Rezensiert: Der seltsame Fall des Benjamin Button

Die Erzählung Der seltsame Fall des Benjamin Button handelt von der Geschichte des Benjamin Button, der sein Leben rückwärts leben muss: Geboren als alter Greis stirbt er als Säugling. Auf 66 Seiten wird sehr kurz und knapp ohne große Ausgestaltung die Geschichte erzählt. Der Klappentext des Buches verrät beinahe die gesamte Handlung und weckt Erwartungen, die nicht eingehalten werden. So wird zwar eine große Liebesgeschichte versprochen: “Als Benjamin schließlich im Alter von fünfzig Jahren die zwanzig Jahre jüngere Hildegarde kennenlernt, steht für ihn, der sein Leben lang nie geliebt wurde, alles auf dem Spiel.” Tatsächlich wirkt auch die Begegnung mit Hildegarde nur episodenhaft und unwichtig. Benjamin lernt sie kennen, findet sie hübsch, und heiratet sie. Dazwischen gibt es keine Komplikationen – nur der Altersunterschied wird kurz als etwaiger Nachteil bei einer Heirat erwähnt.

Insgesamt liest sich die gesamte Erzählung mehr wie das Exposé zu einem ausführlicheren Roman oder zum Film als eine vollständige Geschichte. Ich hatte beim Lesen jedenfalls die ganze Zeit das Gefühl, dass eine weitere Ausgestaltung der Figuren, die stärkere Ausarbeitung von Szenen und mehr Details zur Geschichte mir ein viel größeres Lesevergnügen beschert hätten. So dachte ich die ganze Zeit: Wo bleibt die Spannung, wann passiert endlich etwas?

Insgesamt dürfte die Erzählung einer der Fälle der Literatur sein, in der der Film tatsächlich Erwartungen erfüllt, die das Buch selbst nicht halten kann. Ich würde (ohne mehr als den Trailer gesehen zu haben) also eher empfehlen mal wieder ins Kino zu gehen, als das Buch selbst zu kaufen.

 

Der seltsame Fall des Benjamin Button von F. Scott Fritzgerald ist 2008 in fünfter Auflage bei Diogenes erschienen und kostet in der Taschenbuchausgabe 6,90€. Übersetzt wurde die Erzählung von Christa Schuenke.

Der richtige BH – Teil 3

Warum ist ein passender BH wichtig?

An erster Stelle der Gründe, weshalb ein passender und gut sitzender BH so wichtig ist, steht das persönliche Wohlgefühl. Wenn nichts zwickt und zwackt, vergisst man im Idealfall im Laufe des Tages, dass man überhaupt einen BH trägt. Nichts stört oder ist unbequem.

Dazu kommt, dass ein passender BH einfach besser aussieht. Ein Punkt der besonders für Frauen in unserer Gesellschaft nicht in absehbarer Zeit gleichgültig werden wird. Der richtige BH hält den Busen an der richtigen Stelle, stützt das Bindegewebe, führt zu einer aufrechteren Haltung. In der Folge wird die gesamte Figur positiv unterstrichen.

Die aufrechtere und entspanntere Haltung kann sogar medizinische Nebenwirkungen haben: Es treten weniger Verspannungen und damit verbunden weniger Spannungskopfschmerzen auf (Quelle: frauenaertze-im-netz ).

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Der richtige BH – Teil 2

Was ist meine Größe und woran merke ich, dass mein BH passt?

Nachdem ich im letzten Artikel festgehalten habe, dass die BH-Größe für jedes Modell variieren kann, möchte ich jetzt dennoch auf zwei Seiten hinweisen, die Maße eingegeben werden und die BH-Größe errechnet werden kann.

Auf buestenhalter.com gibt es einen sehr genauen Rechner, der nicht nur Brust- und Unterbrustumfang sondern auch den Halbbrustumfang in die Berechnung mit einbezieht.

Die kommerzielle Seite enamora bietet die Möglichkeit an, Brust- und Unterbrustumfang anzugeben und im Anschluss ausschließlich BHs in den dazu passenden Größen anzuzeigen.

Im Vergleich schon allein dieser beiden Angebote sind jedoch die Ergebnisse unterschiedlich.

Als generelle Regel kann man allerdings festhalten:

  • Ein enges Unterbrustband stützt den Busen. Es sollte beim Kauf in der weitesten Einstellung getragen werden und dennoch fest sitzen. Dabei kann es durchaus passieren, dass sich das neue Unterbrustband die ersten Wochen zu eng anfühlt.
  • Je enger das Unterbrustband ist, desto größer muss der Cup gewählt werden.

