Leseliste (6): 02.10.2013

Gelesen:

Frau Novemberregen beschreibt mal wieder gekonnt ihren Arbeitsalltag. Ich frage mich bei diesem Blog ja immer, was hier Fiktion ist und was Wirklichkeit. Wenn ich dann aber ganz ehrlich bin, möchte ich es doch lieber nicht so genau wissen, die Geschichten sind einfach auf jeden Fall zu schön. Ich mag ja besonders die Berichte aus dem “Rapunzelturm” (vor allem weil ich wegen des Namens immer an universitäre Elfenbeintürme denken muss). Meine fehlende Arbeitserfahrung ist auch ein weiterer Grund, warum ich auch lieber nicht zu genau wissen möchte, ob das alles der Realität entspricht. Ich glaube besonders gerne lese ich Frau Novemberregens Artikel, weil sie so gekonnt mit dem Konjunktiv umgeht. Das sollte ich mal verfolgen…

Gefühlt 100 Exzerpte für den Aufsatz, den  ich schreiben sollte. Manche davon zum 10. Mal.

 

 

Museumsnacht in Kassel

Eigentlich hätte ich es mir ja wirklich vorher denken können: Bei der Museumsnacht sind plötzlich alle Menschen im Museen. Viel zu viele, viel zu voll. Vermutlich gerade weil sie sonst nie dorthin gehen – aber ich möchte ja nicht böse werden. Ich sollte mir einfach merken, dass es keine gute Idee ist zu langen Nächten etc. zu gehen, wenn man Menschenmassen hasst.

Da ich dann aber schon mal in Kassel war, wollte ich dann doch nicht gleich wieder umdrehen. Und immerhin ist es schon cool nur einmal für den Eintritt in quasi alle Museen der Stadt bezahlen zu müssen. Also waren ich und meine Begleitung erst in der Monster-Ausstellung im Ottoneum, haben dann die letzte Möglichkeit genutzt, die Expedition-Grimm Ausstellung in der Dokumentahalle zu sehen und waren zuletzt noch im Schloss Wilhelmshöhe in der Gemäldegalerie.

Kurz gesagt: Sowohl bei den Monster als auch bei den Grimms war es cool, aber viel zu voll. In der Gemäldegalerie war es etwas weniger cool, dafür aber angenehm ruhig.

Lang gesagt:

Die Monster-Ausstellung beschäftigt sich im Prinzip mit diesem Problem:

xkcd: Settled

Also der Frage, was wirklich hinter Nessie, Big Foot und Co steckt. Dazu wurden jede Menge coole Installationen aufgebaut, die ziemlich imponierend sind. Ein über 10m langes Modell eines Riesenfisches (dessen Namen ich natürlich schon wieder vergessen habe). Ein Modell von Nessie. Mehrere Teile Wald, durch die man gehen kann, um dort seltsame Wesen zu entdecken. Andererseits aber ist diese Ausstellung vielleicht nicht so sehr für Erwachsene gemacht. Denn obwohl mich die liebevollen Details durchaus begeistert haben – und ich bei etwas weniger Betrieb mich vielleicht auch länger mit einzelnen Tafeln und Themen beschäftigt hätte: ich war für meinen Geschmack viel zu schnell durch die Ausstellung und habe auch nicht unbedingt etwas wirklich Neues draus mitgenommen.

Richtig viel zu voll wurde es mir dann aber in der Dokumenta-Halle. Die schon verlängerte Expedition-Grimm-Ausstellung war zum letzen Mal zu sehen. Besonders im ersten Teil der Ausstellung, der mehr auf die Vermittlung von Faktenwissen über das Leben der Grimms ausgerichtet war, kam man kaum an die Vitrinen. Da ich ja dazu neige, Originalquellen gerne so lange anzustarren, bis ich entziffert habe, was da steht (ein Hoch auf den Current-Lesekurs an der Uni), hatte ich nicht halb so viel Spass, wie ich üblicherweise in solchen Ausstellungen habe. Dazu war einfach nicht die Zeit, denn ständig drängte jemand nach, der auch gucken wollte. Da ich den grundlegenden Lebenslauf der Grimms dann doch kenne, war das dann auch weniger spannend, als ich gehofft hatte. Im zweiten Teil wurde es dafür aber dann doch noch ziemlich cool. An vielen verschiedenen spielerischen Inseln konnte man die Märchensammlungen, das Wörterbuch und alle mögliche andere wissenschaftliche Produkte der Grimms erkunden. Großer Spass! Hier verteilten sich dann auch die Besuchermassen deutlich besser über den vielen Platz, den die Dokumentahalle eigentlich bietet und man konnte sich auch mal Zeit lassen auszuprobieren, rumzustehen und rumzulesen.

