Rezensiert: Für Eile fehlt mir die Zeit

Für Eile fehlt mir die Zeit ist eine Sammlung satirischer Kurzgeschichten. Autor und Erzähler sind im Buch weitestgehend identisch und Horst Evers scheint Spass daran zu haben, immer wieder sämtliche Vorurteile von Frauen über das Verhalten von Männern zu bestätigen. So gibt es beispielsweise eine Kurzgeschichte über den hässlichsten Pulli, den der Erzähler besitzt und nur deshalb anzieht, damit Frauen ihn bemuttern können. Gleichzeitig hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, Evers würde Frauen niemals wirklich ernst nehmen und sich stattdessen permanent über sie lustig machen. Da half auch nicht viel, dass dies auch für Nachbarn, Freunde und alle anderen Menschen gilt.

Die einzelnen Geschichten der Sammlung sind lose miteinander verbunden, indem sie in den Ablauf eines Jahres geordnet werden. Durch Abschnittsüberschriften wird die Zuordnung deutlich gemacht. Dabei wird von abenteuerlichen Bahnreisen über nutzlose Geschenke und schlechten Kleidungsstil bis hin zu seltsamen Nachbarn beinahe jedes Thema des Alltags aufgegriffen. Der Titel der Sammlung scheint in diesem Zusammenhang weitgehend willkürlich gewählt.

Das Buch gehört zur immer seltener auftauchenden Gruppe derer, die ich fertig gelesen habe obwohl ich nicht so recht wusste warum. In diesem Fall lag es ausschließlich daran, dass es amüsant genug war, um über die Schwächen hinweglesen zu können und ich leider wirklich keine Zeit mehr hatte, ein neues tolles Buch anzufangen. Die Sammlung von Kurzgeschichten hätte ich zumindest mit dem Ende meines Besuches guten Gewissens auch unbeendet liegen lassen können.

Für Eile fehlt mir die Zeit von Horst Evers erschien 2011 in der 11. Auflage bei Rowohlt Berlin. In der gebundenen Ausgabe kostet das Buch 14,95€ als Kindle Edition 12,99€. Das Buch ist der vierte Teil meiner Kurzurlaubslektüre und das Buch, bei dem ich am wenigsten weiß, was ich dazu sagen soll.

Bücherdilemma

Seit einigen Wochen plagt mich ja die Frage, wie man mit wirklich doofen Büchern umgeht. Ich weiss, dass ich Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen nie wieder lesen möchte. Warum also wertvollen Platz im Bücherregal verschwenden? Gleichzeitig möchte ich auch niemandem im Freundeskreis zumuten dieses Buch zu lesen. Verschenken ist also auch keine gute Option. Aber ein Buch wegwerfen, auch wenn es noch so doof ist?
Eine kleine Recherche im Internet für Do-it-yourself Bücherrecycling hat mich immerhin auf ein paar Ideen gebracht:

Zum einen bin ich über 3D Deko für Weihnachten (und mit Motivabwandlung auch für das ganze Jahr) gestolpert, die man jedoch vor allem aus Taschenbüchern basteln kann.

Für die meisten anderen Buchverwertungsideen ist es nötig, das Buch auszuhöhlen. Eine Anleitung dafür findet sich hier. Der Verwendungsvorschlag auf der Seite direkt ist, das Buch zu einem Safe zu gestalten. Hier gibt es auch noch einen Vorschlag, wie man den Safe auch noch schick gestalten kann. Allerdings ist er dann wohl zu offensichtlich als Versteck identifizierbar, um noch wirkungsvoll zu sein. Immerhin sind so gestaltete Bücher bestimmt auch eine coole Geschenkverpackungen für Kleinigkeiten.

Eine weitere Verrtungsmöglichkeit solcher hohlen Bucher ist, sie zu coolen Blumenübertöpfen umzufunktionieren. Sicherer ist es jedoch vermutlich vor allem Schnittblumen in Gläsern hinenzustellen

Auch für die Bücherlampen, für die man in Onlineshops viel Geld zahlen muss, gibt es im Internet eine Anleitung zu finden.

Wenn man das komplette Innenleben des Buches entfernt, kann man mit etwas Stoff und viel Geschick schicke Handtaschen aus Büchern basteln:

Oder sie auch einfach online kaufen.
Das überflüssig gewordene Innenleben des Buches kann mann dann noch in einzelne Seiten zerteilen und die Wand der eigenen Leseecke damit tapezieren.

