Rezensiert: „Elizabeth und ihr Garten“

Das Buch Elizabeth und ihr Garten, 1987 in der Übersetzung von Adelheid Dormagen erschienen im Inselverlag, ist ein Buch für alle Gartenliebhaber, da die Icherzählerin von ihrem Garten und Haus in Preußen in den schönsten Farben erzählt.

Es gibt keine Handlung im eigentlichen Sinne, eher ist die in Tagebuchform gefasste Erzählung eine Hommage an die Wandlungen eines großen, halbwilden Gartens im Lauf der Jahreszeiten und die Wonne, die man verspüren kann, Zeit darin zu verbringen und neue Garten(t)räume zu schaffen. Dabei stellt Elizabeth ihre eigenen Vorlieben in Kontrast zur gesellschaftlichen Auffassung dar, die es (Ende des 19. Jahrhunderts), unmöglich finden, ein ganzes Jahr ohne Kontakt zur Gesellschaft in der Stadt auf einem Landsitz auszuhalten. Das Elizabeth das ganz anders empfindet, wird von den Besuchern nicht wahrgenommen. Interessant ist auch ein Gespräch mit ihrem Ehemann über den Stand einer Frau, in dessen Verlauf die Ansichten dembezüglich sehr deutlich werden.

Sprachlich gesehen wirkt die Geschichte manchmal antiquiert und man fragt sich, ob dies an der englischen Vorlage liegt oder an der manchmal gespreizt klingenden Übersetzung. Die Tagebucheinträge erinnern zuweilen auch an moderne Blogs, denn die Icherzählerin nennt ihre Kinder “Aprilkind” oder “das Junikind”. Nur der Name von manchen Besuchern und ihr selbst kommen in dem Buch vor.

Wer also Sehnsucht nach einem wunderschönen, halb verwilderten Garten hat, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.