Rezensiert: Maria Christina – Tagebuch einer Tochter

Der Roman, der sich um die Heiratspläne der Lieblingstochter von Maria Theresia, Maria Christina, dreht scheint sich auf den ersten Blick vor allem durch Rosafarbigkeit auszuzeichnen. Nicht nur der Einband, sondern auch die kompletten Seiten des Buches sind rosa. Neben einem seltsamen Lesegefühl, hat das eine unnötige Eingrenzung der Leserschaft zur Folge. Obwohl der Roman einigermaßen verlässlich recherchiert ist, und so durchaus als biographischer Roman verkauft werden könnte, muss er jetzt auf den Tischen mit seichten, rosafarbenen und kitschigen Liebesromanen für Frauen landen. Eine Kategorisierung die das Buch nicht verdient hat.

Denn der Roman ist eine gut erzählte, abwechslungsreiche, Geschichte. In der Mitte des Buches wurde sie mir etwas langatmig, da für den Leser die Entwicklung schon lange eindeutig ist, während Maria Christina immer noch unsicher ist. Das Ende dafür ist leider beinahe zu abrupt, an dieser Stelle hätte ich mir tatsächlich gewünscht, der Roman wäre eine echte Biographie und ginge nun noch weiter.

Erzählt wird die Geschichte als Tagebuch Maria Christinas, in dem auch immer wieder Briefe anderer Personen zitiert werden, die eine größere sprachliche Vielfalt zur Folge haben. Leider ist nicht ganz sicher, ob dies echte Briefzitate sind. Die Autorin hat sich aber wohl mit dem vorhandenen Briefkonvolut beschäftigt, die Briefe sollten deshalb nicht völlig aus der Luft gegriffen sein. Auch an diesem Punkt wäre eine Romanbiographie deutlich mehr nach meinem Geschmack gewesen.

Maria Christina – Tagebuch einer Tochter von Rebecca Novak ist 2010 im Dreesbach Verlag erschienen und kostet 18€.