nach wie vor weiß ich ja nicht, warum ausgerechnet dieses Konzept für mich beim Verfassen von Erstentwürfen so gut funktioniert. So fühlt sich das Denken jedenfalls nicht so sehr wie Arbeit an, ich fühle mich deutlich später ausgelaugt und die leeren Seiten sind nicht so bedrohlich. Manche Ideen für die ich anders sehr lange grübeln müsste, kommen so gefühlt ganz von allein. Das spannende daran ist ja, dass ich, wenn ich sonst konzentriert arbeiten möchte, alle Störgeräusche ganz fürchterlich finde. Ich möchte weder Musik noch Nachrichten hören und halte Stille für großartig. Spätestens beim Korrekturlesen und Weiterarbeiten muss es dann auch wieder leise sein.

Gruselig ist allerdings, wenn man am Wochenende noch alleine im Büro sitzt, draußen ist es dunkel und plötzlich klopft es ans Fenster. Solches Herzrasen hatte ich schon lange nicht mehr! Dabei stand nur die Kollegin mit den Töchtern vor dem Haus, die so nett waren, mir ein Stück Torte vorbei zu bringen, weil sie Licht gesehen hatten.

Wenigstens am Sonntag war dann Zeit auszuschlafen. Da ich momentan aber ganz von allein recht früh aufwache, war trotzdem noch genug Zeit in der Küche zu stehen. Da habe ich dann die wunderbaren Orangen zu Marmelade verarbeitet – die Geschichte von Paddington Bear hat Spuren hinterlassen. Und da Kuchen zu backen für mich die beste aller Möglichkeiten ist, so richtig abzuschalten und zu entspannen, habe ich mich ans Werk gemacht und eine Schokoladentorte fabriziert. Da kam auch gleich das erste halbe Glas Orangenmarmelade zum Einsatz. So konnte ich zum nachmittäglichen Besuch einer Freundin zum gemeinsamen musizieren gleich noch etwas mitbringen. Wir haben dann diverse neue Stücke ausprobiert und richtig lange Geige gespielt – das war ein wunderbar entspannender Wochenabschluss.

Wochenrückblick KW 8 und 9

Na, das klappt ja super, mit dem regelmäßigen Bloggen. Gerade mal 7 Wochen habe ich durchgehalten. Das vorletzte Wochenende war ich dann auch Sonntag Abend noch zuhause bei meinem Freund und schon schaffe ich es nicht mehr mich hinzusetzten und zu schreiben.

Aber eigentlich gehören beide Wochen eh zusammen, ich hatte nämlich von Mittwoch bis Dienstag sozusagen forschungsfrei und durfte in der Bibliothek der Heimatuni statt im Büro arbeiten. Leider war der Zeitpunkt nicht ganz ideal: von Mitte der Woche bis Mitte der Woche und das mit einer langen Autobahnfahrt verbunden. Da ich Dienstag kam ich wegen unendlicher noch zu besprechender Dinge erst sehr spät los und also noch viel später an. Immerhin konnte ich auf der Autofahrt endlich “Qualityland” von Mark-Uwe Kling zu Ende hören. Bei dieser Dystopie muss man zwar die ganze Zeit schallend lachen, aber eigentlich möchte man doch nur weinen. Kling extrapoliert ja im Prinzip nur sämtliche (technische) Zustände, wie sie heute sind – ich glaube nicht, dass das der tatsächlichen gesellschaftlichen Entwicklung entspricht. Denn denn für mein Gefühl vernachlässigt er die zu befürchtenden gesellschaftlichen Entwicklungen immer weiter nach rechts, die den Überwachungsstaat dann doch noch mal anders aussehen lassen. Aber vielleicht irren wir, die wir solches befürchten auch, und tatsächlich werden einfach nur die Konzerne unser Leben bestimmen und Politik wird weiter zur reinen Show ohne echten Einfluss verkommen.