Dennoch. Nach zwei überfüllten Museen war es ganz wundervoll die Gemäldegalerie zu betreten. Leise und leer. Zumindest im Gegensatz zu den beiden anderen Museen – nicht so sehr im Vergleich zur üblicherweise in Gemäldegalerien anwesenden Besucherzahl. Leider habe ich ja keine Ahnung von Kunst – wie mir Anke Gröners Museumsberichte (zum Beispiel dieser) immer wieder vor Augen führen. Und so gerne ich eigentlich vor Bildern stehe: Seit sie allgemein verständlich erklärt, warum bestimmte Bilder und Skulpturen so besonders sind, fehlt mir ein bisschen der Spass, wenn ich nur so vor Bildern stehe. Ich hätte gerne einen Anke-Gröner-Smart-Guide zum anklicken, durchlesen, reinzoomen für jede Gemäldesammlung und jedes Gemälde in Deutschland, ach was, auf der Welt. Wenn sich dafür jetzt bitte Geldgeber fänden?

Leseliste (5): KW 39

Gelesen:

Mehr 1913 von Florian Illies. Eines der besten Zitate:

Ich werde darüber nachdenken lassen.

Zugeschrieben wird dieser Satz im Buch Franz Joseph II. Leider fehlt (und das ist der Hauptkritikpunkt am ganzen Buch) mal wieder der Beleg. Insgesamt ist 1913 überhaupt eher eines der Bücher, die man nur mit Hilfe des Internets vernünftig lesen kann. *Googelt Oswald Sprengler und Gert Fröbe* Fußnoten, Quellenangaben, weiterführende Erklärungen – ich bin offensichtlich durch die vielen wissenschaftlichen Texte, die ich ständig lese, für semi-fiktionale Literatur nicht zu gebrauchen.

Patrick Rothfuchs The Name of the Wind und The Wise Man’s Fear in einem Rutsch durchgelesen. Insgesamt ca 2000 Seiten in ‘ner knappen Woche. Sehr viel Spass. (Auch wenn man Fantasy ja schon insgesamt mal wieder anlasten muss, dass ihr die Fantasie fürs Matriarchat fehlt. Schade dass das Genre scheinbar nur in seltsamen patriarchalen Strukturen funktioniert!) Im zweiten Teil hat man sich dann auch endlich so an den Erzählstil gewöhnt, dass es nicht mehr stört, dass Rahmenhandlung und Binnenerzählung nicht auch optisch durch unterschiedliche Schrifttypen, oder ähnliches, getrennt sind. Durch die großartige Erzählkonstruktion von Rahmen- und Binnenhandlung übrigens auch ein Roman, in dem die Erzählzeit länger ist als die erzählte Zeit. Überhaupt: 2000 Seiten und es fehlt noch so viel Geschichte, deren Handlung zwar ständig angedeutet wird, aber noch nicht erzählt wurde! Außerdem die ganzen wundervollen Referenzen zu anderen literarischen Werken! (Ergänzt sich auch gut zu 1913, das auch nur so von Anspielungen strotzt! Ich liebe ja, wenn sich durch Zufall lauter Ähnlichkeiten in Texten/Seminaren … finden, die mich gerade beschäftigen.)

