Wenn ich von Ferdinand Hodler bestimmt auch vor meiner Reise in die Schweiz schon vereinzelt Bilder gesehen habe, so hat mir doch die breitere Sammlung des Kunsthaus Zürich einen umfassenderen Blick auf sein Werk ermöglicht.
Ferdinand Hodler (1853-1918) ist ein Schweizer Künstler, dessen Stil vor allem dem Symbolismus bzw. dem Jugendstil zugeordnet wird. Von früher Kindheit an ist die Malerei für Hodler bereits ein Brotberuf, wobei er sich zunächst vor allem an den Alten Meistern orientiert. Erst ab den 1880ern löst er sich von seinen Vorbildern und beginnt mehr in seinem eigenen Stil zu malen.
Er malt unter anderem Ansichten der Bergmassive vom Genfer See aus oder stark symbolisch konstruierte Bilder, wie zum Beispiel „Der Tag“, bei dem fünf nackte Frauen vom Aufwachen bis zum Schlafen gehen die unterschiedlichen Tageszeiten symbolisieren. Ein weiteres Beispiel hierfür ist das Gemälde „Die Wahrheit“, in dessen Mitte sich eine nackte, blasse, magere Frau mit erhobenen Händen und stechendem Blick befindet. Zur Rechten und Linken wenden sich mehrere Figuren ab von ihr, mit schwarzer fetzenartiger Kleidung bedeckt. Als Betrachter wird man vor allem von dem stechenden Blick der Frauenfigur in der Mitte gebannt.
Was mich persönlich an seinen Werken fasziniert, ist der Einsatz von Farbe in seinen Landschaften und die Motivwahl. Denn seine lichten Farben, die er bei seinen Landschaften nutzt, vermitteln eine Art beruhigenden Seelenlandschaftseindruck, wenngleich sie auch reale Orte darstellen. Er arbeitet häufig mit gelb-blau-lila Kontrasten, um Lichtstimmungen darzustellen. Über Symbolismus kann man sich zwar streiten und manch einem mag die Darstellung von Themen wie „Der Tag“ zu plakativ sein. Dennoch ist bewundernswert, wie es Hodler schafft in seinem Werk dies klar umzusetzen und den Betrachter in seinen Bann zu ziehen.
Mehr von Ferdinand Hodler kann man im Kunsthaus Zürich und im Kunstmuseum Bern sehen.