Jedenfalls – zurück zum Wochenbericht – durfte ich einige Tage in der Bibliothek verbringen, was wunderschön war. Leider fehlt im Büro ja momentan die Zeit und die Ruhe, mal konzentriert am Stück zu lesen, zu denken, zu schreiben. Als ich nach 4 Tagen endlich wieder in einem Rhythmus war – ach wie schön war das und wie sehr vermisse ich dieses selbstbestimmte Arbeiten!

Am Wochenende Besuch bei den Schwiegereltern – leider ist das immer etwas kompliziert. Dafür gibt es in Braunschweig aber auch einen Englischen Laden und kurz vor knapp haben wir es am Samstag doch noch dort rein geschafft: CLOTTED CREAM, Orangenmarmelade – kleiner Kaufrausch. Und immer wenn ich Marmalade sage, schreibe oder denke das Paddington-Zitat im Kopf: “A marmalade sandwich holds all the vitamins and nutritiens a young bear needs.”

Die KW 9 war dann vor allem davon geprägt, dass ich ab Mittwoch Mittag mit Fieber schlafend im Bett lag – wozu auch immer ich Dienstag Abend noch 5 Stunden auf der A7 rumgegondelt bin. Immerhin bekam sie trotzdem einen guten Abschluss: englischer Cream tea inklusive Scones, frisch gekaufter Clotted Cream und Gurkensandwiches bei der besten kleinen Schwester, mit den Eltern und meiner wunderbaren Oma.

Wochenrückblick KW 3

Das Thema Bewerbungen wird immer drängender. Mittwoch hatte ich einen Termin beim Arbeitsamt. Der war zum Glück deutlich weniger schlimm, als erwartet. Wir haben vereinbart, dass ich mich halt erst mal auf Stellen bewerbe, Fahrtkosten auch gleich deutschlandweit gezahlt bekomme ohne, dass ich dafür extra Anträge stellen müsste. Da ich ja durchaus gerne arbeiten gehe und dabei Spaß habe, waren wir uns bei der Notwendigkeit Bewerbungen zu schreiben ohnehin einig. Schicke Bewerbungsunterlagen habe ich jetzt auch. Wie schön es doch ist, wenn man Medientechniker im Familienkreis hat. Jetzt müsste ich nur mehr Anschreiben schreiben. Am Besten kreativ, innovativ, motiviert und kreativ;)

Zu Weihnachten habe ich von der in Paris lebenden Freundin eine Flasche Rotwein bekommen. Und welch wunderbares Geschmackserlebnis: Ich habe meinen ersten Wein probiert, bei dessen erster Nase und erstem Schluck ich an feuchte Erde dachte. Bisher schmeckte ich ja immer nur die unterschiedlichsten Früchte. Vielleicht muss ich wieder mehr Wein trinken und anfangen gezielt Geld dafür auszugeben.

Ein bisschen beim “Utopie Landwirtschaft”-Projekt voran gekommen. Wie immer erweist es sich als hilfreich, ein ANDERES dringendes Thema zu haben. Das Stichwort ist Prokrastination. Wenn es gut läuft, dann fange ich bei zwei Projekten nicht an die Wohnung zu putzen sondern lieber das eine oder das andere zu machen – schön abwechselnd. Jedenfalls habe ich ein sehr interessantes Gespräch mit dem Kollegen geführt, der Nebenerwerbslandwirt ist. Ich liebe es ja sehr, Neues zu lernen. Und zum Thema Landwirtschaft ist das sehr einfach, weil ich dazu keine Ahnung habe. Von meinem fundierten Halbwissen mal abgesehen. Jedenfalls weiß ich jetzt wie Maschinenringe funktionieren (gut, und WAS man da alles für Vergünstigungen kriegt… Falls man mal bei einem Auto sparen will, sollte man Bekannte im Maschinenring haben.). Ich habe gelernt, warum die Raiffeisengenossenschaften nicht mehr ausreichen, um genug Vergünstigungen für Saatgut und Dünger zu bekommen. Stattdessen bilden die Bauern andere Einkaufsgemeinschaften, um so Großmengen abnehmen zu können und entsprechend günstigere Preise zu bekommen. Ich hab natürlich trotz allen Verständnisses “Papa ante Portas” im Ohr: “Bei zehn Gläsern sparen Sie 60 Pfennig.” – “Das klingt schon besser! Und bei Fünfzig?” Es ist ja ohnehin immer wieder spannend sich mit Landwirten zu unterhalten: Die haben eine völlig andere Sicht auf die Welt, als normale Menschen. Ich glaube, wenn man eigentlich Nahrungmittel produzieren möchte, dann ist man irgendwie bodenständiger und realitätsnäher. In Berlin ist ja gerade “Grüne Woche” – und die Reaktion von Bauern darauf ist nur wenig begeistert. Die meisten würden gerne – vielleicht sogar ohne Subventionen?!? – nicht draufzahlen wenn sie ihre Felder bewirtschaften. Die Sätze “wir sind nur bessere Landschaftspfleger” und “die Subventionen gibt es nur, damit wir nicht aufhören, Landwirtschaft zu betreiben und im Krisenfall die Versorgung gewährleisten können” hängen mir auf jeden Fall nach.