Andererseits kann man sich ja auch immer wieder selbst erzählen, dass Altpapier in Deutschland recycelt wird und Bücher zumindest teilweise aus Altpapier bestehen müssen. Ein weggeworfenes Buch hat also immer noch die Chance, ein neues und viel tolleres zu werden. Ich hoffe also sehr, dass zumindest große Teile der Bücher, die bei mir trotz allem im Altpapier landen, irgendwann wieder in meinen Händen liegen und dann begeistert gelesen werden.

Rezensiert: Das Haus des Bücherdiebs

Das dritte Buch in meine Ferienleseliste war eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich um das Thema Bibliophilie und Biblomanie drehen. Das Haus des Bücherdiebs von Alexander Pechmann erschien 2010 im Aufbau Verlag in Berlin und kostet in der gebundenen Ausgabe 16,95 €.

Im Buch werden Geschichten, die auf “wahren” Ereignissen bzw. tradierten Geschichten über bibliophile und bibliomsnische Menschen beruhen, wiedererzählt. Dabei hätte ich mir gerade bei den ersten Geschichten eine Angabe gewünscht, woher der Autor sein Wissen über die frühen Büchersammler nimmt. Meinen zunehmend durch die Uni geprägten Ansprüchen an Zitation und Quellenbelege genügt das Verzeichnis der Literatur von und teils über die erwähnten Personen nur bedingt. Dennoch bietet es die Möglichkeit zum Weiterlesen.

Die Geschichten spannen den Bogen von abenteurlichen Sammlern, die morden und stehlen, um an bestimmte Bücher zu kommen, über die Beschreibung kurioser Sammlungen bis hin zur Schilderung von Mäzenatentum und schnorrenden Literaten. Das Buch versammelt so eine Reihe amüsanter und wunderlicher Geschichten über Bücherfreunde. Diese eignen sich jedoch nicht besonders dazu in einem Rutsch gelesen zu werden, da es immer wieder Überschneidungen und Ähnlichkeiten zwischen den Geschichten gibt.

Besonders störend empfand ich, dass der Erzähler Verbrechen immer wieder als sinnvoll und im Dienste der Literatur darstellt, da auf diese Weise viele Bücher erhalten würden, die sonst für immer verloren gegangen wären. In diesem Zusammenhang werden Kanonisierungsprozesse und der Verlust von Büchern als negativ gezeichnet. Auch das Wegwerfen von Büchern, die nicht mehr gebraucht werden, als schlecht empfunden wurden oder veraltet sind, wird kritisiert. Insgesamt schien mir das Buch mir immer wieder zu stark darauf aus, grundsätzlich alle Literatur bewahren zu wollen, die jemals in irgendeiner Form verfasst wurde.

Dennoch bieten die Geschichten eine unterhaltsame Abwechslung für alle Bücherfans, die sich dafür interessieren, welch kurioses Verhalten die Liebe zu Büchern auslösen kann und sich schon immer gefragt haben, welches Ausmaß ihre Büchersammelwut noch annehmen wird.

Rezensiert: Die Dienstagsfrauen

Das zweite Buch das ich in meinem kleinen Urlaub gelesen habe war:
Die Dienstagsfrauen von Monika Peetz, erschienen 2010 bei Kiepenheuer und Witsch. Der Roman kostet in der broschierten Ausgabe 8,99€.

