Category Archives: Stöckchen

Sommer! oder 12. Die Kunstströmung, die du am meisten magst

Es gibt sie immer – Gemälde, Karikaturen, Photographien, Zeichnungen oder Skizzen, die nach einem Museumsbesuch oder einer Ausstellung hängen bleiben. Und die eigentlich zu schön sind, um sie nur allein gesehen zu haben. Abhilfe schaffen da zum Teil Kunstpostkarten, die es im Museumsladen gibt. Aber selbstverständlich nicht zwingend gerade von den Bildern, die einen persönlich angesprochen haben.

Vitrail de Kolo Moser dans l'église St Léopold de Steinhof (Vienne/Autriche)

Kolo Moser – Glasfenster Vien (Foto von dalbera)

Und zu Sommer passt für mich vor allem dieses Ringelblumenbild von Koloman Moser (geb. 1868), ein Mitglied der Wiener Werkstätten, die den Jugendstil vor allem im Kunsthandwerk geprägt haben, nichtsdestotrotz aber auch Bilder geschaffen haben. Koloman Moser selbst war teilweise ein Rebell – mit 17 bestand ohne das Wissen seiner Eltern die Aufnahmeprüfung an der Akademie der bildenden Künste Wien, 7 Jahre später gehörte er zum Siebener Kreis, aus dem später die Wiener Secession entsteht. Anfang des 20. Jahrhunderts ist er vor allem im Kunstgewerbe tätig, fertigt Möbel- und Glasentwürfe, steuert Illustrationen zur “Ver Sacrum” – Zeitschrift der Wiener Secessionsbewegung bei und entwirft Kleidungsstücke. Seine Wohnung möbliert er mit Möbel nach seinen Entwürfen. 1918 stirbt er.  Gerade diese Vielseitigkeit des Jugendstils macht die Strömung für viele interessant. Denn dem Jugendstil ging es nicht nur darum auf eine neue Art und Weise zu malen, wie es im Impressionismus der Fall war. Es ging darum in allen Lebensbereichen eine neue Formensprache einzusetzen – dieses Bestreben sieht man auch beim berühmtesten Vertreter, Gustav Klimt, der gleichfalls für seine Lebensgefährtin Kleider entworfen hat, aber genauso Häuser mit Fresken ausgestattet hat. Häufig wird die Sezessionsbewegung kritisiert, weil sie zu vereinfachende Formen, zu stilisierte Naturabbildungen und dekorative Muster geschaffen hat. Andererseits liegt darin auch der Reiz – wer schon mal im komplett im Jugendstil eingerichteten Haus in Nancy war, dem wird klar, dass es eben nicht nur um ein verschönerndes oder schockierendes Bild ging, dass man aufhängt und sich daran erfreut, sondern es ging darum ein Leben im neuen Aufbruch zu leben.

Wer Werke des Jugendstils sehen will, dem sei einmal ein Besuch in Wien empfohlen, wo es neben dem Secessionsgebäude v.a. im Leopoldmuseum und in der Österreichischen Nationalgalerie Werke von den Wiener Secessionisten zu sehen gibt. Auch im erwähnten Nancy gibt es neben dem Museum auch einige Häuser im Jugendstil. Und wer sich für die Glaskunst interessiert, der ist im Passauer Glasmuseum richtig.

 

Bilder! Stöckchen! Bilderfragebogen!

Es gibt sie immer – Gemälde, Karikaturen, Photographien, Zeichnungen oder Skizzen, die nach einem Museumsbesuch oder einer Ausstellung hängen bleiben. Und die eigentlich zu schön sind, um sie nur allein gesehen zu haben. Abhilfe schaffen da zum Teil Kunstpostkarten, die es im Museumsladen gibt. Aber selbstverständlich nicht zwingend gerade von den Bildern, die einen persönlich angesprochen haben.

Es ist natürlich schwieriger, Bilder als Bücher zu beschreiben , allein schon weil durch den Medienwechsel  vieles verloren geht. Und natürlich kann man den Autor viel schneller nachschauen, wenn man grade das Buch zur Hand hat. Dennoch denke ich, dass es das wert ist, mal zweimal hinzuschauen statt nur seufzend aus dem Museum zu gehen mit dem Gedanken, es ja sowieso nicht mehr so schnell wiederzusehen. Genau das gleiche gilt für die kurz angelesen Künstlerinformationen in Museen, die meist interessant sind, aber danach schnell wieder in der Tiefe des Bewusstseins abtauchen.