Am Wochenende konnte ich schon wieder nach Hause fahren. Dort nur gemeinsam eingeschlafen und aufgewacht. Im Second Handladen der Wahl gewesen, weil ich gucken wollte, ob sie ein Oberteil da haben, das Bewerbungstauglich ist. Hatten sie. Und außerdem gleich noch passende Stiefel, ein Top, ein Dirndl, das definitiv in die Kategorie #noktoberfest fällt, aber eigentlich ohne Schürze zum Glück einfach nur ein schickes Jeanskleid ist. Das Beste daran, arbeiten zu gehen, ist eindeutig, dass ich mein ganz und gar eigenes Geld ohne schlechtes Gewissen für genau das ausgeben kann, worauf ich Lust habe.

Hinterher mit der geschätzten Studienfreundin einem britischen Nachmittag gefröhnt. Wir haben endlich die letzte Staffel Doctor Who zu Ende geguckt – und beten jetzt, dass das Christmas Special und die nächste Staffel besser werden. Denken Sie sich hier einige Ausfälligkeiten gegenüber Steven Moffat. Ansonsten gab es köstlichen Tee, wir fabrizierten die bewährten Gurkensandwiches, buken die wundervollsten Scones und hatten sogar Clotted Cream dazu. Dafür dass der Creamtee als leichte Zwischenmahlzeit gedacht ist, ist mir hinterher meistens verdächtig übel.

Abends wurde ich dann noch mit der zartesten Tajine bekocht, die möglich ist. Verwöhnwochenende de luxe.

Wochenrückblick KW 1

Silvester ist ja nicht so mein Feiertag. Während Weihnachten mit der Familie für mich auch ohne den Mann an meiner Seite funktioniert, fehlt er an Silvester dann immer sehr. Es ist ein bisschen komisch, weil ich keine Silvestertradition habe und den Jahreswechsel als bedeutungsschwere Tage auch eher albern finde. Da könnte man doch annehmen, dass es beim Familienfest mehr auffallen würde, wenn ein wichtiger Teil meiner Familie fehlt. Aber an den Weihnachtstagen ist es eben auch laut und turbulent und es gibt leckeres Essen und tolle Geschenke. Silvester ist für mich dagegen meistens eher ruhig und beschaulich, am liebsten würde ich das komplett ignorieren – da bleibt dann eben auch mehr Zeit zum Nachdenken, in der auffällt, wer gerade ziemlich fehlt.

Aber eigentlich wollte ich mich ja eher darauf konzentrieren, was gut war!