Das Buch handelt von der Freundschaft von fünf Frauen, die sich aus einem Französischkurs kennen und, wie mehrfach betont wird, nur deshalb (noch) befreundet sind. Sie treffen sich jeden ersten Dienstag im Monat beim Franzosen, eine Traditon die mit dem Französischkurs begann, und werden deshalb vom Restaurantbesitzer als Dienstagsfrauen bezeichnet. Nach dem Tod des Mannes von Judith, Arno, machen sich die Frauen auf, um statt des jährlichen gemeinsamen Wochenendurlaubens, den Teil des Jakobweges zu Ende zu gehen, den Arno vor seinem Krebstod begonnen hat. Dabei entdecken die Frauen nicht nur völlig ungeahnte Seiten und Fähigkeiten an sich selbst, sondern auch, dass zwischen ihnen nicht alles so ist, wie es scheint.
Obwohl das Buch am gerade recht populären Pilgerwegsetting spielt, ist der Ort eher zufällig gewählt und eher den Umständen geschuldet, unter denen Arno sich auf die Reise macht. Jede andere entbehrungsreiche Reise hätte ebenso der Ort der Auseinandersetzung zwischen den Frauen sein können. In der Geschichte wird aus abwechselnder Sicht der Frauen die persönliche Entwicklung jeder einzelnen dargestellt. Und obwohl Judiths Bedürfnis, den Weg ihres Mannes zuende zu gehen, der Auslöser für die Reise ist und ihre Geschite auch die ist, die alles durcheinander bringt, ist sie die Figur, die am meisten im Hintergrund steht. Im Vordergrund stehen stattdessen die Liebesgeschichte von Kiki, Evas Emanzipation von ihrer Familie und Cornelies Versuch die Reise zu organisieren und das Rätsel um die Reise von Judiths Mann zu lösen. Auch die fünfte im Bunde, Estelle, die sich am liebsten mit Luxus umgibt, bleibt, wie Judith,beher im Hintergrund. Ganz im Nebenbei wird das Verwirrspiel um die eigentlichen Gründe der Reise aufgelöst. Dennoch konnte sich die Autorin Hinweise der Art “Sie hätten die Zeichen viel früher erkennen müssen.” hin und wieder nicht verkneifen. Dies ist besonders schade, weil auch für den Leser keine Andeutungen sichtbar werden, die das Rätsel lösen könnten, man nach jeder derartigen Andeutung aber automatisch danach sucht.
Die eigentliche Handlung wird von zwei Kapiteln eingerahmt, die aus der Sicht des Restaurantbesitzers den Beginn und den endgültige Abschluss der Reise beschreiben. Diese beiden Kapitel spielen auch im französische Restaurant und bilden gewissermasen die Ein- und Ausblende für die Handlung.
Ein spannender Roman, der plausibel die Entwicklung der verschiedenen Frauen darstellt und dessen Lösung der ursprünglichen Erwartung nicht entspricht.

Der Roman wurde 2011 unter der Regie von Olaf Kreinsen verfilmt. Der Trailer auf YouTube erweckt den Eindruck von relativer Romannähe, so entsprechen zumindes die Dialoge größtenteils denen im Roman. Leider wurde jedoch die durchaus amüsante Figur Kiki aus dem Skript gestrichen.

Rezensiert: Die Frau im grünen Kleid

Eine Woche Ferien in der Heimatstadt bringt den wunderbaren Vorteil mit sich, dass man sich endlich wieder einmal guten Gewissens der Belletristik zuwenden kann. Die gut sortierte Gemeindebücherei unterstützt dabei den Leserausch. Mein erster Griff war Die Frau im grünen Kleid, ein Roman, den. Ich bereits bei meine letzen Besuch begonnen, aber leider nicht zu Ende gelesen hatte.

Die Frau im grünen Kleid von Stephanie Cowell erschien in der deutschen Übersetzung 2010 bei Droemer. Das Buch kostet in der gebundenen Ausgabe 18 €. Übersetzt wurde die Geschichte mit dem Originaltitel Claude & Camille. A Novel of Monet von Susanne Aeckerle.

Stephanie Cowell erzählt in ihrem Buch nicht nur die Geschichte der Beziehung von Camille und Claude Monet, sondern auch die des Aufstiegs des jungen Malers, bevor dieser mit seinen Seerosenbildern berühmt wurde. Nach eigenen Angaben der Autorin, basiert der Roman weitestgehend auf Fakten. Ob das den Tatsachen entspricht, kann ich leider mangels Vorwissens über Monet nicht beurteilen.

