Letzen Sonntag hatten wir große Ausstellungseröffnung. In Zusammenarbeit mit dem Museumsdorf Hösseringen haben wir Studierende (Kulturanthropologie; Uni Göttingen) eine Ausstellung zum Thema Milch erarbeitet.
Milch als nicht lange haltbares Lebensmittel ist nun auf den ersten Blick vielleicht nicht das am nächsten liegende Thema für eine Ausstellung. Durch Interviews und Gespräche mit Milchbauern und Molkereiarbeitern,Teilnehmende Beobachtung und der historischen Beschäftigung mit dem Thema Milch, sind wir dem Thema aber letztendlich doch nahegekommen.
In verschiedenen “Inseln” und dem Begleitband zur Ausstellung können nun unsere Ergebnisse angesehen werden. Für die Ausstellung haben wir uns alle Mühe gegeben mutimedial zu sein. Es gibt nicht nur sehr viele Ausstellungsobjekte, sondern auch Hörstationen, mit Ausschnitten aus Interviews, die wir geführt haben und Videoinstallationen.
Betritt man die Ausstellungshalle steht man zunächst vor einem großen Milchtetrapak, in dem neben der Erklärung, warum wir uns überhaupt mit Milch beschäftigt haben, auch ein wunderbarer Milchhimmel zu finden ist.
Anschließend geht es um das Tier “Kuh” und die Berufe Landwirt und Melker, bevor die Entwicklungen in der Milchproduktion und Milchverarbeitung gezeigt werden. Eine Insel beschäftigt sich mit der Kontrolle der Milch.
Durch aufwändige chemische Analysen wird deren Qualität sichergestellt und die Milch so zu einem der am stärksten kontrollierten Lebensmittel. Eine wichtige Rolle spielt dabei die “Milch der Wahrheit”. Diese ist ein chemisch hergestelltes Vergleichsprodukt, an dem alle echte Milch gemessen wird.
Außerdem beschäftigt sich die Ausstellung mit der Milchwirtschaft im Nationalsozialismus: Milchgesetzte und Butterreinheitsgebote spielen in dieser Station eine wichtige Rolle. Ebenso spielt der Wandel im Transport der Milch eine Rolle. Es wird die Entwicklung von der Milchauslieferung per Rad und Hundekarre bis zur Langstreckenlieferung von Milch heute gezeigt.
Zuletzt werden in der Ausstellung einige kritische Positionen zur Milch angerissen: Sowohl die immer weiter verbreitete Laktoseintoleranz als auch der freiwillige Verzicht auf Milch spielen hier eine Rolle. Für die Darstellung von Veganismus durften wir verschiedene Blogartikel verwenden, die in einer Medienstation gezeigt werden.
Mein herzlicher Dank für die Erlaubnis der Verwendung geht noch mal an unsere zitierten Blogeinträge:
- Food and Fotos: Ist Vegan gesund?
- Totally Veg: Kälber würden Milch kaufen
- VegAnnalein: Meine Schule ist infiziert
- Karlsruhe vegan: Warum vegan?
- Biggy’s Blog: 01. Juni – Tag der Milch
Den krönenden Abschluss der Ausstellung bildet ein Milchladen, der dem Museum nach der Auflösung als kompletter Bestand überlassen wurde.
Die Ausstellung läuft noch bis Oktober 2013.
- Öffnungszeiten des Museums:
15. März bis 31. Oktober
Dienstag bis Sonntag von 10.30 – 17.30 Uhr
montags an Feiertagen von 10.30 – 17.30 Uhr
- Eintrittspreise:
Erwachsene | 4,50 | Euro |
in Gruppen ab 10 Personen | 4,00 | Euro |
Gruppenführung | 30,00 | Euro je Stunde + Eintritt |
Familienkarte (2 Erwachsene mit Kindern bis 16 Jahre) | 9,00 | Euro |
Familien-Jahreskarte (2 Erwachsene mit Kinder bis 16 Jahre) | 25,00 | Euro |
Kinder (6-16 Jahre) | 1,00 | Euro |
Betreute Schulklassen (pro Person und Stunde) | 2,00 | Euro |