Was ich mal lesen sollte:

Essay von Süßkind übers Lesen

Leseliste (4): 22.09.2013

Gelesen:

Florian Illies 1913. Der Sommer des Jahrhunderts. Ein Roman der sich läse wie der ellenlange Angebermonolog eines Germanisten, der zeigen möchte, was er so an Klatschwissen über die deutschen Intellektuellen des frühen 20. Jahrhunderts drauf hat; wenn er nicht so pointiert geschrieben wäre. Gerade jetzt nach dieser Bundestagswahl, die meine gesamte Filterbubble für missglückt hält und nicht so recht verstehen kann und will, drängen sich dann auch noch jede Menge Parallelen auf. Wenn sowieso in jeder politischen Diskussion Andeutungen fallen, die die jetzige Situation mit dem Ende der Weimarer Republik vergleichen, alle in Weltuntergangsstimmung sind, dann ist der Schritt noch weiter zurück zu einem Haufen Intellektueller, die alle zwischen Größenwahn und Versagensangst schwanken und in deren Werk sich vielleicht doch schon der Diskurs um das Ende der gewohnten politischen Ordnung wiederspiegelt, nicht so weit. Und dann stellt sich mir aber doch auch die Frage, wie es sein kann, dass meine eigene Lebenswelt, meine Filterbubble und all mein Denken offensichtlich so weit von dem der Mehrheit der Bevölkerung entfernt ist? Und was bedeutet dieser Bruch für eine Gesellschaft? Und worin besteht dieser Bruch? In einer Mehrheit, die möglichst keine Veränderungen haben möchte und einfach nur möglichst lange den bequemen Status quo behalten möchte auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite einer intellektuellen Minderheit, die daran glaubt, dass es Veränderungen auf allen Gebieten geben muss, damit das, was wirklich wichtig ist bleiben kann? Haben wir dabei nicht schon längst eigentlich den Überblick darüber, was verändert werden muss verloren? An der ständigen Komplexität von allem, der immer vorhandenen anderen Seite des ABER, scheitern wir doch schon im alltäglichen Versuch ein besseres und ethisch richtiges Leben zu führen. Glauben wir überhaupt daran, dass sich irgendetwas geändert hätte, wäre die Wahl anders ausgegangen? Denn zumindest in meinem Umfeld wurde nicht von Alternativen, sondern nur von kleineren Übeln gesprochen. Ist die jetzige Enttäuschung über den Ausgang der Wahl einfach nur die Reaktion, die daraus folgt, dass unsere nur noch uns selbst vorgespielte Illusion, dass sich vielleicht doch etwas ändern könnte, geplatzt ist, die eigentlich eher ein vergeblicher Wunsch und ein müßiger Traum ist, den wir verzweifelt der Realität entgegensetzen? Steht dem gegenüber, dass es eine Mehrheit gibt, die sich noch nicht mal solchen Illusionen hingeben möchte?

Worüber jemand mal was schreiben müsste:

Eine kluge Analyse dieser Bundestagswahl

Einen Text darüber, wie man trotz allem für mehr Gleichheit, mehr Freiheit und mehr Sozialsinn werben kann. Wie wir unsere Hoffnungen und Illusionen nicht an knapp 5% für eine rechte Partei zerplatzen lassen.

Leseliste (3) 21.09.2013

Gelesen:

Virginia Woolf Ein zimmer für sich allein Zweites Kapitel.
Liest sich schon viel strukturierter als das erste Kapitel. Ein Schreibtrick, um die Entwicklung des Gedankens von sehr diffus, noch nicht richtig erfasst hin zu schon konkreter auch im Text selbst darzustellen? Lustig die Stelle, an der Woolf beschreibt, wie sie in der Bibliothek sitzt und lauter Bücher von alten weißen Männern über Frauen in jeglicher Hinsicht liest. Sie attestiert den “Professoren”, wie sie sie nennt, “Wut”, die sie auf die Angst vor Herrschaftsverlust zurückführt. traurig dafür ihre Hoffnung, dass “in hundert Jahren die Frauen gleichgestellt sein werden” sich mit der Realitär nicht so recht verträgt.

Patrick Rothfuchs The Name of the Wind angefangen. 70 Seiten bis die Binnenerzählung beginnt, mit der es erst richtig spannend wird. Bei über 700 Seiten natürlich nicht soo viel. Der Anfang erinnert angenehm an Ffordies Erzählstil:

It was night again. The Waystone Inn lay in silence, and it was a silence in tree parts.

