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dOCUMENTA (13) – Neue Galerie

Die Künstler

In der neuen Galerie werden neben Teilen der Dauerausstellung im Erdgeschoss die Werke verschiedener Künstler gezeigt:

  • Khadim Ali
  • Grodon Bennett
  • Rossella Biscotti
  • Andrea Büttner
  • Emily Carr
  • Geoffrey Farmer
  • Susan Hiller
  • Sanja Ivekovic
  • Hassan Kahn
  • Adriana Lara
  • Aníbal López
  • Maria Martins
  • Zanele Muholi
  • Roman Ondák
  • Füsun Onur
  • Margaret Preston
  • Stuart Ringholt
  • Wael Shawky

Da die Neue Galerie bereits die zweite Station auf unserer documenta-Tour war, fällt die Fotoausbeute deutlich geringer aus als die für die Documenta-Halle.

Videos von Wael Shawky

Unsere Besichtigung der Ausstellung begann mit den Kellerräumen. Hier befinden sich neben einer Reihe von Alltagsfotos des Künstlers Roman Ondák, die wie gerahmte Zeitungsausschnitte wirken, die Videoinstallationen von Hassan Kahn und Wael Shawky. Letzterer verarbeitet in seinen Aufnahmen mit Marionetten vor allem religiöse Konflikte. So zeigt eines seiner beiden Videos nachgespielte Szenen des ersten Kreuzzuges. Die grotesken Marionetten mit hervorquellenden Augen verstärken nur die von Musik und Szenerie hervorgerufene Beklemmung. Nachdem die Videos Wael Shawky, wie bereits die Videos in der Dockumenta-Halle erneut brutale und bedrückende Szenen darstellten, muss ich gestehen, dass ich die von Hassan Kahns nicht mehr angesehen habe.
Im ersten Stock ist die Stimmung dagegen ganz anders. Dies liegt auch daran, dass die Neue Galerie seit dem Umbau 2011 lichtdurchflutet und hell ist. So wirken die Kunstwerke, die sich auch hier häufig mit Gewalt, Verfolgung und Benachteiligung auseinandersetzen, völlig anders. Es werden hier 15 Künstler ausgestellt. Für mich waren dabei die folgenden am Auffälligsten:

Maria Martins

documenta 13: Maria Martins – O impossível

Maria Martins Skulpturen werden im Katalog als “unausgewogene Gebilde, die sich um eine leere und manchmal sogar höhlenartige Mitte gruppieren” beschrieben. Ein Foto kann niemals vermitteln, wie stark der Eindruck von Sehnsucht und gleichzeitigem Nicht-Erreichen-Können ist, den die Skulptur O impossível vermittelt. Die Tentakel, die die Köpfe der beiden Figuren ersetzen streben aufeinander zu, doch sie können sich nicht im Kuss vereinigen.

Gordon Bennett

Von Gordon Bennett werden drei oder vier großformatige Bilder aus der Serie Home Décor gezeigt. Sie sind klar gegliedert und fallen durch ihre starken Farben auf.

documenta 13: Gordon Bennett – Teil der Serie Home Décor

Susan Hiller

Die Klanginstallation Die Gedanken sind frei nimmt einen ganzen Raum in der Neuen Galerie ein. An die Wand wurden verschiedene Liedtexte geschrieben, die das Thema von die Gedanken sind frei aufnehmen und weiterführen. Dazu kommen eine Jukebox, mit verschiedenen Interpretationen des Liedes und eine Reihe von Hörstationen, an denen man diese still hören kann.

documenta 13: Susan Hiller – Die Gedanken sind frei

Zanele Muholi

Zanele Muholi portraitiert für ihre Arbeit Menschen mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten. Für die documenta werden vor allem lesbische und Transmenschen vorgestellt.

Diese Arbeit ist damit die erste, die mir auf der documenta begegenet, die sich mit der Brechung von Geschlechtsstereotsypen beschäftigt.

documenta 13: Zanele Muholi – Porträts

Geoffrey Farmer

Die Collage Leaves of Grass von Geoffrey Farmer trägt zur Schlangenbildung auf der documenta bei. Um die etwa 20m lange Collage zu sehen, muss man zumindest am Wochenende Geduld haben. Allerdings lässt sich ein kleiner Blick auch über ein Durchgangsfenster erhaschen. Was da zu sehen ist, ist beeindruckend. Tausende von Einzelbildern wurden ausgeschnitten und gruppiert und ergeben so ein eindrucksvolles Gesamtbild. Es gibt unendlich viel zu entdecken und vermutlich könne man Stunden damit zubringen nur dieses Werk zu betrachten.

documenta 13: Geoffrey Farmer – Leaves of Grass