Leseliste (16): 20.01.2015

Seit neuestem habe ich ja auch (endlich) ein Smartphone. Und weil ich kein einziges Spiel, dafür aber Twitter, Pocket und Fever drauf installiert habe, verbringe ich sehr viel Zeit mit lesen. Das macht vor allem Spass, weil das Texte-speichern wieder funktioniert. Allerdings habe ich so nicht nur sehr viele lesens- und erinnernswerte Texte gespeichert, sondern auch eine Menge alter Texte in Pocket gefunden. Ich werde also langsam meine Sammlung abarbeiten müssen.

Meine Hartz-IV-Familie: Undine Zimmer beschrieb schon im Oktober 2011 in der Zeit, welche Probleme es mit sich bringt, wenn man es schafft aus einer Harz-IV Familie “aufzusteigen”. Vor allem die Diskrepanz zwischen Bildungsinteresse und Scheitern in der Arbeitswelt wird deutlich. Und, dass die mangelnde Anerkennung schwere Folgen nach sich zieht. Passend dazu ein aktuelle Artikel in der Süddeutschen Schikane per Gesetz. Dort wird analysiert, dass Hartz-IV nicht Sicherheit bringt, sondern nur Unsicherheit. Und zwar sowohl für die, die keine Arbeit haben, als auch für die, die noch arbeiten. Denn, so der Artikel, dank Hartz-IV würden alle als “potentielle Faulpelze” eingestuft und wer seine Arbeit verliert, verliert auch ganz schnell seinen sozialen Status. Ich sehe auch einen ganz klaren Zusammenhang zu diesem Artikel in der FAZ, der neulich auf Twitter den Hass junger, gut ausgebildeter, aber noch nicht gut-verdienender Frauen auf sich gezogen hat. Die Frage ob man mit 7000 Euro im Monat reich ist, oder nicht, hängt auch davon ab, wie soziale Sicherungssysteme aussehen, falls man seine Arbeit verliert. Darüber hinaus denke ich, dass es ganz dringend nötig ist, wieder begriffliche Zwischenstufen zwischen arm und reich einzuführen. Vor allem für die Zone, die weder richtig arm, noch wirklich reich ist, gibt es keinen Begriff. Im Prinzip war das einmal “bürgerlich”, aber dank der Schere bei den Einkommen verschwindet diese Gruppe ja zunehmend. Dabei wäre es wohl besonders nötig, wenn alle, die eigentlich zu dieser Gruppe gehören besonders gut zusammenhalten, anstatt sich selbst zu zerfleischen. Dafür bräuchten allerdings sowohl der untere Rand als auch der obere jede Menge Selbstreflexion und weniger Hau-Drauf-Mentalität.

Ein alter Text, warum die meisten Menschen keine Computer benutzen können. Vermutlich aber immer noch genau so wahr.

Und dann gibt es da noch Chineasy, ein cooles Projekt, in dem chinesische Schriftzeichen zu Piktogrammen werden, damit man sie leichter lernen kann.

 

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