Wochenrückblick KW 10

Montag bin ich wieder zur Arbeit gegangen auch wenn ein weiterer Ruhetag vielleicht doch noch etwas besser gewesen wäre. Aber die Ausstellung wird sich leider nicht von alleine erledigen. In einer unserer Aktivstationen gibt es die Geschichte der Heinzelmännchen zu Köln zu lesen – zumindest den Auszug zum Bäcker. Und ich habe mir selten so sehr gewünscht, dass die olle Schneidersfrau nicht so neugierig gewesen wäre! Dann könnte sich meine Arbeit doch auch etwas schneller und einfacher erledigen.

So hätten die Heinzelmännchen doch wenigstens unser Begleitprogramm fertig machen und layouten können! So haben wir zwei Tage eben doch noch mal damit verbracht – aber wenigstens sind die Einladungen zur Ausstellungseröffnung jetzt verschickt. Immerhin konnten in dieser Woche jede Menge Dinge geklärt werden und zwei Wochen vor der Ausstellungseröffnung steht auch schon die Ausstellungsarchitektur! Der Museologe hat die meisten Leihgaben abgeholt und unser fest angestellter Wissenschaftler hat einen Entwurf seiner Ausstellungstexte fertig. Ich konnte neben unzähligen Besprechungen einige der Aktivstationen grafisch gestalten. Nur für meine Texte blieb mal wieder keine Zeit.

Dafür aber habe ich sehr lange mit einer Fachkollegin telefoniert, die (hoffentlich) Geld dafür genehmigt bekommt, dass sie ihre Sammlung fertig inventarisiert. Dazu braucht sie dann Hilfe und so wie es aussieht, könnte ich gerade die richtige dafür sein. Einen Termin zum persönlichen Treffen im April ausgemacht. Und mit etwas Glück ergibt sich dann vielleicht noch ein zweites Inventarisierungsprojekt, so dass ich dieses Jahr noch einige spannende Dinge arbeiten werde.

Am Samstag habe ich mir vormittags die Zeit genommen gemütlich ins nächste Städtchen zu fahren, am Wochenmarkt köstliches Brot und duftende Orangen zu kaufen. Ein Abstecher in der Töpferwerkstatt führt dazu, dass ich demnächst schöne Zuckerdosen haben werde. Und nachmittags habe ich mich dann doch ins Büro gesetzt, um zu schreiben. Und da die unbezahlten Überstunden wenigstens Spaß machen sollten, konnte ich mit Tee und Kuchen versorgt in den Arbeitsmodus verfallen, der sich schon im Studium beim Schreiben von Hausarbeiten bewährt hat: 10 Minuten Schreiben, schön abwechselnd mit 10 Minuten fernsehen. Dank Streamingdiensten kann man ja unendlich viele intellektuell wenig herausfordernde Serien sehen und diese jederzeit unterbrechen.

Nach wie vor weiß ich ja nicht, warum ausgerechnet dieses Konzept für mich beim Verfassen von Erstentwürfen so gut funktioniert. So fühlt sich das Denken jedenfalls nicht so sehr wie Arbeit an, ich fühle mich deutlich später ausgelaugt und die leeren Seiten sind nicht so bedrohlich. Manche Ideen für die ich anders sehr lange grübeln müsste, kommen so gefühlt ganz von allein. Das spannende daran ist ja, dass ich, wenn ich sonst konzentriert arbeiten möchte, alle Störgeräusche ganz fürchterlich finde. Ich möchte weder Musik noch Nachrichten hören und halte Stille für großartig. Spätestens beim Korrekturlesen und Weiterarbeiten muss es dann auch wieder leise sein.

Gruselig ist allerdings, wenn man am Wochenende noch alleine im Büro sitzt, draußen ist es dunkel und plötzlich klopft es ans Fenster. Solches Herzrasen hatte ich schon lange nicht mehr! Dabei stand nur die Kollegin mit den Töchtern vor dem Haus, die so nett waren, mir ein Stück Torte vorbei zu bringen, weil sie Licht gesehen hatten.

Wenigstens am Sonntag war dann Zeit auszuschlafen. Da ich momentan aber ganz von allein recht früh aufwache, war trotzdem noch genug Zeit in der Küche zu stehen. Da habe ich dann die wunderbaren Orangen zu Marmelade verarbeitet – die Geschichte von Paddington Bear hat Spuren hinterlassen. Und da Kuchen zu backen für mich die beste aller Möglichkeiten ist, so richtig abzuschalten und zu entspannen, habe ich mich ans Werk gemacht und eine Schokoladentorte fabriziert. Da kam auch gleich das erste halbe Glas Orangenmarmelade zum Einsatz. So konnte ich zum nachmittäglichen Besuch einer Freundin zum gemeinsamen musizieren gleich noch etwas mitbringen. Wir haben dann diverse neue Stücke ausprobiert und richtig lange Geige gespielt – das war ein wunderbar entspannender Wochenabschluss.

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