Drei Teile Stille, die dann analysiert und beschrieben werden… Cooler Start in einen Roman!

Aus Krankheitsgründen erst aus Polly Hobsons Fünf Kugeln im Kamin vorlesen lassen und dann selbst draus vorgelesen. Eines meiner Lieblingskinderbücher. Macht immer wieder Spass, weil es eine so liebevolle und wunderbare Geschichte ist.

Was ich mal lesen sollte:

Nietzsches Briefe an Felice Bauer

Leseliste (2) 20.09.2013

Gelesen:

Erstes Kapitel aus Virinia Woolfs Ein zimmer für sich allein. Woolfs Stream of consciousness ist ja auch eher schwierig zu lesen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich wirklich so anders denke, jedenfalls fällt es mir echt schwer dem Text zu folgen. Krasse Vermischung von Gedachtem und Erlebtem im Text, die wechselseitige Beeinflussung von Erlebnissen auf ihre Gedanken und ihren Gedanken auf das, was sie erlebt… Dann natürlich die schreckliche Welt, die geschildert wird: Universitäten und Colleges zu denen Frauen keinen Zutritt haben, ständige Ausgrenzung, kein Zugang zu Geld und damit auch keiner zu Wissen. Schön allerdings, dass sie von Essen schreibt! Aber ob gutes Essen tatsächlich die Gedanken mehr beflügelt als schlechtes?

Georg Schmidt: Staat, Nation und Universalismus: Weimar-Jena als Zentrum deutscher Identitätssuche im späten Alten Reich. In: Gonthier-Louis Fink, Andreas Klinger (Hg.): Identitäten. Erfahrungen und Fiktionen um 1800. Frankfurt a.M. 2004. S. 33-70. Beleuchtet die verschiedenen Ansätze, die Goethe, Schiller, Herder, Wieland, Humboldt, die Romantiker… in Weimar/Jena um 1800 in Bezug auf Staats- und Nationsbildung verfolgten. Ursache: hl. röm. Reich dt. Nation ist erkennbar vor dem Zusammenbruch. In Weimar und Jana ist die Dichte an Intellektuellen besonders hoch, deshalb kommt es zu einem besonders intensiven Austausch. Tendenziell: Bildung als Weg zur Erziehung der Menschen zu Bürgern. Eher kosmopolitisch-international ausgerichtet als streng national. Wegen der hohen Dichte komplexer Theorien eher anstrengend zu lesen. Hätte ich mal vor dem Weimarer Sommerkurs lesen sollen. Immerhin gute Wiederholung.

 

Leseliste (1) 19.09.2013

Im Herbst des letzten Jahres hatte ich es ja schon mal versucht und dann nicht durchgehalten, aber sinnvoll finde ich es immer noch: Hier im Blog meine persönliche kommentierte Leseliste zu führen. Da ich gerade zum einen jede Menge Aufsätze zur Vorbereitung auf meine Masterarbeit lese und nicht vergessen möchte, was mir dazu so alles einfällt und mich zum anderen gerade durch das Buch Kritiken schreiben von Stephan Porombka arbeite, der explizit zum führen einer kommentierten Lesejournals auffordert, starte ich hiermit den zweiten Versuch.

Gelesen:

Endlich die letzen Briefe aus Frances Burneys Evelina gelesen. Nach eineinhalb Jahren bin ich dann auch mit diesem Buch endlich durch. Warum gibt es zum Ende hin eigentlich nur noch Briefe von Evelina? So viel reifer und weltgewandter ist sie jetzt ja auch nicht geworden, dass sie den Rat ihres Ersatzvaters jetzt nicht mehr nötig hätte… Warum sind alle Männer in diesem Buch so schrecklich? Ist doch schade… Und liegt es an mir, oder sind wirklich alle (!!) Personen in diesem Buch irgendwie hysterisch?