Eine dritte Urlaubswoche am Stück. Eigentlich hatte ich kurz vor, doch was zu arbeiten. Aber das letzte Jahr war so voll Arbeit, dass ich mich dann doch lieber dazu entschieden habe nichts zu tun. Also habe ich mehr oder weniger nur ferngesehen. Nebenher habe ich zwei Paar Socken und eine halbe Mütze gestrickt, das neue Stickzeug ausprobiert und ansonsten einfach nur rumgehangen. Ein großes Manko der eReader meiner Eltern: zuhause liegen keine Bücherstapel mehr rum, die man durchstöbern kann und die für Entdeckungen zum Schmökern über die Feiertage gut sind. Außerdem hat leider auch noch die wirklich gut sortierte Bücherei der Kirchengemeinde zugemacht, was auch zum Wegfall an Lesestoff führt. Also nichts gelesen, aber dafür alle Romcoms auf Netflix geguckt, die ich noch nicht kannte.

Nur langsam habe ich Lust bekommen mich mit den anstehenden Bewerbungen, wissenschaftlichen Themen im Allgemeinen und den aktuellen Themen auf der Arbeit auseinander zu setzen. Einerseits ist das gar nicht so gut, weil ich so vieles in der letzten Woche erledigen wollte. Aber dazu hätte ich es wohl halten müssen, wie fliggerit auf Twitter schrieb:

Andererseits hat das Nichtarbeiten dazu geführt, dass ich etwas Distanz zu meinem aktuellen Job gefunden habe, der bis Ende Januar befristet ist. Lange konnte ich mir zwischen allen Ausstellungsprojekten und laufenden Arbeiten so gar nicht vorstellen, dass ich irgendwo anders arbeiten soll, das geht jetzt endlich einigermaßen.

Wissensorganisation

Vermutlich sammelt jeder während seiner Uni-Laufbahn eine Liste mit Dingen, die ich vor dem Studium hätte wissen sollen. Am aller meisten ärgere ich mich immer und immer wieder darüber, dass ich zwar eigentlich alle meine gelesenen Texte ordentlich abgeheftet und sortiert habe, aber dennoch meine Literaturdatenbank aus 7 Jahren Studium ein einziges Chaos ist.

Ich wünsche wirklich, jemand hätte mir im ersten Semester gesagt: Besuche einen Kurs, in dem du Literaturverwaltungsprogramme wie Citavi, Endnote oder Zotero kennen lernst. Trage jeden einzelnen Text, den du recherchierst, liest, scannst, nicht-liest in eines dieser Datenbankprogramme ein. Mit vollständigen Literaturangaben. Und Verschlagwortung. Am Besten auch noch mit einer Kurzzusammenfassung und einer Kurzbewertung. Das wird dir SEHR viel Zeit sparen, wenn du mal ne große Arbeit schreibst. Mach es immer sofort. Oder wenigstens wochenweise gebündelt. Nimm ein Datenbankprogramm, das mit deinem Textverarbeitungsprogramm spricht. Lerne am besten sofort LaTeX und BibTeX zu benutzen. (Das bringt dann auch wieder Probleme mit sich, aber wenigstens auf einer höheren Ebene.)

Das ist zwar etwas unfair, weil ich  feststelle, dass während meiner Studienzeit diese Programme deutlich an Verbreitung zugenommen haben. Aber so habe ich eben erst mitten während meiner Studienzeit damit angefangen, ein Viertel meiner Texte nie eingetragen, weil es eine unglaubliche Arbeit ist, die zwar unglaublich viel Konzentration erfordert, aber gleichzeitig unglaublich langweilig ist. Außerdem fehlt die Hälfte aller Literatur, die ich jemals recherchiert habe, was so viel verschwendete Arbeitszeit bedeutet, dass ich gar nicht drüber nachdenken mag. Ich habe während meines Studiums und für die Arbeiten, die ich geschrieben habe, unglaublich viel Literatur rezipiert und kann auf so viel nicht so zugreifen, wie ich es gerne wollte. Dass ich keine ordentliche Systematik in meinem Recherche- und Ablagesystem habe, führt auch dazu, dass ich dauernd Texte, die ich schon recherchiert habe, vergesse, übersehe und nicht rezipiere. Entsprechend ist die Literaturliste für meine Masterarbeit gerade nicht halb so ordentlich und umfassend und tiefgehend, wie ich es gerne hätte. Und folglich bin ich jedes Mal, wenn ich über das Kapitel zum Forschungsstand nachdenke, extrem unglücklich, weil es nicht so ist, wie ich es am liebsten hätte.