Deswegen gibt es von mir jetzt den “Bilderfragebogen”, in Anlehnung an den Bücherfragebogen.

  1. Das Bild, das dir bei deinem letzten Ausstellungs-/Museumsbesuch gefallen hat.
  2. Dein Lieblingsbild bzw. eines deiner präferierten Bilder.
  3. Das schönste Porträt.
  4. Das gruseligste Porträt.
  5. Ein Bild, das dich melancholisch werden lässt.
  6. Ein Bild, das dich zum Lachen bringt.
  7. Das Bild mit der schönsten Hintergrundgestaltung.
  8. Ein modernes Bild, das dir gefällt.
  9. Die anmutigste Skulptur.
  10. Ein dynamisches Bild.
  11. Ein Bild, das dich inspiriert hat.
  12. Die  Kunstströmung, die du am meisten magst.
  13. Ein Lieblingskünstler.
  14. Das interessanteste Künstlerpaar.
  15. Die schönste Schwarz-weiß-Photographie.
  16. Die schönste Buchillustration, die du gesehen hast.
  17. Die Kunstrichtung, die du hässlich findest.
  18. Die tollste Karikatur.
  19. Das Bild, das du dir nie in die Wohnung hängen würdest.
  20. Ein Bild, das du gerne in deiner Wohnung hättest.

Dein Lieblingsbuch – Charlotte

Ha. Puh. Ähm. Öh. Das kann ich so gar nicht beantworten. Sowas hab ich nicht. Deshalb: Dein Lieblingsbuch Was mir spontan einfällt, wenn ich an Bücher denke, die ich mag:

Und schon während ich diese Liste tippe, fange ich an leichte Panik zu kriegen, weil ich weiß, dass ich nie alle meine liebsten Bücher aufzählen kann und weil ich keinem von ihnen Unrecht tun will und doch wirkt schon diese Liste so als wären das meine Top 5, aber das stimmt gar nicht, das sind nur die ersten, die mir von meinem Sofa aus ins Auge gesprungen sind und über die ich nicht später noch schreiben will und AAAHHHHH…
Wichtige Regel: Fragt mich nie nach meinem Lieblingsbuch. NIE. Die Antwort ist im besten Fall ausweichendes Gemurmel und im schlimmsten Fall ein immer aufgeregter klingender Vortrag (später meist Selbstgespräch) warum diese Frage ganz doof ist und ich sie nie beantworten werde. So!

Das Buch, das du zur Zeit liest – Corinna

Es  ist und bleibt ein alter Streit unter den Historikern – inwieweit begrüßten die Österreicher den “Anschluss 1938”  und das Hitler-Regime oder lehnten es ab?

Evan Burr Bukeys Buch “Hitlers Österreich” (2001 im Europaverlag erschienen), erforscht vor allem die Stimmung im österreichischen Volk und zeigt zudem Traditionslinien von geistigen Strömungen auf, die es den Nationalsozialisten vereinfachte, die Mehrheit der Österreicher für sich zu gewinnen bzw. keinen aktiven Widerstand enstehen zu lassen.

Dabei weist Burr Bukey auch auf die Unterschiede hin zwischen ‘Altreich’ und Ostmark und entkräftet durch seine Forschungsergebnisse die reine ‘Opferthese’, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg relativ schnell in Österreich gebildet hatte.

Im jeden Falle ein interessantes Buch, dass trotz wissenschaftlichen Thema verständlich geschrieben und gut gegliedert ist.

 

Das Buch, das du als nächstes lesen willst – Charlotte

Das wäre wohl Eine Frau flieht vor einer Nachricht von David Grossmann.

Da ich diese Buch noch nicht gelesen habe, kann ich nicht viel dazu sagen. Ich erhoffe mir aber einiges, da mir Zickzackkind und Wohin du mich führst vom gleichen Autor sehr gut gefallen haben. Beide zählen soweit ich weiß zu Jugendbüchern, stehen aber meiner Erinnerung nach den meisten “Erwachsenenbüchern” in Nichts nach (auch wenn es schon eine Weile her ist…).

Hier jedenfalls ein schöner Artikel über Grossmann und seinen Roman aus der ZEIT: http://www.zeit.de/2009/34/Grossman

Das Buch, das du zurzeit liest – Charlotte

In Wirklichkeit lese ich gerade ziemlich viele Bücher, fast alle fürs Studium. Die meisten davon etwas zu trocken um wirklich spannend zu sein, auch wenn das Endergebnis (BA-Arbeit!) hoffentlich saftiger wird.