Stephan Porobka Kritiken Schreiben. Bisher nur die ersten beiden Kapitel – jetzt muss ich mich erst mal durch die ganzen coolen Aufgaben arbeiten, die er da so stellt. Mit dem Lesejournal hab ich hier angefangen. Als nächstes dann wohl “Gehe in eine Bibliothek, die mit dem eigenen Interessengebiet absolut nichts zu tun hat und erstelle eine Bibliographie, die wiedergibt, was die aktuellen Fachtrends sind”. Sehr pointiert geschrieben, bei den gestellten Aufgaben wird total schlüssig begründet, warum sinnvoll sind, wenn man besser schreiben möchte. Klarer Stil, schlüssige Beispiele, tolle Pointierungen.

In Das Wochenendbuch  rumgeblättert. Ziemlich cool. Ein bisschen wie Schotts Sammelsurium (und vermutlich einfach dessen Vorläufer, da das Wochenendbuch ursprünglich in verschiedenen Ausgaben in den 20er Jahren veröffentlicht wurde). Anders als die Sammelsurien enthält das Wochenendbuch aber nicht unnütze (und gerade deshalb interessante) Statistiken und Fakten, sondern ist viel stärker  ausformuliert. Es gibt unterhaltsame Texte und Ideen zu allem, was einem so an einem Wochenende einfallen kann: Spiele, Vogelkunde, Wald und Wiese, Lyrik … Es ist weniger Lektüre, sondern mehr Inspiration und Ratgeber für ein unterhaltsames Wochenendprogramm. Durch die vielen verschiedenen Einzelthemen ist es gut zum Nebenher-Lesen geeignet und bietet sich auch hervorragend an mal was zu völlig anderen Gebieten zu lesen, als man das üblicherweise tut. (Herausgegeben von Francis Meynell; Übersetzt von Silvia Kinkel, Gea Olbricht, Nina Schweling, Tanya Stewner und Elvira Willems)

Irgendwie traurig, dass es solche Bücher heute nicht mehr gibt. Die Neuauflage von 2005 basiert immerhin auf verschiedenen Ausgaben der 50er Jahre. – Wäre doch ziemlich cool wenn man in jedem Hotel und jeder Pension eines finden könnte. Andererseits denke ich dann doch auch wider, wie momentan bei so vielem, dem ich in historischen Kontexten begegne und das ich dann kurz vermisse, irgendwie stellt mein Feedreader ja meine persönliche Ausgabe des Wochendenbuchs dar. Mit der großartigen Besonderheit, dass sich die Texte dort auch noch ständig ändern und quasi niemals ausgelesen sind.

Worüber mal jemand was schreiben müsste:

Dinnerparties now and then. Ein kulturhistorischer Vergleich von Abendeinladungen des gebildeten Bürgertums.

I’m not a Series Junkie: Black Books

Dass ich ausgerechnet in Weimar beim Goethe-Sommerkurs Tipps für tolle englische Serien bekommen würde, musste schon allein passieren, damit das jetzt  hier so hinschreiben kann. Immerhin geht es in Black Books auch um Bücher und Literatur – zumindest irgendwie im Hintergrund. Hauptzutaten sind allerdings böser schwarzer Humor und eine ziemlich gute Besetzung, die quer durch die britische Comedy-Szene gecastet wurde.

Heut habe ich damit begonnen die erste und zweite Staffel zu gucken und in manchen Episoden habe ich Tränen gelacht. Und sehr bedauert, dass ich die Serie jetzt erst zum ersten Mal sehe und nicht bereits in das Repertoire der Serien aufgenommen habe, die ich immer und immer wieder gucke. Denn ich habe den  Verdacht, dass dies eine der Serien sein könnte, die durch mehrmaliges Gucken nicht langweiliger sondern besser werden.

Bernard Black (Dylan Moran) ist ein vertrottelter Buchhändler, der lieber raucht und säuft als Bücher verkauft und generell am liebsten einfach den ganzen Tag seine Ruhe hätte. Seine Kunden stören ihn dabei sowieso nur, weshalb sie also freundlich behandeln. Mehr durch Zufall und Trägheit gerät er an Manny Bianco (Bill Baily), den er eigentlich als Buchhalter einstellt. Spätestens nach der zweiten Folge ist allerdings klar, dass dies auch nicht zu mehr Struktur und Ordnung im Laden führt, sondern dass sich das Chaos nur vervielfacht. Denn Manny ist ebenso verschroben und sozial-inkompatibel wie Bernard. Die dritte im Bunde ist Fran Katzenjammer (Tamsin Greig), die den Nippesladen nebenan führt. Auch sie schlägt sich ununterbrochen mit allerlei Problemen auf der zwischenmenschlichen Ebene herum. Dass die Freundschaft der drei vornehmlich auf gegenseitigem Sadismus besteht, macht dabei den besonderen Reiz der Serie aus.