Was mir auch jemand hätte sagen sollen ist: Bennene alle Scanns einheitlich. Lege sie systematisch ab. (Und Systematisch bedeutet nicht, dass sie in irgendwelchen sub-sub-sub-Ordnern zu Seminaren liegen, sondern in einem Ordner mit allen Texten, die du je gelesen hast. Lass dein Verwaltungsprogramm darauf zugreifen. Aber verhindere, dass es jemals irgendwas aus diesem Ordner löschen darf. Schütze diesen Ordner mit allen Möglichkeiten, er ist dein Heiligtum, DEIN SCHATZ.

Bleibt mir nur, es in Zukunft besser zu machen. Vermutlich werde ich (falls das mit der Promotion klappt) in der nächsten Zeit noch genug Texte und Dokumente ansammeln. Und vielleicht werde ich an einem langen Winterabend mal meine gesammelten Texte systematisch sortieren und ablegen (das Dia-Projekt von Wissenschaftlern sozusagen).

Arbeitsmoral an Sommersonntagen

So als Geisteswissenschaftlerin ist das Arbeitsleben ja auch nicht so einfach. Deadlines liegen aus fiesen Gründen immer so, dass man das Wochenende mit arbeiten beschäftigt ist. Es sei denn man gehört zu den seltenen Menschen, die erst einen Plan machen und sich dann dran halten. Aber wer tut das schon.

Beim aktuellen Sommerwetter ist es gleich doppelt schwierig am Sonntag drinnen zu sitzen, sich zu konzentrieren und anspruchsvollen, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Text zu produzieren. Die aktuelle Seitenzahl ist mangels Konzentrationsvermögen jedenfalls viel zu niedrig.

Da half es auch nicht den Arbeitsplatz zwischenzeitig nach draußen an den ums Eck vorbeifließenden Bach zu verlegen.

sommerlicher Arbeitsplatz

sommerlicher Arbeitsplatz

Da war es zwar idyllisch und gar nicht so laut. Aber andere Menschen, die man beobachten konnte waren trotzdem da.

Am Wasser arbeiten

Am Wasser arbeiten

Gelesen und für gut befunden: 11.09.2012

Im falschen Leben (Berliner Zeitung)

Holger Schmale konstruiert aus dem Medienrummel und schlechter Verlagskommunikation ein “politisch brisantes Buch”. Macht dann aber eine ganz nette Inhaltsangabe.

Gut platziert (süddeutsche.de)

Noch eine inhaltliche Zusammenfassung zu Bettina Wulffs Buch.

Bettina Wulff schmeckt lecker nach Hähnchen

Warum also nicht eine künstliche Nachfrage nach einem Suchbegriff erzeugen und künstliche Inhalte generieren, die etwas behaupten, was purer Nonsens ist? Und zwar mit so viel Lärm und Lust am Spiel, dass es die Suchmaschine verwirrt.

Kärnten: 16.000 Menschen fordern Neuwahl

Kärnten ist, soweit ich das verstanden habe, ein großer politische Sumpf und langsam reicht es auch der Bevölkerung.

Qualifikation: kinderlos, wünschenswert: totale Verfügbarkeit

Eine Mutter auf Arbeitssuche.

Neue Studie untersucht Wählerverhalten

 

Außerdem habe ich mich durch die letzen 10 Artikel in Antje Schrupps Blog gelesen, da frisch abboniert:

Kein Bock mehr

“Ist Diskriminierung wirklich so schlimm oder warum versteht Ihr keine Witze”

Kybernetischer Kommunismus oder: Die unerledigten Visionen der Shulamith Firestone

Darin vertritt sie die These, dass weibliche Freiheit erst möglich sei, wenn weiblicher Körper und Reproduktion, also Schwangerschaft und Kinderkriegen, voneinander getrennt werden: „Der Kern der Unterdrückung der Frau ist ihre Rolle als Gebärerin.“ […] Ich bin nicht der Ansicht, dass Menschen, die schwanger werden (können), anderen gegenüber notwendigerweise im Nachteil sein müssen. Sie sind es nur unter patriarchal infizierten Bedingungen.