Neben dem Rechner bietet buestenhalter.com auch eine bebilderte Anleitung, in der gezeigt wird, wie ein BH richtig sitzt. Dabei ist wichtig, dass nie an irgendeiner Stelle Haut aus dem BH quellen sollte. Alle Übergänge müssen glatt und ohne Druckstellen sein.

Die einfachste Lösung, einen passenden BH zu finden ist dabei wohl, sich einmal in einen guten Dessousladen zu wagen und sich beraten zu lassen.

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Der richtige BH – Teil 1

Wie funktionieren BH-Grössen überhaupt?

Je nach Quelle variieren die Zahlen, aber angeblich tragen über 80% aller Frauen den falschen BH. Betrachtet man jedoch die angebotenen Größen, stellt sich die Frage, ob die Zahl nicht noch viel höher liegt. Das Hauptproblem ist wohl, dass viele Frauen nicht einmal wissen, wie sie den richtigen BH finden.

Wie wichtig das Thema „der richtige BH“ ist, zeigen nicht nur diverse Frühstücks-TV-Shows, sondern auch der Wikipedia-Artikel zu BHs. Dort wird unter anderem mit „Häufigen Irrtümern“ aufgeräumt:

Viele Frauen [und Männer und Menschen im Allgemeinen, Anm. von mir] denken in Kategorien A = kleine Brust, B = mittelkleine Brust, C = mittelgroße Brust, D = große Brust, E und größer = sehr große Brust. Wenn ihnen 75C im Körbchen zu klein ist, weichen sie daher nicht auf 75D, sondern auf 80C aus. Da die BH-Größen vieler Hersteller aber nicht den offiziellen Tabellengrößen entsprechen, sind bei passenden BHs kleine Brüste in Bereich um Körbchengröße D zu finden und große Brüste etwa bei Körbchengröße K[13]

Der Brustumfang ist kein direktes Maß für die Brustgröße. Der Brustumfang 90 wird oft mit Üppigkeit assoziiert und gilt weithin als Schönheitsideal. Tatsächlich aber ist dieser Wert ohne Aussagekraft, da er, je nach Unterbrustweite, den völlig unterschiedlichen Brust- und BH-Größen 70D, 75B oder 80AA entsprechen kann.

Die Körbchengröße ist kein direktes Maß für die Brustgröße. Gleiche Differenzen der Umfänge von Brust und Unterbrust ergeben zwar gleiche Cup-Bezeichnungen, dennoch (oder deswegen) ist die Körbchengröße nur ein relatives Maß. Körbchen gleicher Bezeichnung fassen mit zunehmender Unterbrustgröße auch ein größeres Volumen, so dass trotz „gleicher“ Körbchengröße eine Brust mit 75B effektiv kleiner als eine mit 85B, bzw. eine von der Bezeichnung kleinere Körbchengröße kann effektiv größer sein, als es der nominal größere Buchstabe suggeriert.

Weder Brustumfang noch Cupgröße sagen etwas über die Größe der Brust aus. Stattdessen zeigt der Artikel jedoch wie die Größe des Körbchens berechnet wird: Die Cupgröße wird durch die Differenz von Brustumfang und Unterbrustumfang bestimmt.

Diese Größen werden auch in einer EU-Norm bestimmt. An die sich die Hersteller jedoch nicht halten, so dass sämtliche Größentabellen immer nur Richtwerte sind beziehungsweise ausschließlich für die Marke gelten, zu der sie gehören. Hinzu kommt, dass es außerdem gerade zwischen englischen und französischen Dessous große Unterschiede gibt: Während in England Cups eher groß ausfallen, sind sie in Frankreich eher kleiner. Außerdem wurden die Größenangaben für Unterwäsche – im Gegensatz zu denen für Oberbekleidung in den letzten Jahren weit weniger stark angepasst. In der Folge hat passende Unterwäsche eine größere Größe als passende Oberbekleidung.

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CD und Filmtipp: “Tanzt, tanzt sonst sind wir verloren”

Ein Film über eine außergewöhnliche Tänzerin und ihre Companie hätte es werden sollen. Wim Wenders trug die Idee zum Film schon lange in sich, setzte sie aber nicht um mangels geeignetem Medium, da ein normaler Film viele Dimensionen des Tanzens gar nicht zeigen kann. Nachdem er 2007 den 3D-Film von U2 über ihre Tour sah, war er begeistert und wollte den Film mit Pina Bausch in 3D umsetzen.