Für eine wundervolle Parodie auf die Konflikte zwischen pubertierenden Kindern und ihren Eltern empfehle ich Folge 6 der ersten Staffel.

Despicable Me 2

Alle reden  von Minions. Und ich dachte, ich wäre mal wieder die letze, die den Hype mitbekommt. Kleine gelbe Zyklopen mit Jeanslatzhosen hatte ich durchaus schon an allen Ecken des Internets gesehen. Aber Bilder googlen sich nun mal so schlecht. Irgendwann hab ich es aber dann doch geschafft mal zu googlen. Ich landete bei youtube:

Und dann war ich auch schon selbst angefixt. Klein, gelb, knuffig. Hervorragend albern. Und viel zu gewaltbereit:

Viel zu schnell hatte ich alle Varianten von Youtube-Clips gesehen. Der Film musste her.
Also schnell Despicable Me angesehen und dann ins Kino für Despicable Me 2. Wir gucken Filme ja lieber in der Original-Fassung, ich weiß also auch gar nicht ob die Synchronisation gut ist oder nicht.

Und obwohl ich in der letzten Zeit wirklich viele sehr lustige Momente hatte: Macht Spass. So viel habe ich in zwei Stunden selten gelacht. Die 3D-Fassung ist zwar eher überflüssig, denn es gibt nur sehr wenige Szenen, in denen die 3D-Effekte wirklich ausgenutzt werden. Der Film nutzt den Raum vor der Leinwand nur selten aus, die meiste Zeit wirkt er eher wie plastisches 2D. Aber die Story ist den Kinobesuch dennoch wert. Egal ob es jetzt in Teil eins darum geht den Mond zu klauen und gleichzeitig mit drei frechen, selbstbewussten Mädchen fertig zu werden, die Super-Bösewicht Gru aus versehen adoptiert hat.

Oder ob er in Teil zwei aus seiner glücklichen Familienwelt mit Margo, Edith und Agnes zurück ins Berufsleben kehren muss. Diesmal um auf der Seite der Guten zu arbeiten und großes Übel zu verhindern. Dass er von den Kindern auch noch auf die Suche nach seiner Traumfrau geschickt wird, die sich in Form der ziemlich coolen Lucy für alle außer Gru ziemlich offensichtlich präsentiert. Leider Minuspunkte für kitschiges Hollywood-Rettungs-Ende.

Ach ja und die Minions? Sind irgendwie selbst dann noch süß und niedlich, wenn sie böse und gefährlich sein sollen.

Arbeitsmoral an Sommersonntagen

So als Geisteswissenschaftlerin ist das Arbeitsleben ja auch nicht so einfach. Deadlines liegen aus fiesen Gründen immer so, dass man das Wochenende mit arbeiten beschäftigt ist. Es sei denn man gehört zu den seltenen Menschen, die erst einen Plan machen und sich dann dran halten. Aber wer tut das schon.

Beim aktuellen Sommerwetter ist es gleich doppelt schwierig am Sonntag drinnen zu sitzen, sich zu konzentrieren und anspruchsvollen, wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden Text zu produzieren. Die aktuelle Seitenzahl ist mangels Konzentrationsvermögen jedenfalls viel zu niedrig.

Da half es auch nicht den Arbeitsplatz zwischenzeitig nach draußen an den ums Eck vorbeifließenden Bach zu verlegen.

sommerlicher Arbeitsplatz

sommerlicher Arbeitsplatz

Da war es zwar idyllisch und gar nicht so laut. Aber andere Menschen, die man beobachten konnte waren trotzdem da.

Am Wasser arbeiten

Am Wasser arbeiten