Der Roman beginnt (und endet) jedoch mit einer zweiten Ebene, mit der die Haupthandlung immer wieder durchwoben ist: in diesem Handlungsstrang versucht Claude Monet von Camilles Schwester zu erfahren, welche Bedeutung alte Briefe Camilles haben. Diese Handlung unterbricht in “Zwischenspielen” immer wieder die Haupthandlung. Mit dieser ist sie insofern verbunden, als hier die Vorurteile der Familie Camilles gegenüber Monet deutlich werden. Die Familie wirft ihm vor Camille, die aus einem begüterten Elternhaus kommt, ins Elend gebracht zu haben und für ihren frühenn Tod verantwortlich zu sein. Während die Nebenhandlung sehr eng an die Sicht Monets geknüpft ist, wird die Haupthandlung von einem neutralen Erzähler geschildert. Der Schwerpunkt dieser Geschichte liegt vor allem auf den finanziellen Nöten des jungen Monet und erzählt nicht nur eine von Nähe und Trennung, Liebe und Distanz geprägte Beziehungsgeschichte, sondern vor allem die Geschichte des Aufstiegs des Impressionismus. Der Kampf um das tägliche Überleben der noch unbekannten Künstler wird dabei ebenso geschildert, wie die immmer wieder schwierige Auseinandersetzung mit der Kunst selbst. Dabei ist die Naivität und Kompromisslosigkeit, mit der die jungen Männer ihr Leben angehen, immer wieder erstaunlich.

Das Besondere des Romans sind jedoch vor allem die Schilderungen von Bildern Monets und der anderen Impressionisten. Neben faszinierenden Geschichten zur Entstehung, machen besonders die Bildbeschreibungen Lust darauf so bald wie möglich eine Ausstellung zum Impressionismus zu besuchen. Der Roman ist leider nicht mit einem Bildteil versehen, dafür gibt es jedoch einen Index der beschriebenen Bilder, so dass die Lektüre immer wieder von Recherchen am Computer unterbrochen wird, um die beschriebenen Bilder auch betrachten zu können.

Sommerträume oder 20. Ein Bild, das du gerne in deiner Wohnung hättest

Francesco Guardi: Die Rialtobrücke mit Weinufer (via zeno.org)

Francesco Guardi: Die Rialtobrücke mit Weinufer (via zeno.org)

Blaue Himmelweite, die nur wenig durch die venezianische Rialtobrücke abgegrenzt wird vom kaum dunkelblauen Kanalwassers. Es dominieren helle Farbtöne, die einen die Wärme fühlbar machen. Im Vordergrund die Gondolieri, die aber trotz ihrer Vielzahl keine große Unruhe in das Bild bringen.

Francesco Guardi, selbst in Venedig geboren, malte eigentlich vorwiegend historische und religiöse Motive. 1760 entstand der Bildtitel “Der Canal Grande bei San Geremia”, bei dem er sich noch sehr an seinem Vorbild und Lehrer Giovanni Antonio Canaletto orientierte, später aber seine eigene Formensprache in der Vedutenmalerei fand. Sein Hauptmotiv war Venedig.

Eigentlich könnte man meinen, dass die Vedutenmalerei sprich die Stadtlandschaftsmalerei schon so inflationnär oft dargestellt worden ist, dass man sie als Bildbetrachter nur mehr streifend sieht, aber nicht mehr im eigentlichen Sinne wahrnimmt. Das schöne an solch ruhigen Bildern aber ist, dass sie in Räumen aufgehängt, auch als Ruhepunkt fungieren können. Das Auge kann sich auf den blauen Achsen von Himmel und Kanal ausruhen, wobei man zugleich in Urlaubserinnerungen in Italien abtaucht… und so fünf Minuten gedanklichen Kurzurlaub macht.

In echt im Musée des Augustins in Toulouse zu sehen.

Bilder! Stöckchen! Bilderfragebogen!

Es gibt sie immer – Gemälde, Karikaturen, Photographien, Zeichnungen oder Skizzen, die nach einem Museumsbesuch oder einer Ausstellung hängen bleiben. Und die eigentlich zu schön sind, um sie nur allein gesehen zu haben. Abhilfe schaffen da zum Teil Kunstpostkarten, die es im Museumsladen gibt. Aber selbstverständlich nicht zwingend gerade von den Bildern, die einen persönlich angesprochen haben.

Es ist natürlich schwieriger, Bilder als Bücher zu beschreiben , allein schon weil durch den Medienwechsel  vieles verloren geht. Und natürlich kann man den Autor viel schneller nachschauen, wenn man grade das Buch zur Hand hat. Dennoch denke ich, dass es das wert ist, mal zweimal hinzuschauen statt nur seufzend aus dem Museum zu gehen mit dem Gedanken, es ja sowieso nicht mehr so schnell wiederzusehen. Genau das gleiche gilt für die kurz angelesen Künstlerinformationen in Museen, die meist interessant sind, aber danach schnell wieder in der Tiefe des Bewusstseins abtauchen.