Morgens vorm Spiegel

Ein weitere Meinung zu #609060. Einer sehr tollen Aktion im Internet, wie ich finde. Eine Linksammlung dazu findet sich bei Journelle: Ein Mem ist ein Mem ist ein Mem . Sie hat die Aktion mit einem Artikel auch angestoßen.

Das ganze ist übrigens ein sehr gutes Beispiel für gute, kontroverse aber nicht destruktive Auseinandersetzungen im Internet.

Von der hohen Kunst, “Kackscheiße” zu sagen oder auch nicht

Challenge Roth

Am Sonntag, den 08. 07. fand die Challenge Roth, treffenderweise in Roth, statt.

Challenge Roth ist der jedes Jahr wieder stattfinde Triathlon in Roth, bei dem sich mehrere Tausend Menschen, aus verschiedenen Ländern, durch 3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren und 42 km Laufstrecke quälen.

Dieses Jahr war ich Teil der Challenge Roth. Allerdings nicht als Triathletin, sondern als Teil des Helfer-Teams. Genauer genommen als Teil des Massage-Teams: Die Schüler*innen im ersten Ausbildungsjahr der Berufsfachschule für Physiotherapie und Massage Kybalion sind so gut wie jedes Jahr mit dabei als Masseure*innen bei der „Challenge Roth“.

Start der ersten Teilnehmer*innen war um 6:30 Uhr.

Treffen der Kybalion-Schüler*innen und Beginn zur Massage: 15 Uhr. Allerdings war ich schon eine Stunde vorher da, um mich zurecht zu finden und noch einmal kurz umzusehen.

Die Massagen haben in einem großen Zelt stattgefunden, in dem Biertische im Abstand von ca. 1,5 m aufgestellt waren. Auf den Tischen lagen je eine Bundeswehrdecke und ein weißes Laken, das laut Anweisung erst dann gewechselt werden sollte, wenn es total eingesaut sei. Das hieß also Laken falten und drehen und wenden, um das Ganze wenigstens einiger maßen hygienisch zu gestalten.Und natürlich wurde uns auch Massageöl zur Verfügung gestellt. So gegen 15 Uhr wurden auch schon die ersten vor Erschöpfung Zusammengebrochenen ins Zelt zu den Sanitäter*innen gebracht und auch vereinzelte Läufer*innen kamen schon zur Massage. Als um 17 Uhr das Hauptfeld ankam, hatten wir auch schon alle Hände voll zu tun. An den Seiten des Zeltes saßen wartende Triathlet*innen und immer mehr neue kamen ins Zelt. Kaum war man mit einer Massage fertig, lag schon der*die nächste bereit auf dem Tisch. Das ganze ging so etwa bis 21 Uhr, zu dem Zeitpunkt flaute der Ansturm endlich ab. Die Lehrer*innen gaben bekannt, dass wir um halb Zehn dann alle gehen dürfen. Naja, manche von uns waren da allerdings schon längst über alle Berge.

Für mich war der Tag insgesamt einfach grandios. Die Stimmung auf dem Gelände war so ansteckend und begeistert, dass mich die Menschenmassen nicht einmal groß störten.

Zwar waren die 6,5 Stunde Massieren sehr anstrengen. Aber zu hören wie toll man das ganze doch mache und dass man ein Engel sei, gleichen die ganze Anstrengung und die erschöpften Hände wieder aus. Da fiel uns auch gar nicht groß auf, dass es schon 21:45 Uhr war, als ich ich dann mit zwei Mitschüler*innen zum Bahnhof in Roth aufbrach. Zu unserem Zug, der laut Fahrplan schon um 22:03 abfuhr.