Nachdem 2008 gemeinsam die Vorarbeiten mit Pina begonnen hatten, d.h. die Stücke ausgewählt wurden und Anfang 2009 das Filmprojekt sich zu konkretisieren begann, starb Pina Bausch unerwartet am 30. Juni 2009. Trotz des großen Verlusts begann Wim Wenders die geplanten Stücke zu filmen und ergänzte die durchchoreographierten Stücke wie “Le Sacre du Printemps” oder “Cafe Müller” um persönliche Stücke von Pinas Ensemble: tänzerische Antworten auf die Frage “Was hat Pina für dich bedeutet? Was hat sie dir mitgegeben?”. Dadurch entsteht ein persönlicher Blick auf Pina Bausch, der jedoch viel intensiver ausfällt, weil im Tanz, Pinas Element, viel mehr gesagt werden kann, als nur mit Worten.

Wunderbar sind auch die Musikstücke, zu denen sich die Tänze abspielen, z.T. extra für den Film komponiert, drücken sie fast immer eines aus: Sehnsucht. Und diese Sehnsucht nach Pinas Person spürt man nicht nur in der Musik sondern auch in der ihr gewidmeten Tänzen. Sei es das Paar, das scheinbar schwerelos auf Treppen spazierengeht, wobei die Frau alle paar Schritte radikal senkrecht nach vorne fällt – und ihr Partner sie 3 Zentimeter vor dem Boden auffängt. Oder sei es eine Tänzerin, die jauchzend über Stühle geht und im Umfallen der Stühle einen Moment der Schwerelosigkeit darstellt. Es gibt auch einen Soundtrack mit den herrlichen Stücken.

Neben den berührenden, aber auch teils unverständlichen Tänzen, ist auch die Wahl der Orte ungewöhnlich: Man meint Tanz müsse immer auf einer Bühne stattfinden, dabei bietet eine Stadt viel interessantere und abwechslungsreichere Orte, wie eine Straßenbahn, eine Straßenkreuzung, ein Glashaus im Park oder eine Kohleabbaugebiet. Es ist gerade auch die Kulisse Wuppertals, die den Tanz eine zusätzliche Dimension verleiht.

Nicht zuletzt prägen die Personen selbst ihre Tänze: Wer nur das Schema drahtiger junger Männer und junger Frauen im Kopf hat, wird “enttäuscht”: Pina Bauschs Ensemble bietet alle Alterstufen auf und durch die Filmtechnik des 3D kommt man den Menschen unglaublich nahe und sieht die Zeit in ihrer Haut, aber auch die Erfahrung in ihren Bewegungen.

Mittlerweile ist der Film auf DVD erschienen und durch die Zweidimensionalität geht viel von der Unmittelbarkeit des Films verloren, ist aber dennoch sehenswert.

Mehr Informationen unter: www.pina-film.de

 

Ausflug in die Gastronomie

Der erste Abschnitt des Studiums ist geschafft. Nennt mit Bakkelaurea :). Dieser (Etappen-)Sieg muss natürlich angemessen begangen werden. Und was bietet sich dafür besser an als ein opulentes Festmahl? Anbetracht der den Ansprüchen nicht genügenden gastronomischen Situation Göttingens und den kulinarischen Fähigkeiten im erweiterten Familienkreis, planten wir ursprünglich eine mittelgroße Kochorgie im privaten Kreise. Als dann jedoch kurzfristig jegliche Raumplanung zunichte gemacht wurde, herrschte erst mal großes Chaos. Neuen Personen passen nun mal nicht zum Kochen und Essen in ein Einzimmerapartment. Außerdem ist im durchschnittlichen Studentenhaushalt ja nicht mal genügend Geschirr und Besteck vorhanden. Das Chaos wurde also noch größer. Erhitzte Diskussionen über das angemessene Ausweichrestaurant drehten sich im Kreise. Mehrfach. Schließlich wurden Top-3 bestimmt. Dann brachten Nachfragen im Freundeskreis einen Insidertipp und der Besuch einer Kundschafterin im Restaurant  führe zu sofortiger Reservierung.

Und so fanden wir uns Samstag Abend, Diskussionen vergessend und voller Vorfreude im Planea Basic ein.