Aber abends, wenn ich fertig bin mit den Mühen der Finanzsoziologie und der Armenfürsorge und des Steuerrechts (jetzt denken bestimmt alle, ich würde was Anständiges mit “Wirtschaft” im Namen studieren und nicht so einen Kulturhumbug, der aber einfach unschlagbar toll ist…), dann lese ich momentan

One of our Thursdays is Missing von Jasper Fforde.

Es handelt sich dabei um den sechsten oder siebten Band (je nachdem, wie man zählen möchte) der Thursday Next Reihe, die in einer Welt spielt, in der Literatur und Realität nahtlos ineinander übergehen – und die Realität selbst auch wenig mit der Welt, wie wir sie kennen, zu tun hat: Thursday passt beruflich darauf auf, dass literarische Charaktere nicht aus der Rolle fallen oder Grammatikfehler-monsterchen (wie heißen die nochmal?) nicht zerstören Büchern Grammatik die völlig in. Wales ist eine unabhängige Republik, Thursdays Haustier ein Dodo und ihr Vater reist ständig durch die Zeit und wirft dabei mal eben den Lauf der Geschichte, die Zukunft und alles dazwischen durcheinander. Thursday selbst reist währenddessen in die BookWorld, in der sie Jane Eyre und 1000 andere literarische Charaktere trifft, bekämpft, befreundet und natürlich mit ihnen die Welt/die Literatur/… rettet.

Dies ist ein Buch für Leute, die auch als Erwachsene Figuren aus Büchern aufrichtig hassen oder lieben oder bemitleiden, die Sprache mögen, die sich über falsche Grammatik und falsche Apostroph’s aufregen, und die sich wie Bolle freuen, wenn sie Intertextualität entdecken. Man kann diese Bücher allerdings zugegebenermaßen nur schlecht lesen, wenn man nicht vorher schon viel gelesen hat, vorzugsweise englische Klassiker. Das heißt nicht, dass man Anglistik studiert oder sich durch sämtliche Oxford World’s Classics gelesen haben muss, aber wer weder etwas von Shakespeare noch Jane Austen noch Charlotte Brontë noch sonst irgendwelche englische Literatur je gelesen oder wenigstens grundlegende Vorstellungen davon hat, wird vermutlich völlig verwirrt aus diesen Büchern wieder auftauchen.

Für alle anderen und die oben genannten gilt aber: Die Thursday Next Bände sowie auch alles andere von Jasper Fforde sind extrem lustige und erfrischend wirre, aber keinesfalls gehirnzersetzend blöde Bücher – perfekte Unterhaltung!

PS: Ich hab da noch was gefunden: http://www.jasperfforde.com/tnmovie.swf

Bücher! Stöckchen! Bücherfragebogen!

Um die Postingmoral in diesem Blog mal etwas anzuheben und ganz nebenbei um ein bisschen zu prokrastinieren eröffne ich jetzt mal dieses schon etwas ältere aber trotzdem tolle Bücherstöckchen, das ich entweder bei isabo oder bei Anke Gröner gefunden habe, die es vermutlich direkt oder auf Umwegen bei der Kaltmamsell gesehen hatten, die hat es e13.de, von der die Bearbeitung der ursprünglichen Version stammt, die sie bei holyfruitsalad entdeckt hatte, die die Idee offenbar von Petra A. Bauer hat. Oder so.

  • 1. Das Buch, das du zurzeit liest
  • 2. Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst
  • 3. Dein Lieblingsbuch
  • 4. Dein Hassbuch
  • 5. Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
  • 6. Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
  • 7. Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
  • 8. Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
  • 9. Das erste Buch, das du je gelesen hast
  • 10. Ein Buch von deinem Lieblingsautor/deiner Lieblingsautorin
  • 11. Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
  • 12. Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast
  • 13. Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
  • 14. Ein Buch aus deiner Kindheit
  • 15. Das 4. Buch in deinem Regal von links
  • 16. Das 9. Buch in deinem Regal von rechts
  • 17. Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
  • 18. Das Buch mit dem schönsten Cover, das du besitzt
  • 19. Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
  • 20. Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
  • 21. Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
  • 22. Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
  • 23. Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
  • 24. Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast
  • 25. Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
  • 26. Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
  • 27. Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist
  • 28. Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
  • 29. Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?
  • 30. Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt?
  • 31. Das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast