Gelesen und für gut befunden: 26.09.2010

Ausgehebelter Neid

Die einzig kluge Reaktion auf beeindruckende Inhalte im Internet ist sie zu kommentieren und sie zu verlinken und dadurch zu teilen auch wenn es zuvor schon die gefühlte Mehrheit der Menschheit getan hat. Wirklich jeder hat es erst gesehen, wenn es Thema beim Stammtisch in meinem Heimatdorf an der holländischen Grenze ist.

Und darum brauchen wir noch mehr Linklisten, denn wie häufig stoße ich erst dort auf lesenswerte Artikel.
Darum überlege ich immer noch doch noch zu Facebook zu gehen, denn dort sind die vielen, die sonst nicht so viel mit dem Internet zu tun haben.
Und darum ist es egal wie hoch Leserzahlen sind.

Medienkompetenz – immer noch im Wandel

Und ich stimme ihr da vollkommen zu. Nur weil wir hier natürlich jeden Link schon gesehen, jedes Zappelgif schon begrinst haben und jeden Skandal schon mit einem Klick auf die Online-Petition bekämpft haben – unsere persönliche Web-Blase ist jeweils recht überschaubar. Nur weil meine 150 Kontakte mir einen Link fünfmal in die Timeline werfen heisst das gar nicht wirklich, dass alle Welt darüber spricht. Sondern rein rechnerisch vielleicht 500 Menschen.

Also kann ich mich darüber freuen, wenn ein Link, ein Bild, ein Text zigmal am Tag bei mir auftaucht – denn dann sind’s mehr als 500 Menschen.
Und wenn es mich persönlich nach der dritten Sichtung nervt, dann gucke ich halt drüber weg.
Und ich bleibe dabei: Es ist kein Zeichen von Kompetenz, sich selber vorher irgendeine Schere in den Kopf zu montieren und über die eigenen Inhalte oder die Posting-Frequenz nachzudenken. Es ist Kompetenz, sich selber die hereinprasselnden Inhalte zu filtern.

Das Netz vergisst schnell (spon)

Das Internet vergisst nie? Von wegen. Das Web ist ein extrem flüchtiges Medium – binnen zweieinhalb Jahren ist ein Viertel der wichtigen Online-Quellen zum Arabischen Frühling, dem Schweinegrippe-Ausbruch und Michael Jacksons Tod wieder verschwunden.

Branded for Life

Energetic dot-coms flush with startup cash were known in the late 1990s and 2000s for their marketing stunts. Of course, many of those businesses imploded. But unlike their expensive Super Bowl ads, tattoos aren’t so ephemeral. There are dozens, if not hundreds, of people out there with the domain names of defunct websites etched prominently and permanently on their skin, the walking detritus of zombie websites’ marketing campaigns.

Das Janusgesicht des geistigen Eigentums

Super interessanter Artikel über die Begriffsgeschichte von “geistigem Eigentum” und “Urheberrecht”. Hinterher wird endlich das deutsche Diskussionschaos verständlich. LESEN! Denn der Text ist nicht nur informativ, sondern auch noch amüsant.

Ekelhaft

Vermutlich werde ich es bereuen, Julia Schramm zu verteidigen, aber bei einer Frau, die so viele tatsächliche Angriffspunkte für Kritik bietet, erscheint es mir besonders abwegig, sie noch für Dinge zu beschimpfen, die sie gar nicht getan hat.

Schön wie Guttenberg: Warum Julia Schramm zurücktreten muss

Es gibt nicht wenige schlechte Autoren, denen gute Bücher gelungen sind.
Julia Schramm gehört nicht zu ihnen.
Ihr Buch ist nicht in erster Linie miserabel, weil es schlecht geschrieben ist, weil die Hauptfigur unerträglich eitel ist, nicht einmal, weil dort nichts Neues steht, dieses Nichts aber verkauft wird, als wäre gerade der bekiffte heilige Geist in die Autorin gefahren; das Problem des Buchs ist, dass es feige ist.
Nun wäre das ganz egal, niemand schriebe ein Wort über das Geschreibsel, wäre die Autorin nicht Beisitzerin im Vorstand der Piraten. Und ginge die schriftstellerische Feigheit nicht Hand in Hand mit der politischen.

Das Schweigen der Medien

Zum ersten Mal begegnete mir das Gerücht über Bettina Wulff lange Zeit vor der großen Jagd auf den Bundespräsidenten – nicht im Internet, sondern klassischer Weise in der Kneipe. Ein Freund servierte es mir im Brustton der Überzeugung. Bettina Wulff? Das weiß doch jeder! Als die Jagd auf den Präsidenten dann eröffnet war, hing dieses Gerücht wie eine üble Wolke in der Luft. Offiziell wurde sie beschwiegen. Aber wohin man man auch ging –  irgendeiner zupfte einem immer am Ärmel. Am intensivsten war das Gerede in den Redaktionsstuben der deutschen Boulevard- und Qualitätsinstitute.

Kommen Sie ins Bordell! (taz)

Zur Hure muss man Distanz halten. Immer dann, wenn das Thema Prostitution in deutschen Medien auftaucht – wie jetzt im Fall von Bettina Wulff –, geht es darum, zu leugnen, zu verneinen, möglichst viel Abstand zwischen sich selbst und dieses immer noch als anstößig empfundene Gewerbe zu bringen. Ist das nicht langsam müßig?

Simone Weils Überlegungen zur Meinungs- und Pressefreiheit

Im Kern ihrer Überlegungen steht die Unterscheidung zwischen Meinungsfreiheit und Pressefreiheit – beides wird heute ja häufig in eins gesetzt. Simone Weil hingegen will die Pressefreiheit beschränken, die Meinungsfreiheit aber gerade schützen, […]

Bisher fand ich noch jeden einzelnen Artikel von Antje Schrupp sehr interessant und nachdenkenswert. Bevor ich also weiterhin jeden einzelnen Artikel hier verlinke, abonniert doch einfach den Feed ihres Blogs.

Studie französischer Forscher: Gentechnisch veränderter Mais hat verheerende Folgen

Jeansfabrik als tödliche Falle

Ich glaube, billig können wir uns nicht mehr lange leisten.

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