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Gelesen und für gut befunden: Mal wieder ‘ne Sammlung

Dass ich nicht bloggen darf meinem zuherzenden Webadministrator in die Schuhe zu schieben, wäre reichlich unverschämt. Immerhin hätte ich mir verschiedene intelligente Lösungen einfallen lassen können, Artikl anderswo zu schreiben und eben erst hinterher zu veröffentlichen. Nun gut. Dazu hätte ich aber wohl nachdenken müssen. Weil ich aber nicht nur nicht gebloggt, sondern auch nicht im Internet gelesen habe, gibt es heute eine lange Linkliste und irgendwann in den nächsten beiden Tage noch eine. Denn die Liste der gemerkten Links ist lang.

Meine unsichtbare Freundin (Antiblog): Frauen sind im Internet und überall. Sie werden nur nicht sichtbar gemacht. Warum und wie kann im verlinkten Artikel nachgelesen werden.

Schon wieder und immer noch: Die Vermännlichung der Welt: Antje Schrupp beobachtet einen “männlichen Gestus”, der ihrer Ansicht besonders dafür verantwortlich ist, dass Personen gehört und wahrgenommen werden. Dies wird in einer Gesellschaft, die sich für gleichberechtigt hält zum Problem:

Oder anders gesagt: Die männliche Selbstbehauptung und Definitionsmacht über das, was “normal” ist, funktioniert in einer sich als “gleichberechtigt” verstehenden Gesellschaft umso besser, weil man so tun kann, als sei sie gar nicht vorhanden. Nichts ist beweisbar, alles ist immer nur Zufall. Wo es keine Frauen und Männer mehr gibt, sondern nur noch “normale” Menschen, sind Leute wie Roland Koch oder Frank Schirrmacher quasi nur “zufällig” Männer und Leute wie Andrea Ypsilanti nur “zufällig” eine Frau (nur trampelige Blätter wie die Bildzeitung sprechen das tatsächlich noch aus). Und man will doch niemandem eine bestimmte Verhaltensweise nur aufgrund des Geschlechts unterschieben oder zuschreiben? Die Folge: Das Männliche bleibt von außen unkritisierbar, wer etwas anderes will, muss zunächst  zum selben werden (also ebenso jovial und eloquent im Umgang mit den Medien zum Beispiel). Und das Weibliche selbst wird gar nicht mehr thematisiert, weil es als abgeschafft gilt, und es kann sich daher auch nicht solidarisieren – oder wenn, dann nur über den Opferstatus der Frauen.

Dark Social: We Have the Whole History of the Web Wrong (Alexis C. Madrigal): Ein Artikel darüber, dass Internet gar nicht über soziale Netzwerke funktioniert, sondern über wirkliche persönliche Empfehlungen per Mail und Weitersagen.

DER FALL ELIZABETH ESCALONA (Dr. Mutti)

Niemand fragt sich, was man von einer Gesellschaft halten muss, in der so etwas oder ähnliches immer und immer wieder passiert. Niemand fragt, wieso eine schwangere Frau mit vier Kindern in einem Ein-Zimmer-Appartement leben und dort allein mit allem fertig werden muss. Und es fragt sich auch niemand, wie man selbst in so einer Situation handeln würde.

Denkanregungen, wie wir als Gesellschaft besser mit alleinerziehenden Müttern und überforderten Eltern umgehen können. Statt immer gleich Schuldzuweisungen und Verurteilungen vorzunehmen, wenn besonders Frauen mit ihren Kindern überfordert sind.

Etwas werden (Buddenbohm): Sohn I gibt mal wieder intelligente und lustige Antworten.

Master-Desaster (süddeutsche): Wobei man allerdings auch sagen muss: Ich Geisteswissenschaftlerin habe noch von niemandem gehört der sein/ihr Fach nicht weiterstudieren konnte, wenn sie/er denn wollte. Oder auf seine Wunschuni wirklich verzichten musste.

Futter für die Bestie (stefanmesch): Wundervoll! Zeitnehmen, lesen, Links anklicken. Bücher bestellen. Ich werde den Artikel auf jeden Fall noch einmal lesen müssen. Und dann meine Leseliste erweitern. Und ein Jahr Urlaub nehmen. Oder so.

Arm aber stark (zeitonline): Kritische Reflexion darüber, was die Mittelschicht über die “Unterschicht” denkt. Und was sie vielleicht auch mal wahrnehmen sollte.

Homophocus (Michalis Pantelouris): Warum noch mal sollte Homophobie im Stadion erlaubt sein? Kritik an der Verteidigung von homophoben Fußballfans.

Ist es wirklich Internetsucht? (Notizblog)

Unternehmerinnen verfolgen andere Ziele als Unternehmer (handelsblatt)

Warum man die Piratenpartei nicht abschreiben sollte (wiwo): Wenn sich die Piraten mal wieder von ihren öffentlich ausgetragenen Konflikten abwenden und auf ihre Themen besinnen, könnte das was werden mit dem Wahlkampf. Meint die Wiwo.

Feminismus ist hart (queer_in theorie): Warum Feminismus kompliziert und akademisch sein muss.

A Home at the End of Google Earth (vanityfair): Ein Kind geht verloren und findet sein zuhause Jahre später dank Google Earth wieder.

Schwangerschaftsabbruch: Ein erkämpftes, weiter zu verteidigendes Privileg (unregelmäßige Gedankensplitter)

Sind Frauen Weicheier? (malte welding)

Jeder Einzelne hat in Deutschland individuelle Schwierigkeiten, ein Kind zu bekommen und großzuziehen, jeder mag sich selbst die Schuld geben. Aber die deutsche Geburtenkrise ist eine Hausgeburt. Es versagt das ganze Land, der Staat, die Gesellschaft.

tl;dr: Wir müssen endlich eine vernünftige Familienpolitik fordern, aufhören Menschen auf Grund ihrer sexuellen Orientierung zu benachteiligen und danach fragen, was das beste ist für Menschen, die Kinder bekommen und/oder aufziehen wollen. Und dazu Vorurteile über Bord werfen.

Lauter schöne erste Sätze (Welt): Lauter erste Sätze der Weltliteratur.