Und was soll ich sagen, die “natürlich, regionale” Küche hat uns nicht nur auf dem Papier überzeugt. Und vegetarische Sonderwünsche waren fast zu einfach zu erfüllen. Angefangen beim ganz besonders leckeren, frischen und warmen Kartoffelbrot mit Dipps (allein die Erinnerung), über den Gruß aus der Küche, die hervorragend zubereiteten Hauptgänge und die wunderbaren Nachspeisen – unser schweigendes Schlemmen sprach für sich. Außerdem wurden wir vom Team ganz hervorragend umsorgt, so dass kein Wunsch offen blieb.

Und obwohl die Preise meinem üblichen Budget nicht ein mal gerade so noch entsprechen, steht das Planea Basic auf meiner Liste für den nächsten Restaurantbesuch mit besonderem Anlass definitiv ganz weit oben.

Rezensiert: Nudeldicke Deern

Wie bei vielen in meiner Ecke des Internets spielt Essen und Ernährung in meinem Leben gerade eine große Rolle. Gute, leckere und selbstemachte Gerichte bestimmen dabei durchaus meinen Alltag. Da ich Anke Gröners Blog (und besonders ihre Auseinandersetzung mit ihrer Ernährung) gespannt verfolgt habe, musste ich natürlich auch ihr Buch lesen. Dass ich die Rezension so spät nach der Erscheinung des Buches schreibe, ist auch der Wanderung des Buches durch meinen Bekanntenkreis geschuldet.

Die Grundaussage des Buches lautet: Hör endlich auf deinen Körper und nicht mehr auf Frauenzeitschriften. Dein Körper weiß schließlich was er braucht. Iss lecker und was du magst, statt Diäten zu machen und dich selbst zu kasteien. Persönlich fand ich auch die zwei Kapitel Diäten und Gesundheit am spannendsten. Die Erkenntnisse die ich daraus mitgenommen habe sind:

1. Es gibt keine Studien die belegen, dass “Dicksein” gesundheitsschädlich wäre.
2. Stattdessen gibt es jedoch eine Reihe von Studien die zweigen, dass Krankheiten die dem “Dicksein” zugeschrieben werden, tatsächlich durch häufiges zu- und abnehmen entstehen.
Und der für mich wichtigste Punkt:
3. Jeder Körper hat einen individuellen “Set Point”, den er immer wieder erreichen will und der das persönliche Idealgewicht darstellt. Ist dieser Punkt erreicht, geht es uns am Besten. Um diesen Punkt zu erreichen ist es nur nötig dann und das zu essen, wann und worauf man Lust hat (und auch nicht zu essen, wenn man wirklich keinen Hunger hat) und sich regelmäßig zu bewegen.

Auch wenn ich eine Reihe der Texte im Buch schon aus dem Blog kannte, habe ich das Buch gerne und mit Spannung gelesen. Dabei hilft besonders Anke Gröners alltagssprachlicher humorvoller und teils selbstironischer Stil, der das Buch neben dem Informationsgehalt auch noch amüsant zu lesen macht. Die vielen Beispiele aus Anke Gröners eigenem Erleben nehmen dem Buch jeden missnarischen Charakter.

Dennoch habe ich, seit ich die Deern gelesen habe, schon mehrere Situationen erlebt, in denen ich mir gewünscht habe, Belegexemplare zu besitzen, die ich an manisch um Figur, Aussehen und Gesundheit besorgte Frauen verteilen kann, deren Lebensinhalt sich nur um ihr Gewicht zu drehen scheint, obwohl das in keinster Weise nötig ist.

Anke Gröners Nudeldicke Deern. Free your mind and your fat ass will follow ist 2001 bei Wunderlich erschienen. Das Paperback kostet 14,95€. Teile des Buches standen schon vorher in Anke Gröners Blog . Darüberhinaus gibt es auf der Homepage der Deern Textauszüge und eine Linkliste zum Buch.

An American in Paris

Gerade haben eine Freundin und ich An American in Paris angesehen. Nach etwa 10 Minuten waren wir sehr, sehr froh nicht in den 50er Jahren, sondern nach 68er Revolution und Frauenbewegung der 70er zu leben. Das einzig Erträgliche am Film ist der Gershwin-Soundtrack. Ansonsten ist der Film voller Frauen, die schrecklichen Klischees entsprechen und Männern, die nicht mir ihrem Gehirn denken. Dass der Film nur ein Produkt seiner Zeit ist, macht das Ganze dabei nur unwesentlich besser. Schließlich gibt es auch andere Filme aus den 50ern, die zumindest ansatzweise emanzipierte Frauen zeigen.