Deswegen gibt es von mir jetzt den “Bilderfragebogen”, in Anlehnung an den Bücherfragebogen.

  1. Das Bild, das dir bei deinem letzten Ausstellungs-/Museumsbesuch gefallen hat.
  2. Dein Lieblingsbild bzw. eines deiner präferierten Bilder.
  3. Das schönste Porträt.
  4. Das gruseligste Porträt.
  5. Ein Bild, das dich melancholisch werden lässt.
  6. Ein Bild, das dich zum Lachen bringt.
  7. Das Bild mit der schönsten Hintergrundgestaltung.
  8. Ein modernes Bild, das dir gefällt.
  9. Die anmutigste Skulptur.
  10. Ein dynamisches Bild.
  11. Ein Bild, das dich inspiriert hat.
  12. Die  Kunstströmung, die du am meisten magst.
  13. Ein Lieblingskünstler.
  14. Das interessanteste Künstlerpaar.
  15. Die schönste Schwarz-weiß-Photographie.
  16. Die schönste Buchillustration, die du gesehen hast.
  17. Die Kunstrichtung, die du hässlich findest.
  18. Die tollste Karikatur.
  19. Das Bild, das du dir nie in die Wohnung hängen würdest.
  20. Ein Bild, das du gerne in deiner Wohnung hättest.

Dein Lieblingsbuch – Charlotte

Ha. Puh. Ähm. Öh. Das kann ich so gar nicht beantworten. Sowas hab ich nicht. Deshalb: Dein Lieblingsbuch Was mir spontan einfällt, wenn ich an Bücher denke, die ich mag:

Und schon während ich diese Liste tippe, fange ich an leichte Panik zu kriegen, weil ich weiß, dass ich nie alle meine liebsten Bücher aufzählen kann und weil ich keinem von ihnen Unrecht tun will und doch wirkt schon diese Liste so als wären das meine Top 5, aber das stimmt gar nicht, das sind nur die ersten, die mir von meinem Sofa aus ins Auge gesprungen sind und über die ich nicht später noch schreiben will und AAAHHHHH…
Wichtige Regel: Fragt mich nie nach meinem Lieblingsbuch. NIE. Die Antwort ist im besten Fall ausweichendes Gemurmel und im schlimmsten Fall ein immer aufgeregter klingender Vortrag (später meist Selbstgespräch) warum diese Frage ganz doof ist und ich sie nie beantworten werde. So!

Das Buch, das du zur Zeit liest – Corinna

Es  ist und bleibt ein alter Streit unter den Historikern – inwieweit begrüßten die Österreicher den “Anschluss 1938”  und das Hitler-Regime oder lehnten es ab?

Evan Burr Bukeys Buch “Hitlers Österreich” (2001 im Europaverlag erschienen), erforscht vor allem die Stimmung im österreichischen Volk und zeigt zudem Traditionslinien von geistigen Strömungen auf, die es den Nationalsozialisten vereinfachte, die Mehrheit der Österreicher für sich zu gewinnen bzw. keinen aktiven Widerstand enstehen zu lassen.

Dabei weist Burr Bukey auch auf die Unterschiede hin zwischen ‘Altreich’ und Ostmark und entkräftet durch seine Forschungsergebnisse die reine ‘Opferthese’, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg relativ schnell in Österreich gebildet hatte.

Im jeden Falle ein interessantes Buch, dass trotz wissenschaftlichen Thema verständlich geschrieben und gut gegliedert ist.

 

Das Buch, das du als nächstes lesen willst – Charlotte

Das wäre wohl Eine Frau flieht vor einer Nachricht von David Grossmann.

Da ich diese Buch noch nicht gelesen habe, kann ich nicht viel dazu sagen. Ich erhoffe mir aber einiges, da mir Zickzackkind und Wohin du mich führst vom gleichen Autor sehr gut gefallen haben. Beide zählen soweit ich weiß zu Jugendbüchern, stehen aber meiner Erinnerung nach den meisten “Erwachsenenbüchern” in Nichts nach (auch wenn es schon eine Weile her ist…).

Hier jedenfalls ein schöner Artikel über Grossmann und seinen Roman aus der ZEIT: http://www.zeit.de/2009/34/Grossman