Bachdeltest?! Haha.
Dafür ein großes Dankeschön an alle Feministinnen, die uns ermöglicht haben in einer Welt zu leben, in der wir selbstständig denken, handeln können und ein Sprachrecht haben.

Rezensiert: „Elizabeth und ihr Garten“

Das Buch Elizabeth und ihr Garten, 1987 in der Übersetzung von Adelheid Dormagen erschienen im Inselverlag, ist ein Buch für alle Gartenliebhaber, da die Icherzählerin von ihrem Garten und Haus in Preußen in den schönsten Farben erzählt.

Es gibt keine Handlung im eigentlichen Sinne, eher ist die in Tagebuchform gefasste Erzählung eine Hommage an die Wandlungen eines großen, halbwilden Gartens im Lauf der Jahreszeiten und die Wonne, die man verspüren kann, Zeit darin zu verbringen und neue Garten(t)räume zu schaffen. Dabei stellt Elizabeth ihre eigenen Vorlieben in Kontrast zur gesellschaftlichen Auffassung dar, die es (Ende des 19. Jahrhunderts), unmöglich finden, ein ganzes Jahr ohne Kontakt zur Gesellschaft in der Stadt auf einem Landsitz auszuhalten. Das Elizabeth das ganz anders empfindet, wird von den Besuchern nicht wahrgenommen. Interessant ist auch ein Gespräch mit ihrem Ehemann über den Stand einer Frau, in dessen Verlauf die Ansichten dembezüglich sehr deutlich werden.

Sprachlich gesehen wirkt die Geschichte manchmal antiquiert und man fragt sich, ob dies an der englischen Vorlage liegt oder an der manchmal gespreizt klingenden Übersetzung. Die Tagebucheinträge erinnern zuweilen auch an moderne Blogs, denn die Icherzählerin nennt ihre Kinder “Aprilkind” oder “das Junikind”. Nur der Name von manchen Besuchern und ihr selbst kommen in dem Buch vor.

Wer also Sehnsucht nach einem wunderschönen, halb verwilderten Garten hat, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Rezensiert: Für Eile fehlt mir die Zeit

Für Eile fehlt mir die Zeit ist eine Sammlung satirischer Kurzgeschichten. Autor und Erzähler sind im Buch weitestgehend identisch und Horst Evers scheint Spass daran zu haben, immer wieder sämtliche Vorurteile von Frauen über das Verhalten von Männern zu bestätigen. So gibt es beispielsweise eine Kurzgeschichte über den hässlichsten Pulli, den der Erzähler besitzt und nur deshalb anzieht, damit Frauen ihn bemuttern können. Gleichzeitig hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, Evers würde Frauen niemals wirklich ernst nehmen und sich stattdessen permanent über sie lustig machen. Da half auch nicht viel, dass dies auch für Nachbarn, Freunde und alle anderen Menschen gilt.

Die einzelnen Geschichten der Sammlung sind lose miteinander verbunden, indem sie in den Ablauf eines Jahres geordnet werden. Durch Abschnittsüberschriften wird die Zuordnung deutlich gemacht. Dabei wird von abenteuerlichen Bahnreisen über nutzlose Geschenke und schlechten Kleidungsstil bis hin zu seltsamen Nachbarn beinahe jedes Thema des Alltags aufgegriffen. Der Titel der Sammlung scheint in diesem Zusammenhang weitgehend willkürlich gewählt.

Das Buch gehört zur immer seltener auftauchenden Gruppe derer, die ich fertig gelesen habe obwohl ich nicht so recht wusste warum. In diesem Fall lag es ausschließlich daran, dass es amüsant genug war, um über die Schwächen hinweglesen zu können und ich leider wirklich keine Zeit mehr hatte, ein neues tolles Buch anzufangen. Die Sammlung von Kurzgeschichten hätte ich zumindest mit dem Ende meines Besuches guten Gewissens auch unbeendet liegen lassen können.

Für Eile fehlt mir die Zeit von Horst Evers erschien 2011 in der 11. Auflage bei Rowohlt Berlin. In der gebundenen Ausgabe kostet das Buch 14,95€ als Kindle Edition 12,99€. Das Buch ist der vierte Teil meiner Kurzurlaubslektüre und das Buch, bei dem ich am wenigsten weiß, was ich dazu sagen soll.